Möge die Macht mit euch sein!

„May the Force be with you!”: Der 4. Mai (May, the fourth) ist durch seinen Anklang ans berühmte Filmzitat für viele Star-Wars-Fans zum inoffiziellen „Welt-Macht-Tag“ geworden.

Das Weltraummärchen und Heldenepos “Krieg der Sterne” war und ist seit mehr als 40 Jahren ein Kassenschlager und beeindruckte in 3 Trilogien und zahlreichen dazwischen angesiedelten Serien und Einzelfilmen Generationen. Ich selbst war noch ein Kind, als der erste Kinofilm über die Leinwände flimmerte und erinnere mich lebhaft an die unerhörte Faszination, die damit für uns verbunden war. Besonders beeindruckte mich dabei schon als Kind der Begriff der “Macht”, der von Star-Wars-Erfinder George Lucas darin eindringlich beschworen wird.

Was ist das: die Macht? Dem Jedi-Meister Ben Kenobi (Episode 4) zufolge könnte man sich darunter eine Art mystisches Kraftfeld vorstellen, welches alles Bestehende lebendig miteinander verbindet und belebt: „Sie umgibt uns, sie durchdringt uns. Sie hält die Galaxis zusammen.“ Entspricht also der Begriff der “Macht” im Star-Wars-Universum dem Qi oder Ch’i der alten chinesischen Philosophie, dem Prana der Hinduisten oder der “Lebenskraft” (Vis vitalis) der europäischen Philosophie? In diesem Fall hätte man den Begriff aber treffender mit “Kraft” übersetzt: Möge die Kraft mit euch sein!

Oder aber spielt “Force-Erfinder” George Lucas mit der “Macht” gar auf Gott an, ganz im Sinne der bekannten Wendung aus der christlichen Messfeier: The LORD be with you! – Der HERR sei mit euch! – (Antwort: Und mit deinem Geiste!) Und ja, auch Geist wäre eine mögliche Unterlegung des Begriffes.

Im Filmepos verleiht diese “Macht” den Adepten jedenfalls außergewöhnliche Fähigkeiten wie die Gabe der Levitation, der Psychokinese, der Suggestion und der Intuition, wodurch die Guten wie die Bösen mit ihren Laserschwertern atemberaubende Kampftechniken entwickeln und (nahezu) unbesiegbar werden. Vor allem die Bösen und namentlich der abscheuliche Ultraböse, der im Hintergrund die Fäden zieht, entfalten so eine geradezu diabolische Schreckensherrschaft … und geben den Helden dadurch die Möglichkeit, ihren Mut und ihre Kampfkraft zu mobilisieren und, wie das im Film eben so sein muss, wieder einmal zu beweisen, dass das Gute dem Bösen letztlich überlegen ist.

Die Faszination an solchen “übernatürlichen” oder Psi-Fähigkeiten, die auch mich an der Schwelle zum Teenageralter gepackt hatte, besteht natürlich darin, dass davon nicht nur im Lucas-Universum, sondern auch in der realen Wirklichkeit immer wieder berichtet wird. Zwar nicht von wissenschaftlicher Seite, aber in Okkultistenkreisen herrscht an der tatsächlichen Möglichkeit einzelner Persönlichkeiten, Gegenstände oder den eigenen Körper schweben zu lassen, an zwei Orten gleichzeitig zu erscheinen oder die Gedanken anderer sowie weit entfernt sich vollziehende Geschehnisse zu wissen, kein Zweifel. Und auch den Heiligen der verschiedenen Religionen gesteht man zu, dass sie solche “Wunder” gewirkt hätten. ”Könnte vielleicht auch ich so ein Jedi-Ritter werden?” fragt sich darum uneingestanden jedes kleine oder auch große Kind, welches  sich am “Krieg-der-Sterne-Virus” infiziert hat.

Ich für meinen Teil bin meinem Kindertraum treu geblieben und … doch kein Jedi geworden. Ich habe aber unter anderem über Psi-Phänomene einiges gelesen und nütze die Gelegenheit, meinen Leserinnen und Lesern anlässlich des “May, the fourth” 2020 nach meinem Verständnis ein paar Gedanken weiterzugeben.

