Wesen und Wahrnehmung

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Der Holunder blüht! –

Vor dem Hollerstrauch soll man den Hut ziehen, heißt es im Volksmund ehrfürchtig. Der Holunder, der Schutz gegen böse Geister, schwarze Magie und Hexen, sowie gegen Feuer und Blitzschlag bieten sollte, galt im Brauchtum als Lebensbaum. Seine Eigenschaft, unverwüstlich zu sein, war Symbol für Lebenskraft. Das Verdorren zeigte den Tod eines Familienmitgliedes an, das Aushacken oder Verstümmeln eines Holunders brachte Unglück oder Tod. Er beherbergte wohlgesinnte Hausgeister, was den Strauch in vielen Hausgärten heimisch werden ließ.

Der Name Holunder leitet sich möglicherweise aus der nordischen Mythologie ab, wo der Strauch Sitz der Göttin Holder oder Holla, der Beschützerin von Haus und Hof, war. Sie lieferte das Vorbild für Grimm’s Märchenfigur Frau Holle. Die Schneeflocken beziehungsweise das Gold, das Frau Holle ausschüttelt, sind die weißen Blütensternchen des Schwarzen Holunders. Das Pech sind die schwarzen Beeren. Alle können davon ein Liedchen singen, die schon versucht haben, solche Flecken von den Kleidern zu entfernen.

(Quelle: Wikipedia, Stichwort „Schwarzer Holunder“; http://www.hauenstein-rafz.ch/de/pflanzenwelt/pflanzenportrait/laubgehoelze/Schwarzer-Holunder-Sambucus-nigra.php#.U4saaF663bI)

Was uns in Mythen und Märchen sowie im Brauchtum überliefert ist, sind ja nur mehr spärliche Überreste eines Wissens, das in vorchristlicher Zeit und vermutlich bis ins Mittelalter hinein in Mitteleuropa lebendig war. In seiner verstümmelten Form, die uns heute davon noch vorliegt, kann man unschwer erkennen, wie später Dämonenfurcht und Aberglauben ein ehemals vorhandenes Wissen überwucherte. Über die verborgene Weisheit in den alten Märchen sowie die Religion unserer Vorfahren können Sie nachlesen im Artikel „Märchen, Mythen, Göttersagen“ vom April 2013. Dort haben wir auch das schöne Märchen von Frau Holle besprochen und interpretiert, wobei uns damals der interessante Zusammenhang mit dem Hollerstrauch noch nicht bekannt war – darum hier dieser Nachtrag.

„Wesen und Wahrnehmung“ – mit dieser Ausgabe des „Elfenwirkens“ berühren wir DAS zentrale Kapitel der ganzen Naturwesenthematik, um das wir bisher einen Bogen gemacht haben, weil es so widersprüchlich diskutiert wird.

Vor Jahrtausenden gab es bekanntlich keine weltumspannenden Kommunikationsmittel wie heutzutage das Internet oder das Fernsehen. Trotzdem etablierte sich rund um den Globus überall zu Zeiten – wenn auch mit regionalen Unterschieden – das Wissen von den wirkenden Wesen in der Natur. Das ist meiner Ansicht nach nicht anders zu erklären als durch die Annahme, dass ein relativ großer Teil der Bevölkerung diese Wesen zumindest zeitweise auch wahrzunehmen vermochte, so wie das heute ganz vereinzelt noch dem einen oder anderen möglich ist.

Dora van Gelder, Margot Ruis, Jana Haas, Marko Pogacnik, Gerhard Kogoj usw… die Anzahl derer, die uns seriös und glaubhaft aus eigenem Erleben Erfahrungen mit dem Elementarreich überliefern können, ist heute ziemlich dünn gesät, auch wenn man eine gewisse Dunkelziffer berücksichtigt. Gäbe es nicht Bücher und moderne Kommunikationsmittel, so würden sie in der Masse der Durchschnittsbevölkerung vermutlich untergehen.

Alles deutet darauf hin, dass die Fähigkeit, Naturwesen wahrnehmen zu können, in der Menschheit über die Jahrtausende hinweg geschwunden ist.

Warum?

Wenn man Dora van Gelder liest, bekommt man den Eindruck, dass sie selbst es sich auch nicht erklären kann, warum die meisten Menschen nicht in der Lage sein, Elfen zu sehen, wie das für sie selbst seit Kindheit an selbstverständlich ist:

„Warum sind die meisten Menschen nicht imstande, Elfen wahrzunehmen? Die Elfen leben in der gleichen Welt wie wir, doch ihre Körper sind weniger dicht als die unsrigen und feiner als die feinste Substanz. Ich bin überzeugt, der Schleier zwischen uns und und ihnen ist außerordentlich fein, so fein, dass fast jeder ihn mit ein bisschen Mühe durchdringen könnte. Die Schwierigkeit besteht darin, den Weg hierzu aufzuzeigen und liegt vor allem darin, ihn anderen begreiflich zu machen. Der wichtigste Grund, warum sie sich der allgemeinen Wahrnehmung entziehen, beruht wohl auf den unterschiedlichen Ansichten.“

(Dora van Gelder, Im Reich der Naturwesen. 3. Auflage, Aquamarin Verlag 1995, aus dem Kapitel “Das Elfenreich”, S. 15f.)

Heißt das, wenn die Menschen nur mit dem richtigen Begreifen der elementaren Welt gegenüberstehen würden, dann müsste die Wahrnehmung funktionieren? Dass wir modernen Menschen also lediglich „von innen heraus“ mit Blindheit geschlagen sind? Dann wäre unsere „Wahrnehmungsstörung“ tatsächlich durch (geistiges) Wissen oder „Erkenntnis“ sofort kurierbar… –

„Was mich selbst betrifft, so bin ich imstande, Elfen zu sehen. Ich sehe sie auch mit geschlossenen Augen. Im allgemeinen aber schließe ich sie nicht, da dies überflüssig ist. Außerdem trägt das normale Sehvermögen dazu bei, Einzelheiten wahrzunehmen.

Viele Elfen sind durch das normale Sehvermögen wahrnehmbar, so dass es leichter ist, sie auf diese Art zu beobachten. Da ich kein Physiker bin, vermag ich nicht festzustellen, welche Art von Licht sie ausstrahlen oder reflektieren (sie leuchten). Selbst wenn ich ein Physiker wäre, mit welchen Instrumenten würde ich solche Feinheiten messen? Ein  Freund, der auf dem Gebiet der Wissenschaft tätig ist, schlug vor, die Elfen mit und ohne Brille zu betrachten, um durch solch einen Test Aufschluss über das von ihnen ausgehende Licht zu erhalten. Ich folgte seiner Empfehlung und stellt fest, dass Elfen durch eine Brille anders aussehen, was für die Baumgeister ebenfalls zutrifft. Doch vielleicht hängt diese Veränderung eher mit dem normalen Sehvermögen zusammen? Elfen sind durch gewöhnliches Fensterglas nicht so gut sichtbar, und wir kommen erneut auf den vorher erwähnten Punkt zurück.

(…)Es ist allerdings nicht so einfach, Kontakt zu den Engeln aufzunehmen. Die Substanz, aus der der Körper eines Engels besteht, ist viel feiner als diejenige, aus der die Körper der Elfen gebildet sind; sie sind für das physische Auge nicht wahrnehmbar. Engel erfordern eine reine Form der Hellsichtigkeit, da die Substanz, aus der sich ihr Körper zusammensetzt, so fein ist. Während man Engel fast niemals mit dem physischen Auge wahrzunehmen vermag, ist dies bei Elfen möglich, besonders aus dem Augenwinkel heraus. (…) Es besteht die Theorie, dass der zentrale Teil der Retina zu häufig durch normales Sehen beansprucht wird und deswegen nicht mehr auf die feinen Schwingungen reagiert, die von Elfen ausgehen und sich folglich der noch unbeanspruchte Teil für solche Zwecke besser eignen würde.“

(Dora van Gelder, Im Reich der Naturwesen. 3. Auflage, Aquamarin Verlag 1995, aus dem Kapitel “Das Elfenreich”, S. 18ff.)

