Naturwesen sind ebenso Lebensformen auf dem Planeten Erde wie Menschen und Tiere. Sie leben in den feineren Schichten der Stofflichkeit und betätigen sich dort als Naturkräfte (Elementarkräfte), deren Auswirkungen wir überall in der Natur beobachten können. Aus diesem Grund werden sie in der Literatur oft auch als Elementarwesen bezeichnet, da man sie – je nach beobachteter Wirkung – dem Feuer, dem Wasser, der Luft oder der Erde zuordnete.
Alle Wesen, von denen hier die Rede ist, verfügen über ein – im weitesten Sinne – menschenähnliches Aussehen und Bewusstsein. Ihre Artenvielfalt ist mindestens ebenso groß wie die sämtlicher Pflanzen und Tiere auf diesem Planeten zusammengenommen und wohl sogar noch beträchtlich größer.
Früheren Völkern war die Existenz bewusster Lebensformen „hinter“ der uns sichtbaren Materie eine Selbstverständlichkeit, man denke an die Religionen der Griechen, Römer und Germanen sowie sämtlicher Naturvölker. Noch Paracelsus (1493 – 1541) widmete den „Nymphen, Sylphen, Zwergen und Salamandern“ ein ganzes Lehrwerk und versuchte gewisse Aspekte derselben nach damaligen Maßstäben wissenschaftlich zu untersuchen. Er bezeichnete diese Wesen als „Hüter“, da ihnen die Betreuung, Pflege und Entwicklung alles Stofflichen obliegt. Es sind die Wachstums-, Ordnungs-, Entwicklungs- und Formungskräfte, die gesetzmäßig und zielbewusst in der Materie wirken und deren Entwicklung vorantreiben.
Zu unterscheiden von den Naturwesen sind jedoch die Geister verstorbener Menschen, welche teilweise ebenfalls in erdnahen Ebenen feinerer Stofflichkeit anzutreffen sind, sowie die Gebilde des menschlichen Denkens und Wollens. Insbesondere letztere wirken ebenso wie die Naturwesen auf das Irdische ein, aber bereiten diesen durch ihre überwiegend schädliche Art viel Mühe und Kummer. In diesem Sinne sind der Ahnen- sowie auch der Dämonenkult in seinen verschiedenen Erscheinungsformen von den klassischen Naturreligionen, die die Verehrung und den Umgang mit Naturwesen der verschiedenen Arten zum Inhalt hatten, scharf zu trennen.
Philosophisch betrachtet, sind die Natur- oder Elementarwesen die bis in die dichteste Materie herab reichenden ausführenden Organe des schöpferischen Willens und der Schöpferkraft. Sie wirken in allem Seienden als bewusst schaffende bzw. formende Naturgesetze, also als die Wachstums-, Entwicklungs- und Formungsprinzipien, die allem Werden und Vergehen zugrunde liegen. Sie stehen in klarer Hierarchie, und selbstverständlich ist ihr Wirken „jenseits“ irdischer Begriffe von Zeit und Raum.
Dennoch vermögen diese Kräfte sich manchen Menschen in Bild und Sprache mitzuteilen, und die untersten, „dichtesten“ Verkörperungen dieser Naturkräfte können hellsichtige Personen bei ihrem Tun beobachten, nahezu ebenso, wie man grobstofflich-irdischen Lebewesen bei ihren Tätigkeiten zusehen kann. Man kann annehmen, dass auch Tiere elementare Kräfte in ähnlicher Weise wahrzunehmen vermögen, und vermutlich liegt in diesem Umstand die Lösung so mancher unerklärlicher, an das Wunderbare grenzender Fähigkeiten gewisser Tiere – man denke an den Orientierungssinn z.B. der Zugvögel oder an die nachweisliche Fähigkeit gewisser Tiere, Naturkatastrophen vorauszuwissen.
Das Studium und die Erkenntnis der gestaltlich geformten, bewusst wirkenden Natur- oder Elementarkräfte stellt somit eine schier unerschöpfliche, bis heute jedoch praktisch brach liegende Informationsquelle dar, welche nicht zuletzt auch der menschlichen Wissenschaft ungeahnte und entscheidende Impulse zur Bewältigung der bevorstehenden globalen Herausforderungen (Störung der natürlichen Gleichgewichte, Umweltzerstörung) vermitteln könnte.
Der Elfenfreund Oktober 2012