Psi-Phänomene sind nicht übernatürlich, aber sie gehören zum “Überirdischen”, mit dem der Mensch hier auf der Erde hin und wieder konfrontiert sein kann. Sie bringen uns, die wir meist nur mit Materie rechnen, zum Wundern und können zum Anstoß werden, sich mit der Tatsache auseinanderzusetzen, dass wir Menschen in unserem Kern eben selbst auch überirdische Wesen sind. Solche Anstöße können heilsam sein. Denn es entspricht nicht unserer Berufung als Menschen, dass wir uns in materialistischer Manier nur mit dem Irdischen befassen und unsere Sinne für alles Überirdische verschließen, sondern unsere Aufgabe wäre es eigentlich, ein notwendiges Bindeglied zu bilden zwischen dem Materiellen und dem Geistigen. Aber dazu ist natürlich Voraussetzung, dass wir über das Geistig-Seelische in uns selbst und wie es in seiner körperlichen Umhüllung tätig sein kann, Bescheid wissen.

Allerdings wäre es nicht ratsam und weit über das Ziel hinausgegriffen, ähnlich einem “Jedi-Ritter” aus dem Lucas-Universum solche Psi-Fähigkeiten erlernen oder gar trainieren zu wollen. Im Gegenteil: Das Überirdische in der Natur ist ein wunderbares und faszinierendes Gebiet, dem dieses Weblog gewidmet ist und über das ich ein Buch geschrieben habe (s.u.). Das Überirdische im Zusammenhang mit Spiritismus, Okkultismus und Geisterbeschwören hingegen ist ein gefährliches Terrain, das nicht leichtfertig betreten werden sollte. Es könnte sonst geschehen, dass man sich unwissentlich bösartigen jenseitigen Einflüssen öffnet, welche die psychische Gesundheit einer Person sehr schwerwiegend schädigen können. Man darf sich dabei nicht an jenen seltenen Ausnahmetalenten orientieren, die derartige Befähigungen wie z.B. die Gabe des Hellsehens als natürliche Begabung – und als ihre persönliche Aufgabe im Leben – bereits mitbringen und denen zu diesem Zweck auch ein besonderer Schutz mit auf den Weg gegeben ist.

Normalerweise steht ein Körper nur zu der Seele in genauer Resonanz, die ihn bereits seit den ersten Kindesbewegungen im Mutterleib bewohnt und belebt. Dass eine Menschenseele ihren Körper überhaupt in Besitz nehmen, durch ihn fühlen und ihn bewegen kann, bewirkt eine spezielle “Strahlenbrücke”, über welche die Ausstrahlungen der Seele wie auch die Ausstrahlungen des Körpers magnetartig miteinander verbunden sind. Diese Strahlenbrücke kann für paranormale Phänomene missbraucht werden, wenn die natürliche und gesunde Resonanz zwischen Körper und Seele verschoben ist, was durch verschiedene Umstände und eben auch durch okkultes Training geschehen kann. Die Seele, oder aber auch eine abgeschiedene fremde Seele aus dem Jenseits, kann in diesem Fall Teile der Strahlung abzweigen, um im Materiellen bestimmte Effekte zu erzielen. Man spricht dann je nachdem von Psychokinese, von Spuk und Poltergeistern. Im zweiteren Fall handelt sich aber um schwerwiegende Belästigungen aus dem Jenseits, die von fremden, ungebetenen Stimmen im Kopf über Geräusche, sich ohne erkennbare Ursache bewegende Gegenstände bis hin zu sogenannter Besessenheit führen können, wenn ein fremder Geist zeitweise ein Gehirn oder sogar einen Körper unrechtmäßig völlig in Besitz nimmt. Das ist eine Art von Stalking, gegen die selbst die Polizei machtlos ist! Und auch Ärzte können da nur wenig helfen, weil der materialistisch geprägten Medizin die in diesem Fall überirdischen Ursachen unbekannt sind. Darum Hände weg von allen okkulten Praktiken! Der Nutzen oder “Machtgewinn”, der sich dadurch im günstigsten Fall erzielen lässt, steht in keinem Verhältnis zum Risiko, welches damit eingegangen wird.