– Ist es nicht im Grunde genommen köstlich oder jedenfalls irgendwie amüsant zu lesen, wie dieser außergewöhnlich begabte Mensch gleichsam ratlos vor seinem eigenen Talent steht und nicht begreifen kann, dass andere Menschen das nicht können, was doch so selbstverständlich zu sein scheint? Als müsste sie sich hart am Riemen reißen, um nicht verärgert auszurufen: „So bemüht euch doch ein bisschen, es ist doch alles vor Eurer Nase!“… Man merkt es deutlich, Dora van Gelder hat niemals, als sie noch ein Kind war, jemand der Lüge oder der Spinnerei bezichtigt, wenn sie von ihren Wahrnehmungen erzählte… Verkehrte Welt? –

Warum also ist der heutige Durchschnittsmensch in seiner Wahrnehmung vergleichsweise so eingeschränkt? Auf diese Frage gibt uns Dora van Gelder keine Antwort, aber, so würde ich ihre Ausführungen übersetzen: Es wird schon seinen Grund haben und man soll es akzeptieren…

 „Vielleicht ist es gut, wenn wir uns dieses Sinnes nicht so einfach zu bedienen vermögen und der Mensch keinen Zwang auf dessen Funktionen auszuüben imstande ist. Der gewaltsame Versuch, die Natur zu bezwingen, birgt in vielen Fällen Gefahren in sich. Mitunter versucht der Mensch mit seinem Willen einen Zustand der Hellsichtigkeit zu erreichen, indem er Drogen nimmt oder andere Praktiken anwendet. Wenn die Entfaltung der Hellsichtigkeit auf unnatürlichem Wege erfolgt, so wird dies Gefahren mit sich bringen. Es vollzieht sich aber etwas anderes, wenn sich diese Fähigkeit auf vollkommen normale Art entwickelt.“

(Dora van Gelder, Im Reich der Naturwesen. 3. Auflage, Aquamarin Verlag 1995, aus dem Kapitel “Das Elfenreich”, S. 17f.)

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts propagierte unter anderem Rudolf Steiner (von ihm war bereits ausführlich die Rede in unserem Artikel „Elementarwesen und Erdseele“ vom Dezember 2013) einen geistigen Schulungsweg, um „Erkenntnisse der höheren Welten“ zu erlangen. Und zwar unterschied er darin drei Arten, die seiner Meinung nach für die drei Grundtypen von Menschen passend und zu beschreiten wären: „den Jogaweg, die christlich-gnostische Einweihung und die christlich-rosenkreuzerische Einweihung“. (Vortrag: Der Jogapfad, die christlich-gnostische Einweihung und die Esoterik der Rosenkreuzer. Köln, 30. November 1906; Rudolf Steiner Gesamtausgabe, Buch 97, S. 193ff.)

Es handelt sich dabei kurz gesagt in allen drei Varianten um okkulte Schulung, also um Übungen zur Erlangung von Hellsehen, Hellhören usw.

Wenn man heute im Internet sucht, findet man jede Menge an Ratschlägen und Techniken, wie man „Channeling“ erlernen, also ein Medium werden kann.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden auch die Kulturen und Religionen der Naturvölker immer besser erforscht und erfreuen sich heute in manchen Kreisen einiger Popularität. Und so praktizieren manche Naturwesenfreunde schamanische Methoden, um die Fähigkeit zur Wahrnehmung feinstofflicher Wesenheiten zu erlernen.

Auf der anderen Seite hört man aber auch Stimmen, die vor Gefahren im Umgang mit esoterisch-okkulten Techniken warnen bis hin zum Auftreten von mediumistischen Psychosen, also psychischen Erkrankungen als Folge einer Beschäftigung mit derartigen Praktiken.

Können also Versuche, mit Naturwesen zu kommunizieren, Schaden bringen?

Marko Pogacnik unterscheidet drei Stufen in der Wahrnehmung von Elementarwesen:

„Die erste Stufe der Wahrnehmung äußert sich derart, dass der Mensch zwar im gewöhnlichen Bewusstsein lebt, sich aber zusätzlich durch besondere meditative Zustände, durch Traumreisen oder Trancen in die unsichtbaren Welten begibt. Um die in diesem Ausnahmezustand gemachten Erfahrungen ins Wachbewusstsein hinüberzubringen, muss sich die Person später erinnern, was sie dort erlebt hat. Auf dieser ersten Stufe, die häufig mit Hilfe schamanischer Rituale betreten wird, kann die Person die Erfahrung der unsichtbaren Welten noch nicht unmittelbar ins tägliche Bewusstsein integrieren, sondern pendelt zwischen zwei Welten hin und her. Meine ersten Erfahrungen der Elementarwelt … gehörten zum Beispiel dieser ersten Stufe der Hellsichtigkeit an. Ich saß in der Küche unseres Hauses mit geschlossenen Augen bei der Meditation und bewegte mich dabei geistig durch die Welt der Erdelementarwesen.“

(Marko Pogacnik, Elementarwesen – Begegnungen mit der Erdseele. 2. Auflage, AT Verlag, 2009, S. 224. Mit freundlicher Genehmigung des Autors.)

Vor dieser Art des Eindringens in jenseitige Ebenen warnt Marko Pogacnik  ausdrücklich, da sie nach seiner Erfahrung leicht auf Abwege führen und die Wahrnehmung unbemerkt verzerren kann.

Vielmehr empfiehlt er allen Elementarwesenfreunden für die Wahrnehmung und die Kommunikation mit Naturwesenheiten eine „zweite Stufe“, die er als „normale Erweiterung unserer Wahrnehmungsfähigkeiten“ bezeichnet.

„Auf der zweiten Stufe braucht der Mensch sich nicht (…) zwischen zwei gegensätzlichen Bewusstseinsebenen hin und her zu bewegen. Er wird fähig, die unsichtbare Welt als eine der gewohnten Wirklichkeit parallel gelagerte Schicht wahrzunehmen. Im Zustand des ganz normalen Bewusstseins werden gleichzeitig die Erfahrungen der „zweiten“ Realität voll registriert, durch den Verstand überprüft und sofort in die eigene Erfahrungswelt eingeordnet. Während dem Menschen die Eindrücke der anderen Weltdimension zuteil werden, ist er zugleich in jedem Augenblick voll in seinem Körper verankert und empfindet sich als neben der unsichtbaren Realität voll anwesend. Auf dieser Stufe wird die vertiefte Wahrnehmung sozusagen in das Alltagsbewusstsein integriert.“

(Marko Pogacnik, Elementarwesen – Begegnungen mit der Erdseele. 2. Auflage, AT Verlag, 2009, S. 224. Mit freundlicher Genehmigung des Autors.)

Nach seinen Ausführungen, gehören Marko Pogacniks eigene Wahrnehmungen der elementaren Welt (nach anfänglichen Experimenten auf der „ersten Stufe“, die er nach seinen Aussagen aber selbst als problematisch erfahren hat) allesamt dieser „zweiten Stufe“ an.

Auch wenn laut Marko Pogacnik es sich hierbei um eine „ganz normale Erweiterung unserer Wahrnehmungsfähigkeiten“ handeln soll, muss ich Elfenfreund aber nach dem zuvor Gesagten doch daran erinnern, dass für heutige Menschen die Fähigkeit, im tagbewussten Zustand mit Wesen auf einer elementaren Ebene zu kommunizieren, eben leider nicht als normal vorausgesetzt werden kann.

Darum verstehe ich seinen Hinweis so, dass man bei allen Versuchen zur Kommunikation mit Natur- und Elementarwesen niemals versuchen sollte, den Rahmen seiner normalen tagbewussten Wahrnehmungsfähigkeit zu überschreiten.

Und aus diesem Grund rät Marko Pogacnik, obwohl er selbst offensichtlich bei seinen Kontakten mit der elementaren Welt auch visuelle Eindrücke empfängt, allen Natur- und Elementarwesenfreunden davon ab, bei Wahrnehmungsversuchen unbedingt etwas „sehen“ zu wollen, und schlägt vor, statt dessen den Begriff der Wahrnehmung weiter zu fassen:

„Die Verknüpfung des Begriffs Hellsichtigkeit mit dem inneren Schauen von Bildern lässt leicht die falsche Vorstellung entstehen, das Auftauchen solcher imaginärer Bilder sei eine Voraussetzung für die Kommunikation mit den unsichtbaren Dimensionen der Wirklichkeit. Diese Vorstellung kann zu einer psychischen Blockade führen mit dem Ergebnis, dass selbst recht sensible Menschen meinen, sie seien unempfindlich für die Wahrnehmung der unsichtbaren Welten. (…)

Während der zu Ende gehenden Evolutionsphase haben sich die Menschen zu einer Wahrnehmungsweise hinentwickelt, die den Kriterien des Verstands angepasst ist. Dabei wurden viele unserer normalen Wahrnehmungsfähigkeiten, die den Interessen unseres Verstands nicht nützlich schienen, der Verkümmerung überlassen. Nun geht es darum, diese wiederzuerwecken und in den Wahrnehmungsprozess einzubinden. Es handelt sich um feine Körperreaktionen, um die Feinfühligkeit unserer Aurakraftfelder, um kreative Potenziale unserer Imagination und Intuition. Sogar die Kraftzentren unseres ätherischen Organismus, die Chakren, können als Wahrnehmungsorgane wirken. Den besten Weg, sich durch diese dualistische Blockade hindurchzuarbeiten, sehe ich darin, sich zum einen ein grundlegendes Wissen über die Natur der „helleren“ Welten anzueignen und sich gleichzeitig ihrer Anwesenheit hier und jetzt liebend zuzuwenden.“

(Marko Pogacnik, Elementarwesen – Begegnungen mit der Erdseele. 2. Auflage, AT Verlag, 2009, S. 225f. Mit freundlicher Genehmigung des Autors.)

Die dritte Stufe der Wahrnehmung, die Marko Pogacnik erfahren hat, stellt seiner Meinung nach „eine Ausnahme dar, weil sie nur bei den höchstentwickelten Elementarwesen und bei Wesenheiten möglich ist, die dem Bereich der Elementargeister entwachsen sind“:

„Die dritte Stufe der Wahrnehmung besitzt die Qualität einer Offenbarung. Nehmen wir ein Wesen auf dieser Stufe wahr, so werden wir innerlich eins mit dem Wesen und erfahren dadurch seine Wirklichkeit, als sei sie unsere eigene.“

(Marko Pogacnik, Elementarwesen – Begegnungen mit der Erdseele. 2. Auflage, AT Verlag, 2009, S. 224f. Mit freundlicher Genehmigung des Autors.)

Im Artikel „Wesen und Form“ vom März 2014 thematisierten wir Unterschiede und Widersprüche in den Schilderungen der Naturwesen durch Hellsichtige. Wir fanden als Erklärung, dass persönliche Gedanken und Einstellungen oder auch kulturell begründete Unterschiede im Begriffs- und Ausdrucksvermögen des Mediums sein Schauen beeinflussen und sogar verändern können.

Nach Marko Pogacniks Ausführungen können wir nun auch noch eine zweite (und an sich sogar noch näher liegende) Ursache für mangelnde Übereinstimmungen dingfest machen:

Durch unnatürliche Techniken des Eindringens in jenseitige Ebenen kann die Natur nicht der Wirklichkeit entsprechend erlebt und wiedergegeben werden. Es kommt, wie Marko Pogacnik es formuliert, zu „unbemerkten Verzerrungen der Wahrnehmung“!

Als unnatürlich muss laut Abd-ru-shin (Oskar Ernst Bernhardt, 1875-1941) aber jede Form der künstlichen Nachhilfe zur Wahrnehmung des jenseitigen Lebens bezeichnet werden:

„Die wenigen Menschen, die von vornherein dazu bestimmt sind, haben in ihrer eigenen natürlichen Entwicklung einen ganz anderen und sorgfältig jede Stufe überwachenden Schutz, den andere nicht genießen. Dieser Schutz wirkt aber auch nur bei natürlicher, eigener Entwicklung, ohne jede künstliche Nachhilfe! Weil gerade nur in allem Natürlichen als selbstverständlich ein Schutz ruht.

Sobald nur die geringste Nachhilfe darin kommt, sei es durch Übungen der Person selbst oder von anderer Seite durch magnetischen Schlaf oder Hypnose, so wird es unnatürlich und dadurch nicht mehr ganz in die natürlichen Gesetze passend, die allein Schutz zu gewähren imstande sind. Kommt nun noch Unkenntnis dazu, wie sie überall zur Zeit vorhanden ist, so ist das Verhängnis da.“

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Aus dem Vortrag: Moderne Geisteswissenschaft)

„So ein durch künstliche Schulung auf unsicheren Füßen stehender Mensch kann nicht unterscheiden, kann mit dem besten Willen keine scharfe Grenze ziehen zwischen Wahrheit und Täuschung, sowie der tausendfältigen Gestaltungskraft im feinstofflichen Leben. (…)

Dazu kommt noch die eigene, durch Übungen noch mehr gereizte Phantasie, die ebenfalls eine Umgebung erzeugt, die der Schüler dann tatsächlich sieht und hört, und die Verwirrung ist da. (…)

Zuletzt kommen noch die niederen, für ihn unbedingt schädlichen Einflüsse dazu, denen er sich selbst freiwillig mit vieler Mühe geöffnet hat, denen er nicht eine höhere Kraft entgegenstellen kann, und so wird er bald ein steuerloses Wrack auf unbekannter See, das für alles, was mit ihm zusammentrifft, gefährlich werden kann.“

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Aus dem Vortrag: Ist okkulte Schulung anzuraten?)

Es macht vermutlich schon einen Unterschied aus, ob ein Mensch sich der Natur „liebend zuwendet“ und versucht, sich für eine Wahrnehmung der die Natur belebenden feinstofflichen Wesen zu öffnen, oder ob er mit jenseitigen Menschengeistern in Kontakt treten möchte, wie das Spiritisten tun. Aus verschiedenen Gründen würde ich Elfenfreund die Gefahren im Umgang mit jenseitigen Menschengeistern als wesentlich größer einschätzen!

Trotzdem sollte man auch als Naturwesenfreund(in) unbedingt vorsichtig sein mit allen Techniken, die darauf abzielen, das Bewusstsein zu verändern! Ich Elfenfreund habe ein einziges Mal eine kurze Einführungsstunde in Schamanismus besucht und werde das nach meinem Erleben dort bestimmt kein zweites Mal tun: Als ich auf Anweisung der zweifellos sehr erfahrenen Übungsleiterin auf der Suche nach meinem „Totemtier“ in die (in leichter Trance imaginierte) „untere Welt“ hinabgestiegen war, öffnete sich vor mir unvermittelt ein scheinbar endlos tiefer Abgrund, vor dem ich erschrak, sodass ich mich schnell wieder in das sichere Gefilde der „mittleren Welt“ sowie in mein Tagesbewusstsein zurückzog!

Aber andererseits kann es ja wohl keinen Schaden bringen, sich in vollem Schutz seines Tagesbewusstseins etwa unter einen Baum zu setzen, dessen Rinde zu berühren und die feinen Gefühle und Empfindungen zu beobachten, die dieser bewusste Kontakt in meinem Organismus auslöst. Wie Marko Pogacnik schreibt: Es ist nicht notwendig, innerlich etwas „sehen“ zu müssen, die Hinwendung zur Natur hat immer etwas ungemein Schönes und Beglückendes! Die Liebe zur Natur bildet ja sofort eine Brücke. Lassen wir doch einfach den Verstand mit seinem zweifelhaften Ehrgeiz, unbedingt etwas „erkennen“ zu wollen und seiner Neugier, etwas „erleben“ zu müssen, beiseite! Offenbarungen können nicht erzwungen werden. Darum ist das normale Tagesbewusstsein auch der beste Schutz gegen jedwede Abhängigkeiten, die gegenüber außergewöhnlichen, künstlich herbeigeführten Zuständen – man denke etwa an Erlebnisse unter Drogenmissbrauch – sehr leicht eintreten können.

Allen denjenigen NaturwesenfreundInnen, die meinen, dass ihnen das nicht genügt, lege ich  den kurzen Vortrag „Ist okkulte Schulung anzuraten?“ von Abd-ru-shin ans Herz. Darin ist in wenigen einfachen Worten alles zusammengefasst, was über die Gefahren bei okkulter Schulung sowie auch über den richtigen und ungefährlichen Weg zur Erkenntnis höherer Welten (der allerdings Geduld, beharrliche Arbeit und vor allem Demut erfordert) zu wissen nötig ist. Sie finden diesen Vortrag unter „Gralsbotschaft – Zitat des Monats Mai 2014„.

Wenn Sie über eigene Erfahrungen berichten oder Fragen stellen wollen, so nützen Sie bitte die Möglichkeit, einen Kommentar zu hinterlassen, oder schreiben Sie uns ein Mail!

Zuschauer neu

Zuschauer

Barbara Ufer kann nach eigenen Aussagen die Naturwesen auch nicht bildhaft wahrnehmen. Sie verfügt aber über eine so lebendige Vorstellung von ihrem Aussehen, dass sie ihre imaginierten Formen in Wolle und Filz nachzubilden imstande ist. Dabei entstehen Figuren mit „Charakter“, mit ungemein sprechenden Gesichtszügen, voll Güte, Wärme und nicht zu übersehender „Pfiffigkeit“:

Steinmännlein klein

Anfang Mai war Barbara Ufer im Osten von Österreich und hielt in Eichgraben bei Wien ein Seminar zum Thema: „Im Einklang mit Naturwesen – Gestaltung von Filzfiguren“.

Hier folgt nun für alle, die nicht dabei sein konnten, ein kurzer Einblick in die „Seminar-Werkstatt“.