Von Jedi-Training zur Macht-Aneignung wird also abgeraten. Um seiner Bestimmung als Mensch gerecht zu werden, bedarf es keiner mühevollen spirituellen oder okkulten Ausbildung. Das eigentliche Ziel ist viel einfacher zu erreichen, wie ich gern zeigen möchte. Bleiben wir dazu vorläufig noch bei dieser essentiellen Verbindung zwischen Körper und Seele, der “Strahlungsbrücke”, die das magnetartige Aneinanderschließen der überirdischen Seele des Menschen mit seinem materiellen Körper ermöglicht: Woher kommt eigentlich das Strahlen? Wodurch wird dieses überirdische Leuchten (auch “Od” oder “Aura” genannt) bewirkt, welches erst ermöglicht, dass die verschiedenen Beschaffenheiten sich zusammenschließen, dass materielle Körper von überirdischen Seelen bewegt und geführt werden können, dass überall in die grobe Erden-Stofflichkeit das Leben sich verankern kann? Die Antwort, einfach und erstaunlich zugleich, gibt uns Anlass, den Blick hoch emporzurichten: Die Schöpferkraft belebt das All! Hoch oben, an der Spitze der gesamten Schöpfung, wird diese Kraft leuchtend ausgegossen. Sie durchströmt zuerst die geistigen Regionen der Schöpfung, weil diese sich ihrer Beschaffenheit entsprechend der Quelle dieser Kraft zunächst befinden, und dringt dann in den tiefer liegenden wesenhaften Teil, in welchem die Naturwesen ihren Ursprung haben. Und das zählt bekanntermaßen ja zu deren Aufgaben: allem Bestehenden Kraft zuzuführen, damit es weiter leben und sich gesund entwickeln kann. Unter anderem die Naturwesen vermitteln also die schöpferischen Kräfte weiter an das Feinstoffliche wie auch an das Grobstoffliche, das Materielle.

Diese geistige Triebkraft, die alles belebt, ist nicht zuletzt also der Grund, warum alle Materie von einem überirdischen Strahlenkranz, dem sogenannten Od, umgeben ist: Das Durchströmtwerden, so stelle ich es mir vor, erzeugt im Materiellen Ausstrahlungen ähnlich einem Kraftfeld. Aber auch alles Feinstoffliche, das wir mit unseren irdischen Sinnen und Sensoren nicht wahrnehmen können, wird von schöpferischen Kräften durchdrungen, da es anders nicht gesund erhalten werden könnte. Auch hier wird die Verbindung mit dem Kraftstrom unter anderem von den überirdischen Intelligenzen aufrecht erhalten, die heute leider nur mehr wenigen als Naturwesen, Devas oder auch “Engel” bekannt sind, die noch von unseren Vorfahren aber als “Göttinnen und Götter” verehrt wurden. Das alles und noch mehr ist detailreich nachzulesen in meinem jüngst veröffentlichten Buch: Das Überirdische in der Natur. Warum die Menschen immer schon an Elfen glaubten und wieso wir ohne Naturwesen nicht überleben können.