(Text: Barbara Ufer;  Bilder: der Elfenfreund)

Zu Beginn der Arbeit ist es schön, sich draußen in der Natur auf die Naturwesen einzustimmen und sie zum großen Gestaltungsfest einzuladen. Gerne dürfen sie sich am Gedeihen der  „Püppchen“, wie sie die Figuren  selber nennen, erfreuen und uns mit ihrer Freude und ihren Eingebungen beim Gestaltungsprozess inspirieren.

Schließlich ist der Sinn dieser handwerklichen Arbeit das „innere Gespräch“ mit der Anderswelt. Die guten Gedanken und die Liebe, die während unserer Tätigkeit fließen, schaffen eine Verbindung und können beide Seiten erfreuen und beleben. Wichtig ist, dass wir uns keine zu feste bildhafte Vorstellung machen von dem Wesen, das wir gestalten wollen, sondern offen bleiben für das, was Gestalt werden wird.

Die Herstellung einer Figur mit allen Details ist an einem Wochenende (in ca 17 Stunden) gerade so zu schaffen. So findet das Gespräch und der Austausch über Kenntnisse und Erfahrungen in der Natur und mit Naturwesen begleitend zur handwerklichen Tätigkeit statt und schenkt dem einzelnen oft tiefe Einsichten und Anregungen.

Dass diese Arbeit auch den Naturwesen gefällt, durfte ich über eine hellsichtige junge Dame erfahren, die ich einmal bat, bei den Naturwesen nachzufragen, ob denn diese Art der Gestaltung in deren Sinne sei.

Hier der Text von V.D. (Durchsage vom 19.12. 2009):

“Deine Idee mit den Zwergen und Wesen, die du machst, finden wir von drüben eigentlich sehr gut. Aber dennoch darfst du nicht vergessen: Wenn du diese weitergibst, gib sie nur mit dem Wissen weiter, dass sie die Menschen an etwas erinnern sollen. Deine Wesen sollen grobstofflich an das Feinstoffliche erinnern. Vergiss das nicht und gib sie auch nur mit diesem Gedanken weiter. Denke auch daran: Viele feinstoffliche Wesen wie Zwerge und Gnomen freuen sich über die Wesen und haben viel Spaß daran.”

Die Naturwesen können neben ihrer Arbeit in der Natur auch für den Menschen „helfende Wesen“ sein, das wissen wir aus vielen Büchern und Geschichten. U.a. den Büchern von M. Ruis und U. Burkhard, Jana Haas und den vielen lokalen Sagen… .

Irgendwie kann sich auch etwas von dieser Energie dem geöffneten Menschen über die Figuren mitteilen. Er reicht gewissermaßen mit Liebe und Achtung der Naturwesenenergie die Hand. Oft berichten Menschen, dass sie der Gnom- oder Koboldfigur  nur in die Augen zu schauen brauchen, um innerlich froh zu werden, und wieder sich mit der großen Liebe verbunden zu fühlen, die in der Natur waltet und die immer neu für uns Lebensenergie bereit hält. Mancher mag gerne an die alte Tradition anknüpfen, wieder einen Hauswichtel im Haus zu haben, und die Figur ist ein erster Schritt dazu und zu einer neuen Form des „Miteinander-Seins“.

Und nun folgen noch ein paar Bilder von der voranschreitenden Arbeit und den Resultaten vom Seminar, die (dank der tatkräftigen Unterstützung durch die Künstlerin) allesamt zur großen Freude ihrer Schöpfer(innen) gediehen:

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Ein „Knödel“ wird gefilzt

 

erstes Lächeln

Erstes Lächeln

 

Die Alte

Die Alte

 

Gestatten?

Gestatten?

 

eifrige Runde

Fleißige Runde

 

Handreichung

Handreichung

 

WErkstatt

Werkstatt

 

Anstellen!

Anstellen bitte…!

 

Finish

…zum Finish!

 

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Philemon und Baucis

Feuer

Bitte schön!

Schönheit

Filzfrau

Zum Schluss möchte ich Elfenfreund einen Text von Jana Haas vorstellen, mit der B. Ufer persönlich bekannt ist und den diese für ihre „Ausstellung von Filzfiguren“ als Grußwort verfasst hat. Wir danken der Autorin für die Genehmigung!

Naturwesen Jana Haas

Jana Haas äußert hier ähnliche Gedanken wie  Margot Ruis in ihrem Buch “Naturwesen und Erdheilung”, die wir im Artikel “Elementarwesen und Erdseele” vom Dezember 2013 zitiert haben!

Vergleiche ich die Aussage von J. Haas und M. Ruis  mit der oben zitierten von V.D.  so bedeutet das für mich Elfenfreund  im Klartext:

Puppe bleibt Puppe, auch wenn anscheinend (laut Jana Haas und Margot Ruis) zeitweise Naturwesen tatsächlich solche Gebilde aus Wolle und Filz dazu nutzen können, um durch sie Einblicke in die Menschenwelt zu erhalten und den Menschen in deren künstlich gestalteter Umwelt trotzdem physisch nahe sein zu können.

Ich denke, wir müssen das Wort “beseelen”, das Jana Haas in ihrem Text verwendet, nicht in der Weise auffassen, wie es im Fall eines Menschen oder eines Tieres angebracht wäre, die ihre Erdenkörper, in die sie inkarniert sind, beseelen und beleben und ja auch bewegen. Gemeint ist wohl eher, dass die Puppe, die mit liebevollen Gedanken und in dem Bestreben hergestellt wurde, wieder Zugang zur Naturwesenwelt zu finden, als Kontaktstelle zur elementaren Welt dienen kann und somit eventuell auch zu einem konkreten Wesen, das sich zeitweise damit verbindet. An einer anderen Stelle verwendet Jana Haas synonym das Wort „energetisieren“!

Lassen auch wir uns von der Natur und ihren wesenhaften Kräften „beseelen“!

Mit herzlichem Gruß

Der Elfenfreund                                                                                       am 31. Mai 2014

 

Sakura hanami – Ostern 2014

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Welch ein Frühjahr! Was für eine Blütenpracht!

Als erste eröffneten wie immer die Kornelkirschen den Blütenreigen, dann folgten der Marillenbaum (der jetzt schon die ersten kleinen Fruchtansätze ausbildet!), Birne, Pfirsich, Kirsche, Apfel, jetzt der Flieder – um nur alle diejenigen Büsche und Bäume aufzuzählen, die in unserem kleinen Garten wachsen. Ach ja, irgendwo dazwischen auch noch die Zwetschken und Pflaumen; wann die im allgemein üppigen Blütenzauber ihren Auftritt hatten, habe ich inzwischen vergessen.

Es scheint, als wolle dieses Jahr besonders fruchtbar werden.

Haben Sie aufgepasst, wann der erste Kuckuck rief? Ich weiß es heuer ganz genau, es war bei uns am 6. April, einem Sonntag, um sechs Uhr früh, und das bedeutet, etwa 2 Wochen früher als gewöhnlich.

Der (von manchen Meteorologen und Naturbeobachtern) angekündigte verspätete Wintereinbruch ist ausgeblieben – somit könnte man etwas überspitzt feststellen, dass der heurige Winter (jedenfalls nördlich der Alpen) … gar keiner war!

Zusammen mit dem späten Frühlingsvollmond heuer ergibt sich daraus die ungewöhnliche Situation, dass man in der Karwoche bereits Rasen mähen musste und dass zu Ostern beinahe schon die Pfingstrosen duften…

Aber ist es nicht ein wundervolles Frühlingserwachen heuer? Wie üppig alle Bäume blühen!

In Japan widmet man ja traditionell der Kirschblüte besondere Anteilnahme. Es ist ein Ereignis, das das ganze Land aufmerksam verfolgt; der Verlauf der „Kirschblütenfront“ von Südwest nach Nordost, also von der Südspitze Kyushus im Süden von Japan bis nach Hokkaido im Norden, ist alljährlich ein Medienevent, und das „hanami“, das Betrachten der Kirschblüte („sakura“) ein soziales Ereignis, das sich im ganzen Land ausgesprochener Beliebtheit erfreut. Auf einer Plane (zum Schutz vor dem feuchten Boden) setzt man sich unter dem blühenden Kirschbaum zu einer Art Picknick zusammen, um das Fest der Kirschblüte, die in der japanischen Philosophie als Symbol der zwecklosen Schönheit – die japanische Zierkirsche trägt ja keine wirtschaftlich verwertbaren Früchte – und der Lebensfreude gilt, gemeinsam zu begehen.

Maximal 10 Tage, also mit etwas Glück zwei Wochenenden lang, währt die Pracht, und so begeben sich bei gutem Wetter „Platzhalter“ mitunter schon Stunden vorher zu ihrem ausgewählten Baum, um sich noch einen Platz zu sichern. Und das, obwohl ohnehin mehr als die Hälfte aller Laubbäume in den Städten des „Landes der Kirschblüte“ Zierkirschen sind…

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Kirschblütenfest in Japan (Quelle: Wikipedia)

 

So kurz die japanische Blütenkirsche blüht, so zahlreich sind ihre Blüten, die zur Blütezeit den Boden rund um die Kirschbäume bedecken und die Äste zum Biegen bringen. Die Zartheit und der schlichte Duft der Blüten symbolisieren Reinheit und Einfachheit – traditionelle Werte der japanischen Kultur, die natürlich – diesbezüglich darf man sich keinen Illusionen hingeben – wie überall nicht gefeit ist gegen machtpolitische Instrumentalisierung; so wurde das Vergehen der Blüten auf ihrem Höhepunkt auch schon mit jungen Kriegern oder Samurai verglichen. –

Prunus serrulata gr. Sato-zakura Kanzan - Jardin des Plantes, Paris, France

Japanische Zierkirsche (Quelle: Wikipedia)

 

Ob man in Japan wohl auch Baumelfen kennt und weiß, dass Bäume somit ein Bewusstsein haben? Dazu konnte ich bis jetzt noch keine Informationen bekommen!

Sei dem, wie es sei – den Gedanken, dass Menschen mit den Bäumen deren Blütenfeste „mitfeiern“, finde ich Elfenfreund naturgemäß inspirierend, und ich freue mich sehr, dass in unserer zunehmend offenen und multikulturellen Gesellschaft auch solche schönen, wenn auch bei uns nicht heimischen, Gebräuche in Mode kommen. Man kann darin doch einen gewissen Ausgleich dafür erkennen, dass die christlich gefärbten Jahresfeste nicht mehr mit der gleichen Beteiligung und Inbrunst begangen werden, wie dies – wenn ich an meine Großmutter denke – in meiner Kindheit selbstverständlich dazu gehörte.

Sakura hanami nehme ich jedenfalls gern auf ins Repertoire!

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Sakura hanami, April 2014

 

A propos Blütenfest: Eine wunderschöne und irgendwie zutiefst österliche Geschichte zum Vorlesen für Kinder ist „Steinäckerchen“ von Ursula Burkhard. Ich habe sie unter „Geschichten (nicht nur) für Kinder“ für Sie zusammengefasst und Sie können sie dort nachlesen.

Zu Ostern kreisen naturgemäß die Gedanken um Tod und Auferstehung, Verwandlung und Neuwerden der Natur, die sich der Mensch auch im übertragenen Sinne zum Vorbild nehmen kann. Auch Veränderung, Schmerz und Leid sowie deren Überwindung und Heilung sind ein Thema.

Ich Elfenfreund bin ja davon überzeugt, dass Bäume heilkräftig sind. Zeit allein mit einem Baum zu verbringen, wirkt auf mich ähnlich wie ein Besuch beim Energetiker – und kostet dabei nichts!

Geht es Ihnen auch so? Wenn ich einen Baum bewusst berühre, meine Hände auf seinen Stamm lege, fühlen sie sich an wie elektrisch und ich spüre ein Kribbeln die Arme entlang bis in den Unterbauch und weiter bis in die Fußspitzen. Wie wenn Strom fließen würde – woher das kommen mag?

An dem Tag, von dem die Fotos oben stammen, fühlte ich mich z.B. krank, mir war schlecht und ich hatte keinen Appetit … nach einiger Zeit der bewussten „Einstimmung“ zu Füßen des blühenden Kirschbaumes auf das ihm innewohnende Wesen ging es mir viel besser und ich war wieder fit!

Über die Heilkraft von Bäumen haben wir uns bereits in unserem Artikel „Willkommen im Netz“ vom November 2012 Gedanken gemacht – lesen sie dort nach, was u.a. auch Margot Ruis in ihrem Buch „Naturwesen – Begegnung mit Freunden des Menschen“ (nunmehr in 6. Auflage, Grals-Verlag 2013 erhältlich)  zu diesem Thema zu sagen hat! Sie finden die Textstelle unter „Leseprobe November 2012“.

Doch nicht nur Margot Ruis berichtet über Begegnungen mit Baumelfen, auch Dora van Gelder, meiner Ansicht nach ein hellseherisches Ausnahmetalent, gibt in ihrem Buch „Im Reich der Naturgeister“ (Aquamarin-Verlag, 1995) detaillierte Beschreibungen dieser faszinierenden Wesen. Unter „Dora van Gelder zitiert – April 2014“ können Sie einige interessante Gedanken nachlesen. Wir danken dem Aquamarin-Verlag für die diesbezügliche Genehmigung!

Marko Pogacnik bezeichnet die Baumelfen als „Faune“, was mich Elfenfreund ein wenig verwundert, da ich den Begriff aus der römischen Mythologie eher mit „Waldelf“ übersetzt hätte. Auch aus seinem Buch „Elementarwesen – Begegnungen mit der Erdseele“ (AT-Verlag, 2. Auflage, 2009) dürfen wir dazu einige interessante Zitate sowie eine gewohnt ausdrucksstarke Zeichnung anführen. Sie finden die Darstellung unter „Elfenbilder“, die Texte unter „Marko Pogacnik zitiert – April 2014“. Herzlichen Dank an den Autor!

Mit besonderer Freude darf ich heute aber auch wieder einen Text präsentieren, den mir eine „Elfenwirken“-Leserin zur Veröffentlichung geschickt hat. Es handelt sich um ein persönliches Erleben der Autorin mit einer Eiche, genauer gesagt, dem Baumelf derselben. Die Geschichte hat mich Elfenfreund sehr angesprochen und wir danken Frau C.F. aus B. besonders herzlich für ihre Bereitschaft, ihr Erleben mit uns zu teilen. Sie finden den Text unter „Leser(-innen)-Briefe – April 2014“.

Von Christa Maria Elfenmund, deren Lied „Morgenstimmung“ wir bereits im Mai 2013 veröffentlichen durften, finden Sie ferner in dieser Ausgabe ein weiteres Lied zum Anhören und Mitlesen, „Der Baum“, auf der Seite „Natur-(Wesen-)Lyrik – April 2014“. Danke, Christa Maria!

Sollte von unseren Leserinnen und Lesern beim Schmökern in diesen Texten jemand sich daran stoßen, dass das gleiche betrachtete „Objekt“ (der Baumelf) von den verschiedenen Autoren doch etwas unterschiedlich dargestellt bzw. beschrieben wird, so verweisen wir auf unseren Artikel „Wesen und Form“ vom März 2014. Bedenken und erwägen Sie während des Lesens, dass es nicht grobmaterielle „Dinge“ oder Wesen sind, die hierin in irdischer Sprache von medial veranlagten Menschen zum Ausdruck gebracht werden, sondern feinstoffliche, und dass in diesen ätherischen Betätigungsbereichen des menschlichen Geistes persönliche Einstellungen und Anschauungen des aufnehmenden Mediums selbst viel stärker ins Gewicht fallen als bei der Erörterung grobstofflicher Gegebenheiten. Wollen wir uns also nicht mit „Haarspaltereien“ aufhalten, sondern nehmen wir voll Dankbarkeit das Wesentliche auf, um dessentwillen auch das „Elfenwirken“ als Plattform für Information und Austausch zu diesem Thema ins Leben gerufen wurde: Dass die Natur erfüllt ist von gutwollenden Wesen, die dem Leben dienen und jede Entwicklung in diese Richtung fördern wollen!

Was hingegen die vereinzelt aufgezeigten „Widersprüche“ in den Schilderungen von der Welt der Naturwesen betrifft, die manchen Leser/innen auffallen, so ist meine Einstellung dazu, dass jedes persönliche Erleben zu achten und zu respektieren ist.

Es wird schon seinen Grund haben, warum der- oder diejenige die Dinge so erlebt, wie es in den Texten oder Bildern dann zum Ausdruck kommt! Jeder nimmt ja bekanntlich nur das von der gesamten Wirklichkeit auf, wofür er oder sie sich geöffnet hat.

Dass überhaupt die Bereitschaft und auch die Fähigkeit dazu vorhanden ist, etwas innerlich erleben zu wollen und zu können, das ist das eigentliche Wertvolle dabei!

Damit sollen alle diese Texte über Natur- und Elementarwesen absolut nicht klein- oder gar falschgeredet werden! Sie sind wertvoll und eine große Hilfe, denn – davon bin ich Elfenfreund wirklich überzeugt: Die Zeit ist reif, dass der Mensch endlich über den grob-materiellen „Tellerrand“ hinauszublicken beginnt und sich öffnet für alle die helfenden Kräfte, die uns feinstofflich umgeben, mit deren Hilfe wir heute schon beginnen könnten, die uns anvertraute Welt in das Paradies zu verwandeln, das jeder Mensch als Sehnsucht tief in seinem Herzen trägt. Der Weg dahin ist aber individuell und muss auch von jedem Menschen selbst aufgefunden und gegangen werden.