Aus dem höchsten Geistigen stammt also die überirdische Kraft, die alles Stoffliche, sowohl das Grob- wie auch das Feinstoffliche, belebt. Indem sie das All durchdringt, umhüllt diese geistige Kraft sich mit immer dichterer “Stofflichkeit” und wird zuletzt zu irdisch messbarer und teilweise auch sichtbarer Strahlung, zu Wärme und Licht, ohne die es in der materiellen Welt keinerlei Bewegung gäbe. Aber sogar auch alles Geistige selbst wird von dieser einen Kraft durchströmt! Im Geistigen kann sie sich unverhüllt betätigen und wirkt auf diese Weise sogar noch ungleich machtvoller. Der Kern des Menschen nun ist, wie auch diese Kraft, geistigen Ursprungs und somit von geistiger Beschaffenheit. Reinste unverhüllte Schöpferkraft durchströmt somit den Menschen, die er – und nur er – durch sein einfaches Empfinden, Denken und Handeln zu guter oder schädigender Auswirkung lenkt. Das ist eine Macht, mit der auf Erden nur wir Menschen begnadet sind! Leider haben wir in den vergangenen Jahrtausenden diese Fähigkeit mehrheitlich vergeudet oder sogar zum Schaden missbraucht, wie man heute allerorten deutlich sehen kann: Wir haben den Egoismus kultiviert, nur für uns gewirtschaftet und uns dabei nicht nur gegen die Natur eingestellt, sondern auch gegen den Willen des Schöpfers und damit gegen die allergrößte Macht, die Liebe. Man könnte sagen: Wohl war die Macht mit uns – doch wir nicht mit der Macht …! Da wir geistige Schöpferkraft verwalten, die wir zu lenken vermögen, ist es unsere Aufgabe auch zu beachten, wie der Schöpfer seine Kraft verwertet sehen will … Im Sinne des schöpferischen Willens verwendet, könnten wir uns mit dieser Macht auf der Erde paradiesische Verhältnisse schaffen; im anderen Fall erhalten wir das Durcheinander, das wir jetzt überall erleben müssen. Darum wird es höchste Zeit, dass wir Menschen endlich lernen, die Kraft, die uns jeden Augenblick durchströmt (leider meist ohne dass wir es bemerken), nur zum Guten zu verwenden. Hinweise, wie das zu bewerkstelligen sei, finden wir, sobald wir ernsthaft danach suchen: in religiöser Überlieferung, in der Natur und nicht zuletzt in unserem tiefsten Empfinden, wenn das Geistige in uns sich ab und zu Gehör verschafft …

In diesem Sinne: Möge die Macht mit Ihnen sein!

Der Elfenfreund

Simon A. Epptaler                                                                                        May 4th 2020

+ vr hp ok _3897

Weitere Fotoarbeiten von Elmar Hauck sowie auch jeweils ein paar Zeilen Lyrik dazu finden Sie im Beitrag “Wonnemonat Mai” aus dem Jahr 2018!

Wer nicht hören will …

„Eines erscheint mir sicher: In den kommenden Jahren wird die Natur uns Menschen sehr konsequent vor Augen führen, wie unverantwortlich wir seit langem mit ihr umgegangen sind.“

 

Liebe Leserin, lieber Leser!

Seit ich vor einem Jahr (Ostern 2019) das Buch veröffentlicht habe, dem obiges Zitat entnommen ist, haben sich so viele Naturkatastrophen ereignet, dass man den Überblick darüber verlieren könnte. Die schlimmste Heuschreckenplage in Afrika seit 70 Jahren z.B. haben wir von Europa aus vielleicht nicht einmal mitbekommen, die ungewöhnlich starken und anhaltenden Wald- und Torfbrände in Sibirien und Kanada womöglich schon wieder vergesssen. – Die Bilder vom brennenden Amazonas-Regenwald in Südamerika sowie der verheerenden Buschfeuer in Australien werden da vielleicht noch eher in Erinnerung geblieben sein.

Während ich diesen Blogbeitrag schreibe, sind wir allerdings schon wieder von einem anderen Ungemach überrollt worden: einer Viruspandemie, die von europäischen Politikern unisono als „größte Katastrophe seit 1945“ bezeichnet wird. In Österreich begann der Ausnahmezustand passenderweise am Freitag, dem 13. März mit Hamsterkäufen fast wie im Krieg. Seither steht bei uns wie auch anderswo das öffentliche Leben still. Kindergärten, Schulen, Universitäten sind zu, die meisten Geschäfte geschlossen, alle Grenzen dicht. Der Flugverkehr kam weitestgehend zum Erliegen. Es fahren angeblich auch keine Containerschiffe mehr, viele Fabriken und die Arbeit stehen still! Und diese Stille breitete sich aus: Werktags hört man jetzt die Vögel singen wie sonst nur an Sonntagen.