Die immer mehr um sich greifende Naturzerstörung durch den Menschen ist zweifellos eine fürchterliche Katastrophe und zeigt deutlich, wie wenig der Mensch bislang imstande ist, den Frieden zu halten und die Harmonie zu wahren. Wir werden uns einmal schmerzlich dafür verantworten müssen!

Da es für andere Leser/innen aber unter Umständen zur Bedrückung werden könnte, wenn sie aus medialen Berichten etwa vom Leid gefällter Bäume hören und daraus womöglich voreilig einseitige oder extreme Schlüsse ziehen, die sich mit der Zeit vielleicht als wenig praxistauglich erweisen könnten, möchte ich abschließend auch noch Abd-ru-shin (Oskar Ernst Bernhardt, 1875 – 1941) zu diesem Thema zu Wort kommen lassen, der in seinem Buch „Im Lichte der Wahrheit“ ausführt:

„Alle an Ort und Stelle gebundenen Formen auf der Erde haben keine eigene Seele, die ja zu sehr abhängig werden müßte von dem, was an sie herantritt, und damit jeder Willkür in der Grobstofflichkeit preisgegeben sein würde.

Solche Unausgeglichenheit ist in der weisen Einrichtung des Schöpfers in seinem Werke ganz unmöglich.

Deshalb haben solche Formen keine eigene Seele, sondern sie dienen nur als Behausungen von Wesen, die ganz unabhängig von den Formen sind und diese nur schützen und pflegen.

Zu diesen Formen gehören Pflanzen und Gestein! Dadurch wird Euch wieder eine Erleuchtung kommen, die Euch nützen kann, womit Ihr falsche Anschauungen klar erkennt.

Nur die vom Orte unabhängigen Geschöpfe, also wie die Tiere, welche sich von ihrer Stelle frei bewegen können, haben in sich einen eigenen, beweglichen Kern, welcher sie führt.

Bei den Tieren ist dieser Kern die wesenhafte Seele, bei den Menschen der Geist! Pflanzen und Gestein jedoch dienen nur als Behausungen für fremde, für sich selbständige Wesenheiten, die demnach nicht Seele der betreffenden Formen genannt werden können.“

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Aus dem Vortrag: Der Ring des Wesenhaften)

Zum Schluss wollen wir noch eine Einladung an alle „Elfenwirken“-Leser/innen im Einzugsbereich von Wien aussprechen: Vom 1. – 3. Mai findet in Eichgraben bei Wien ein Seminar mit Barbara Ufer statt – wer den Film „Naturwesen – Botschaft von vergessenen Freunden“ gesehen hat, dem ist auch dieser Name ein Begriff, alle anderen finden Näheres unter „Elfenbilder“ sowie in unserem Artikel „Elementarwesen und Erdseele“ vom Dezember 2013. Auf diesem Seminar wird Frau Ufer uns ihre Technik weitergeben, wie man Naturwesen als Filzpuppen darstellen kann, und jede/r Teilnehmer/in kann unter ihrer Anleitung eine eigene Puppe nach Wahl selbst für sich herstellen. Nähere Informationen ersehen Sie unter „Termine“ bzw. erhalten Sie gern per E-mail unter elfenwirken@gmx.at.

Atmen Sie den Frühling in vollen Zügen ein und genießen Sie die alljährliche Wiederauferstehung der Natur nach der Winterpause!

Am Ostersonntag 2014

Der Elfenfreund

 

Elementarwesen und Erdseele

Vor ziemlich genau 11 Jahrzehnten schrieb Rudolf Steiner in seinem Werk „Theosophie“:

„Diejenigen, welche geistiges Anschauungsvermögen haben, nehmen aber solche Wesen wahr und können sie beschreiben. Zu den niedrigeren Arten solcher Wesen gehört alles, was die Wahrnehmer der geistigen Welt als Salamander, Sylphen, Undinen, Gnomen beschreiben. Es sollte nicht gesagt zu werden brauchen, dass solche Beschreibungen nicht als Abbilder der ihnen zugrunde liegenden Wirklichkeit gelten können. Wären sie dieses, so wäre die durch sie gemeinte Welt keine geistige, sondern eine grob-sinnliche. Sie sind Veranschaulichungen einer geistigen Wirklichkeit, die sich eben nur auf diese Art, durch Gleichnisse, darstellen lässt. Wenn derjenige, der nur das sinnliche Anschauen gelten lassen will, solche Wesenheiten als Ausgeburten einer wüsten Phantasie und des Aberglaubens ansieht, so ist das durchaus begreiflich. Für sinnliche Augen können sie natürlich nie sichtbar werden, weil sie keinen sinnlichen Leib haben. Der Aberglaube liegt nicht darin, dass man solche Wesen als wirklich ansieht, sondern dass man glaubt, sie erscheinen auf sinnliche Art. Wesen solcher Form wirken am Weltenbau mit, und man trifft mit ihnen zusammen, sobald man die höheren, den leiblichen Sinnen verschlossenen Weltgebiete betritt. Abergläubisch sind nicht diejenigen, welche in solchen Beschreibungen die Bilder geistiger Wirklichkeiten sehen, sondern diejenigen, welche an das sinnliche Dasein der Bilder glauben, aber auch diejenigen, welche den Geist ablehnen, weil sie das sinnliche Bild ablehnen zu müssen vermeinen.“

(Aus: Rudolf Steiner, Theosophie. Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung. 1904. Kapitel: Die drei Welten – die physische Welt und ihre Verbindung mit Seelen- und Geisterland.)

Heute also unter anderem – Rudolf Steiner.

Ich Elfenfreund bin bekanntlich diplomierter Waldorflehrer und habe anderthalb Jahrzehnte an einer Rudolf-Steiner-Schule unterrichtet. Im Rahmen meiner Ausbildung sowie auch meiner Unterrichtstätigkeit gab es zahlreiche Gelegenheiten und Notwendigkeiten, mich mit seinen Schriften und Vortragsmitschriften auseinanderzusetzen, die ja in unüberschaubarer Fülle vorliegen – manche davon erschließen sich dem interessierten Leser relativ leicht, andere sind selbst meiner Meinung nach ausgesprochen schwer zu lesen, und ich gestehe offen, dass ich vieles davon beim besten Willen nicht verstehe.

Wie auch immer man zu den Gedanken und Ausführungen Rudolf Steiners, dieses hervorragenden Denkers und Vordenkers stehen mag, eines sei im Rahmen dieses Weblogs unbedingt außer Streit gestellt: Die großen Verdienste Rudolf Steiners um die Verbreitung und Bekanntmachung der Existenz von Natur- und Elementarwesen.

Speziell die Waldorfschulen griffen die diesbezüglich von Rudolf Steiner ausgehenden Impulse auf und integrierten sie in ihre spezielle kindzentrierte Methodik, woraus eine doch relativ gute Breitenwirkung resultierte, indem Kinder (Waldorfschüler) durch bildhafte Vermittlung oder durch Geschichten eine gemütsmäßige Beziehung dazu aufbauen konnten, die in vielen Fällen auch für ihr späteres Erwachsenenleben eine tragfähige Grundlage bildete. Und nicht nur das: Auch Elterngenerationen kamen durch das Erleben ihrer Kinder in Kontakt mit derartigen Gedanken, die in nicht wenigen Fällen in ihnen keimten und Wurzeln schlugen.

Eine von mir Elfenfreund hochgeschätzte Vertreterin dieser Richtung ist die auf diesem Weblog bereits oft erwähnte anthroposophische Heilpädagogin Ursula Burkhard. Die blind geborene Autorin und Pädagogin verfügt seit ihrer Kindheit über das innere Schauen und sinniert in ihrem bekannten Büchlein „Karlik“ über eine von ihr aus Wachs plastizierte Gnomenfigur:

„Die Figur, die wie ein Bild oder eine Gebärde auf das Wesen „Gnom“ hindeutet und so Ausdruck meiner Begegnung mit ihm ist, vermittelt dem unvoreingenommenen Betrachter eine Stimmung, ein neues Gefühl. Ich könnte von dem Gnom erzählen, anstatt ihn zu plastizieren. Aber auch dann wäre eine naturalistische Schilderung nicht möglich, ich müsste in Gleichnissen sprechen. Unsere Sprache eignet sich besser für die Beschreibung der äußeren, sichtbaren Welt. Schon seelische Erlebnisse, die einer inneren, unsichtbaren Welt angehören, lassen sich oft nur bildhaft mitteilen. (…)

In Wirklichkeit ist er weder groß noch klein, er ist überhaupt nicht messbar. In Wirklichkeit ist er nicht sichtbar für Augen, nicht greifbar für Hände. Darum ist es ihm auch nicht möglich, mich wie eine Fliege leicht zu kitzeln, obwohl er Menschen gern neckt. Meine Haut kann nicht spüren und nicht gekitzelt werden von etwas, das stofflich gar nicht existiert. In Wirklichkeit kann er nicht so verfestigt auf dem Tisch stehen; er nimmt überhaupt keinen Platz ein und ist an keinen Ort gebunden. Ich vermag niemals, ihn so darzustellen, wie er in Wirklichkeit ist.“

(Aus: Ursula Burkhard. Karlik. Begegnung mit einem Elementarwesen. Werkgemeinschaft Kunst und Heilpädagogik, Weißenseifen 1991, S. 5 ff; mit freundlicher Genehmigung des Verlages; Sie können die ganze Stelle nachlesen unter „Ursula Burkhard zitiert – Dezember 2013.“)

Eine einfache und für mich überaus stimmige Definition von „Kunst“ besagt ja, dass bei einem Kunstwerk die äußere Form mit dem Inhalt übereinstimmen muss. In unserem Fall wäre der Inhalt das „Wesen“!

Nehmen wir ein konkretes Beispiel: eine Filzpuppe!

NaturwesenAuswahl 006

Diese entzückende „Nachempfindung“ aus Wollfilz eines – vermutlich – Wasserwesens stammt aus der „Wichtelwerkstatt“ von Barbara Ufer, einer feinfühligen Naturwesen-Expertin aus dem Allgäu. Allen denen, die den Film „Naturwesen – Botschaft von vergessenen Freunden“ gesehen haben, dürfte dieser Name ein Begriff sein. In dieser Ausgabe des Elfenwirkens dürfen wir die Künstlerin und (unter „Elfenbilder„) einige ihrer Werke vorstellen. Damit wird die Seite „Elfenbilder“ endlich wieder weiter ausgebaut.

„Vor einigen Jahren lernte ich aus Wolle Figuren herzustellen, die an Naturwesen erinnern. Das Gestalten der Zwerge, Gnomen, Kobolde, Wasserfrauen und -mädchen u.a. … ist für mich eine Quelle der Freude und oft ist mein Haus, in dem ich lebe und werkle, von Lachen erfüllt.“

schreibt Barbara Ufer unter anderem über ihre Arbeit. Sie können den ganzen Beitrag von Frau Ufer nachlesen unter „Elfenbilder„. Und weiter führt sie aus:

„Die Gestaltungen sind keine Nachbildungen – wer könnte das „Feinerstoffliche“ mit grobstofflichem Material wiedergeben? Ich freue mich, wenn etwas von dem Wesen, so wie ich es erfasse, mich auf einmal anzustrahlen beginnt.“

In diesen schlichten Zeilen liegt etwas verborgen, was wahre Kunst ausmacht. Bemühen wir uns gemeinsam, darüber nachzusinnnen, um diesen Schatz zu heben!

Die Puppe an sich wird aus Wollfilz hergestellt. (Nebenbei: Ist Wolle nicht menschheitsgeschichtlich der Rohstoff aller Stoffe, mit denen wir Menschen auf Erden uns umhüllen? Sozusagen die „Ursubstanz allen Stoffes“?)

Und in diesen Prozess des schöpferischen Gestaltens  fließt nun offenbar etwas ein, das „nicht von dieser Welt“ stammt, und verbindet sich gewissermaßen mit dem Stoff – der Wolle – in der groben „Stofflichkeit“ zu einem Kunstwerk.

Gemäß der oben angeführten Definition hätte ein Kunstwerk also einen grobstofflichen Anteil (die äußere Gestalt) und einen feinstofflichen Anteil (das gedankliche Gebilde, das darin verkörpert ist und durch die Form zum Ausdruck kommt). Und darin liegt für mich der Wert wahrer Kunst! Ich denke mir, ein Kunstwerk muss strahlen, muss Lichtwerte verkörpern … aus diesem Grund darf sich meiner Ansicht nach auch nur das  mit Recht „Kunst“ nennen, was aufwärts führt, was also aufbauende Werte besitzt. –

Um diesen Gedanken weiter auszuführen, muss ich auf Margot Ruis verweisen.

Barbara Ufer ist nämlich eine gute Bekannte dieser Hellsichtigen, die auf diesem Weg Puppen-Geschöpfe aus der Wichtelwerkstatt kennengelernt hat. Und offensichtlich mehr darin gefunden hat als bloße „Hüllen“ aus Wollfilz – davon berichtet sie in ihrer bekannt beredten Art in ihrem jüngsten Buch „Naturwesen und Erdheilung“ S. 247 – 250). Demnach hat Margot Ruis die Nachbildung eines „Wassermädchens“ aus Frau Ufers Wichtelwerkstatt – vielleicht eine ähnliche Puppe wie die oben abgebildete? – zum Geschenk erhalten. In ihrem Buch schildert nun die hellsichtig begabte Margot Ruis, wie diese Puppe sich im Kontakt mit ihr immer mehr als wesenhaft belebte Person herausgeschält hätte, sich beim inneren Dialog auch mit einem Namen vorgestellt und eine Art „keltischen Charakter“ an den Tag gelegt hätte:

„Später fragte ich meine kleine Wasserfee nach ihrem Namen. „Lis(s)a“, kam zu meiner Überraschung sofort als Antwort; mit kurzem i und einem oder zwei s, oder irgendwo dazwischen. Mir scheint, bei Barbara stehen die Wesen Schlange, damit sie eine sichtbare Gestalt bekommen!, dachte ich.“

(Aus: Margot Ruis, Naturwesen und Erdheilung. Leben mit der Anderswelt. Gralsverlag, 2011. S. 246)

Nun, ich Elfenfreund bin nicht derart hellsichtig begabt und kann diese Darstellung nicht weiter kommentieren, auch nicht erklären.

In geistigen Belangen Wissende haben verschiedentlich darauf hingewiesen, dass auch die Bewusstseins- bzw. Empfindungstätigkeit eines geistig regen Menschen wesenhaft – persönliche Gebilde hervorzubringen fähig ist, die dann, nachdem sie gezeugt wurden, je nach ihrer Beschaffenheit weiterhin ein selbständiges, „seelenartiges“, jenseitiges Dasein führen. Abd-ru-shin (Oskar Ernst Bernhardt, 1875 – 1941) bezeichnet solche Erzeugnisse des menschlichen Empfindungswollens als „Seelenschatten“.

Über solche schreibt er:

„Diese Gebilde des menschlichen Empfindungswollens haben in sich Kraft, weil sie aus geistigem Wollen in der Verbindung mit der »neutralen Hauptkraft« erstehen und, was das Wichtigste ist, weil sie dadurch bei ihrer Bildung von dem Wesenhaften mit in sich aufnehmen, das ist die Beschaffenheit, aus der die Gnomen usw. sich entwickeln.“

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Aus dem Vortrag “Im Reiche der Dämonen und Phantome”)

Von derartigen Gedankenformen war ja unter anderem bereits in der ersten Ausgabe des „Elfenwirkens“ die Rede, und dort können Sie auch das Zitat im Zusammenhang nachlesen. –

Ist es nicht wunderbar, wie die vermeintlich „tote“ materielle Welt um uns herum sich belebt, sobald wir ihr nur ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken beginnen? Bisher war der Mensch ja vorwiegend am Materiellen interessiert, das er sich aus der Natur zu nehmen trachtete. Wenn wir nun endlich der Natur und der Stofflichkeit auch eine Seele zubilligen, so bin ich überzeugt, gibt es noch Wunder über Wunder zu entdecken, und des Lernens wird kein Ende sein…

Nun aber zurück zu Rudolf Steiner.

„So wie Sie einen physischen Leib haben, der zu einer Seele gehört, so gehört jeder planetarische Körper zu einem Seelischen und einem Geistigen, und sehr verschieden sind die geistigen Glieder der einzelnen Weltkörper. Wenn man unsere Erde hellseherisch von außen betrachten könnte, so würde man nicht nur Felsen und so weiter aus materiellem Stoff wahrnehmen und dazwischen tierische und menschliche Gestalten einherwandern sehen, sondern man würde vor allen Dingen Gruppenseelen der Pflanzen, der Tiere und so weiter sehen. Das ist schon eine geistige Bevölkerung unserer Erde. Der Hellseher würde ferner die einzelnen Individualseelen der Menschen, die Volksseele und so weiter sehen. Sie müssen sich überhaupt den Geist eines Himmelskörpers nicht etwa nur so einfach vorstellen, daß Sie sich im Raume eine Kugel denken, die einen Geist und eine Seele hat, sondern daß eine ganze geistige Bevölkerung, die ein Ganzes ausmacht, diesen Himmelskörper bewohnt. Und alle diese einzelnen Geister, Gruppenseelen und so weiter, stehen wiederum unter einem Anführer, wie wir es nennen können, und alles dies zusammen entspricht dem gesamten Geist unserer Erde, demjenigen, was wir den Erdgeist nennen.“

(Rudolf Steiner, aus dem Vortrag: Über einige übersinnliche Tatsachen und Wesenheiten, Stuttgart, 1908; zitiert nach GA 098, S. 190)

Der Begriff „Erdgeist“ wird manchem/r Leser/in bekannt sein, denn er stammt aus Goethes „Faust“. Sie können die bekannte und sehr dramatische Stelle nachlesen unter „Natur(-Wesen)-Lyrik – Dezember 2013„.