Ein Frühling wie aus dem Bilderbuch – die Sonne scheint, Blumen und Bäume blühen, die Leute sitzen zu Hause. Man hat auf einmal Zeit: Seit 70 Jahren gab es nicht mehr so viele Menschen ohne Arbeit wie jetzt. Wer Glück hat, kann von daheim aus arbeiten oder wurde bei laufenden Bezügen freigestellt. Doch viele haben ihren Arbeitsplatz verloren: Um die Infektionszahlen einigermaßen unter Kontrolle zu halten, wurde der Unterbindung von Sozialkontakten oberste Priorität zuerkannt. Die Polizei bestraft, wer die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände nicht einhält. An öffentlichen Plätzen und im Supermarkt wirken die Menschen angespannt und tragen Atemschutzmasken: Man fürchtet sich vor Ansteckung.

Das alles ist das Werk der kleinsten aller bekannten Lebensformen, genauer gesagt: eines so kleinen Lebewesens, dass unter Wissenschaftlern umstritten ist, ob man es überhaupt bereits als Lebewesen bezeichnen kann. Ein Virus verfügt weder über einen Stoffwechsel noch über eine selbständige Fortpflanzung. Es ist somit eigentlich kein Lebewesen im üblichen Sinne, sondern gewissermaßen nur ein Materie gewordenes Schadprogramm, welches lebende Zellen dazu „umprogrammiert“, weitere Viren wie es selbst zu produzieren … und dabei zugrunde zu gehen. Schlimmstenfalls führt das im konkreten Beispiel zum Tod durch Lungenversagen.

Begünstigt wurde die schnelle und weltweite Verbreitung der Krankheit durch weitgehend unbeschränkten Reiseverkehr. Dazu kamen die schnelle Übertragbarkeit der Krankheit sowie ein in vielen Fällen leichter Verlauf: Zahlreiche Infizierte entwickeln kaum Symptome, wissen folglich selbst gar nicht, dass sie ansteckend sind und verbreiten die Krankheit um so schneller. Die meisten Infektionen verlaufen allerdings weitaus unangenehmer, und bei etwa 5% aller bestätigten Erkrankungen (Quelle: Wikipedia) führt das Virus zu so schweren Symptomen, dass eine intensivmedizinische Behandlung im Krankenhaus erforderlich wird. Fünf Prozent, das macht pro Million Erkrankter 50.000 Menschen – weitaus mehr, als bei dieser rasanten Ausbreitungsgeschwindigkeit (beinahe drei Verdoppelungen wöchentlich!) das bestaufgestellte Gesundheitssystem verkraften kann. Österreich z.B. hat rund 9 Mio. Einwohner, aber landesweit nur 2500 Intensivbetten und ist damit noch relativ gut ausgerüstet. Darum diese unerhörten, seit dem Krieg noch nie dagewesenen einschneidenden Maßnahmen, die zu ergreifen nahezu alle Regierungen weltweit sich gezwungen sehen … der noch vor wenigen Wochen unvorstellbare „Lockdown“, der mittlerweile aber Wirklichkeit geworden ist – mitsamt allen wirtschaftlichen Folgeerscheinungen, die man bewusst dafür in Kauf nimmt! Wie schnell die Dinge sich ändern können …

Die eindämmenden Maßnahmen sollen also bewirken, dass nicht zu viele Intensivpatienten gleichzeitig die Spitäler überlasten. Im Fall von Österreich dürften nach diesen Zahlen nie mehr als etwa 40.000 Personen gleichzeitig am Virus erkranken, um das Angebot an Intensivbetten nicht überzustrapazieren. Dadurch dauert es aber natürlich auch dementsprechend lange, bis in der Gesamtbevölkerung sich eine Immunisierung aufbauen kann: Dieses Virus wird uns wohl noch auf Jahre beschäftigen. Ganz so wie vor der Pandemie wird es vielleicht nie wieder werden. Sofern der Mensch lernfähig ist.