Sie erinnern sich: Faust im Studierzimmer versucht mit Hilfe eines Zauberbuches von Nostradamus den Erdgeist zu beschwören, um dadurch zu erkennen, „was die Welt / Im Innersten zusammenhält…“, doch er scheitert an der Größe der Erscheinung und muss erkennen, dass er unwürdig und nicht imstande ist, die Gegenwart dieses erhabenen Wesens zu ertragen.

Als einen ähnlichen Versuch der Annäherung an den „Erdgeist“ oder besser gesagt, an die „Erdseele“, wie er es nennt, könnte man das Lebenswerk des vielseitigen slowenischen Künstlers Marko Pogacnik bezeichnen.

Marko Pogacnik hatte bereits 1994 ein Buch mit dem Titel „Elementarwesen. Die Gefühlsebene der Erde“ (Droemer Knaur) veröffentlicht, in dem er von seinen Einblicken und Erfahrungen als Geomant und Land-Art-Künstler mit den elementaren Bereichen der Erde berichtete. Dieses Buch wurde von ihm später vollständig überarbeitet, neu gestaltet und wesentlich erweitert und erschien 2007 im AT Verlag unter dem Titel „Elementarwesen. Begegnungen mit der Erdseele.“

Für Marko Pogacnik ist die gesamte Welt der Elementarwesen, die er, angelehnt an die Darstellung Rudolf Steiners, in drei bzw. vier Entfaltungsebenen wahrnimmt, Ausdruck der Seele unseres Heimatplaneten, die er mit dem Namen bezeichnet, den schon die alten Griechen ihr gegeben hatten: Gäa. Wir dürfen den betreffenden Ausschnitt aus seinem Buch heute unseren Lesern vorstellen; Sie finden den Text unter „Marko Pogacnik zitiert – Dezember 2013 – 1„.

Was mich Elfenfreund an der Sichtweise Marko Pogacniks besonders anspricht und fasziniert, ist die Weite seines Begriffes von „Elementarwesen“. Ich Elfenfreund würde seine Darstellungen so interpretieren, dass ohne Elementarwesen im Bereich des Irdischen überhaupt keine Bewegung möglich wäre:

„Die erste Botschaft war, dass wir Menschen fälschlicherweise der Meinung seien, die materielle Welt, in der wir leben und lernen, sei eine selbstverständliche Gegebenheit, die unbegrenzt genutzt und nach unseren egozentrischen Wünschen beliebig verändert werden könne. Um solche Veränderungen zu bewirken, müsse eine riesige Schar unterschiedlichster Elementarwesenheiten tätig werden und jeden Bruchteil einer Sekunde dafür sorgen, dass unsere Welt ihre dynamischen Formen gemäß den kosmischen Urbildern erhält.“

(Marko Pogacnik, Elementarwesen. Begegnungen mit der Erdseele. 2. Auflage, AT Verlag 2009, S. 75 – mit freundlicher Genehmigung des Autors.) Diese Stelle im Zusammenhang finden Sie unter „Marko Pogacnik zitiert – Dezember 2013 – 3„.

So sorgen etwa bestimmte Arten von Luftwesen dafür, dass Körper (Flugzeuge) sich durch den Raum bewegen können, während die Tätigkeit wieder anderer Wesen notwendig ist, damit z.B. ein Künstler Musik hervorzubringen imstande ist. Lesen Sie selbst, was Marko Pogacnik über den „Mitspieler“ schreibt, den er bei einem ausübenden Musiker beobachtet haben will:

„Aufgabe des am Fuß des Musikers sitzenden Heinzelmännchens war es, das Knäuel der aus dem Musikinstrument quellenden Schwingungen mit den über den Lichtfaden herangeführten geistigen Urmustern  der betreffenden Musik zu verbinden. Dadurch wird eine Brücke gebaut, die ein mehrdimensionales Musikerleben ermöglicht.“

(Marko Pogacnik, Elementarwesen. Begegnungen mit der Erdseele. AT Verlag, 2007, S. 70) Sie können das kurze Zitat übrigens auch im Zusammenhang nachlesen: Die ganze geschilderte Episode aus dem Buch Marko Pogacniks finden Sie unter „Marko Pogacnik zitiert -Dezember 2013 – 2„.

Nun aber zurück zum eingangs gebrachten Steiner – Zitat aus „Theosophie“.

 „Es sollte nicht gesagt zu werden brauchen, dass solche Beschreibungen nicht als Abbilder der ihnen zugrunde liegenden Wirklichkeit gelten können. Wären sie dieses, so wäre die durch sie gemeinte Welt keine geistige, sondern eine grob-sinnliche. Sie sind Veranschaulichungen einer geistigen Wirklichkeit, die sich eben nur auf diese Art, durch Gleichnisse, darstellen lässt.“

schreibt Rudolf Steiner. Marko Pogacnik hat Wahrnehmungen einer „geistigen“ (elementaren) Wirklichkeit und als professionellem bildendem Künstler sollte es ihm ein leichtes sein, derartige Wahrnehmungen in irdischer Form möglichst realistisch nachzubilden.

In der Nachfolge Rudolf Steiners lehnt dies jedoch Marko Pogacnik konsequent ab und beschreitet einen eigenen, unleugbar originellen Weg. Nicht die bildhafte Darstellung an sich lehnt er ab – in seinem „Elementarwesen“-Buch findet sich eine erkleckliche Anzahl davon. Doch hat der Künstler darin einen sehr kreativen und interessanten Weg gefunden, die „innere Wirklichkeit“ der Wesen darzustellen und doch gleichzeitig die äußere Form aufzulösen, um daran zu erinnern, dass jede Darstellung nur ein „Gleichnis“ sein kann. Wir dürfen ein paar dieser Bilder veröffentlichen – sehen Sie sich unter „Elfenbilder“ an, wie kreativ  der Künstler Pogacnik mit dem Dilemma umgeht, welches (wie Steiner so schön formuliert) „nicht gesagt zu werden brauchen sollte“…

Nichts für ungut, Rudolf Steiner! Auch wenn ich Elfenfreund, wie schon gesagt, so vieles davon nicht verstehe, was er geschrieben und gesagt hat, auch wenn ich als Waldorflehrer so oft den Kopf geschüttelt habe über manches, was in der Steiner-Gesamtausgabe als Schatz gehütet wird … der vielleicht erst in Jahren und Jahrzehnten einmal gehoben und richtig verstanden werden kann – wer weiß? Ich jedenfalls werde weiterhin, wie bisher, das Andenken an diesen hervorragenden Großen in andächtigem Staunen hochhalten … und mir aus seiner wahrhaft gigantischen Hinterlassenschaft nur das für mich herausnehmen, was ich zumindest einigermaßen verstehen und für richtig halten kann!

In dieser Ausgabe des Elfenwirkens machte Rudolf Steiner den Anfang, und es soll ihm die Ehre des Schlusswortes zukommen – zum Thema Erdgeist:

„Es müssen besonders günstige Umstände eintreten, damit eine menschliche Einzelseele ohne Initiation, ohne bewußtes Arbeiten an sich selbst, in Zusammenhang mit höheren Welten kommt. Besonders günstige Umstände liegen vor in der Zeit, wenn gewissermaßen der Erdgeist besonders aufwacht: in der Zeit vom 25. Dezember bis 6. Januar. Wenn im Sommer die Sonne am höchsten steht, wenn die physische Wärme der Erde am meisten zustrahlt, dann sind die Bedingungen für die Initiation am schlechtesten, weil da der Geist der Erde schläft. Der Geist der Erde ist am wachsten in der Winterfinsternis, bei der Wintersonnenwende.“

(Aus: Rudolf Steiner, aus dem Vortrag: Der Durchgang des Menschen durch die Todespforte – Eine Lebenswandlung. Hannover 1915. GA 159, S. 51)

In diesem Sinne wünschen wir allen „Elfenwirken“ – Leserinnen und Lesern viel Kraft und Segen für die Zeit der bevorstehenden Wintersonnenwende und der hohen Feiertage!

15. Dezember 2013

Der Elfenfreund