Wer nicht hören will, muss fühlen: Waren etwa die unbeschränkten Reisebewegungen, an die wir uns gewöhnt haben, per Flugzeug um die halbe Welt, für jedermann erschwinglich, aus ökologischer Sicht vertretbar? Die vielen Kongresse, Konferenzen, Tagungen in aller Herren Länder, die Teil des Wirtschaftsmodells zahlreicher Städte wurden – sind sie tatsächlich notwendig? Müssen wirklich auch im 21. Jahrhundert trotz Internet und Videotelefonie immer noch alle Teilnehmer an so einer Konferenz körperlich eingeflogen werden? Und war es sinnvoll, die Abwanderung von Schlüsselindustrien in Schwellenländer zuzulassen, nur weil dort Arbeitskräfte billiger und Umweltauflagen vielleicht lockerer sind? Engpässe bei Material- und Medikamentenlieferungen in der Krise waren die Folge. Wie viele Weckrufe wie diesen brauchen wir noch, um endlich aufzuwachen?

Denn Sars-CoV-2 ist ja durchaus nicht das erste Virus, das in jüngster Zeit vom Tierreich auf den Menschen übergewechselt ist: Aus dem gleichen Reservoir stammen auch HIV, Ebola, die Vogelgrippe, SARS, MERS, das Westnil- und das Zikavirus, um nur einige zu nennen. Und die Büchse der Pandora ist noch lange nicht ausgeschöpft. So gesehen, haben wir diesmal mit Covid-19 sogar eher noch Glück gehabt: Die Sterblichkeitsrate bei Ebola und SARS liegt mit 50% bzw. 20% ungleich höher …

Die Natur selbst sendet uns ein Zeichen. Wenn wir dem Leben Schaden zufügen, treffen wir letztlich damit uns selbst. Die Zerstörung des natürlichen Lebensraumes von Wildtieren stört die Balance auf unserem Planeten. Gestresste Tiere verfügen nur mehr über eine geschwächte Immunabwehr, schrieb der Guardian vom 25. März und illustrierte diese und ähnliche Aussagen namhafter Wissenschaftler durch Bilder von Orang-Utans auf Borneo, die sich vor Bulldozern in Sicherheit zu bringen versuchen. Wenn solche und andere Tiere dann gefangen, in Käfige gepfercht transportiert und auf Märkten verkauft werden, wenn Menschen in Kontakt mit deren Körperflüssigkeiten und Exkrementen kommen, entsteht ein idealer Nährboden für alle Arten von Krankheiten. Covid-19 soll auf einem derartigen Wildtiermarkt in Wuhan von Fledermäusen auf den Menschen übergesprungen sein. Es wäre aber zu kurz gegriffen, als Lehre aus der Pandemie lediglich Wildtiermärkte zu schließen und den Handel mit Tieren stärker zu überwachen. Wir müssen endlich damit aufhören, die Natur wie bisher als Selbstbedienungsladen zu betrachten und uns über ihre Bedürfnisse rücksichtslos hinwegzusetzen: Wir sägen damit an dem Ast, auf dem wir selber sitzen!

Nature is sending us a message. – Die Natur sendet uns eine Botschaft: Die in den vergangenen Jahren sich häufenden Naturkatastrophen sind Ausdruck einer insgesamt immer mehr unter Druck geratenden Welt, die der Mensch infolge Misswirtschaft und Überbevölkerung ins Trudeln bringt, so sinngemäß die Exekutivdirektorin des Umweltprogramms der UNO Inger Andersen im Guardian. So wie ein stotternder Motor dem geschulten Ohr des Mechanikers mitteilt, dass er nicht rund läuft, so zeigen uns Krisen und Katastrophen an, dass wir die Natur bereits bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit strapaziert haben. Und eine andere Möglichkeit zur Kommunikation als über Katastrophen lassen wir der Natur nicht. Was bedeutet, dass wir uns wohl oder übel auf mehr davon werden einstellen müssen.

Aus meiner Sicht war die Kommunikation zwischen uns Menschen und der Natur seit jeher ungenügend, wie ich für mein Buch recherchiert habe. Aber so schlecht wie heute war sie noch nie. Unseren Vorfahren war die Natur mit ihren personifizierten Kräften immerhin noch Gegenstand religiöser Verehrung, auch wenn dieselbe bereits zur Zeit der Hochkulturen (Babylon, Ägypten, Griechenland, Rom …) erkennbar zu starrem Formalismus verflachte. Die Vertreter des monotheistischen Christentums vermieden in weiterer Folge schon deshalb derartige Äußerungen religiöser Naturverbundenheit, weil die Anrufung naturnaher Kräfte und Wesen mit geächteten heidnischen Kulten im Zusammenhang gesehen wurde. Noch die Alchemisten (die Vorläufer unserer modernen Wissenschaftler) vermuteten aber noch vor wenigen Jahrhunderten überirdische Kräfte, die in der Materie tätig sind, und wollten sie sich nutzbar machen. In der Wahrnehmung ihrer frommen und von den Lehren der christlichen Kirche beeinflussten Zeitgenossen begaben die Forscher sich dabei in gefährliche Nähe zu dunklen, dämonischen Mächten. Dass ab dem 20. Jahrhundert Nachfolger der Alchemisten die Existenz überirdischer Mächte und Kräfte inklusive eines Schöpfers in der Mehrheit völlig negieren würden, hätte sich zu Lebzeiten des durch J. W. von Goethe unsterblich gewodenen „Doctor Faustus“ aber wohl kaum jemand träumen lassen. – Fragt sich, wer dem Einfluss des Mephisto tiefer verfallen ist: Der Alchimist von einst, der vor Magie und einem „Bund mit dem Teufel“ nicht zurückschreckt, um Macht zu erlangen, oder aber der materialistisch-atheistische Wissenschaftler von heute, der die Existenz alles Überirdischen in Bausch und Bogen verneint und als Ammenmärchen verspottet? –

Zur Zeit der alten Römer war es gesetzlich vorgeschrieben, dass vor einschneidenden Entscheidungen wie z.B. über Krieg und Frieden oder große Bauvorhaben die Götter zu Rate gezogen werden mussten. Auguren hatten nach einem ganz genau vorgeschriebenen Protokoll die Natur zu befragen, und die Zeichen, die im Rahmen einer solchen Erhebung vermerkt wurden, wie z.B. der Vogelflug, Blitze etc., wurden der Entscheidungsfindung zugrunde gelegt. Die alten Römer vertrauten also ganz selbstverständlich darauf, dass bewusste überirdische Mächte auf diese Weise den Menschen, die um Rat fragten, Winke zukommen ließen.

In solcher Art die Natur zu konsultieren, würde uns heutigen Menschen sehr sonderbar vorkommen. Das würde ich gern noch erleben, dass ein weltweit agierender Konzern heute sich durch ungünstigen Vogelflug daran gehindert sieht, Bodenschätze auszubeuten, wenn diese Gewinn versprechen und Arbeitsplätze schaffen! Wir legen heute unseren Entscheidungen keine Vorzeichen, sondern „Sachargumente“ zugrunde. Doch wie das so ist, haben wir bei diesen Argumenten natürlich vorwiegend die eigenen Interessen und Wünsche im Blick.

Wir sehen doch die Natur hauptsächlich als Rohstofflieferantin für unsere Wirtschaft! Nur das Materielle zählt für uns. Der Wald ist Holz, die Wiese Futter für das Vieh, der Boden je nachdem land- und forstwirtschaftliche Nutzfläche, Immobilie oder Bergbaugebiet. Sogar bei an sich unproduktiver Nutzung der Landschaft wie beim Spazierengehen und Seelebaumelnlassen sehen wir uns Menschen im Mittelpunkt und „nutzen“ die Natur zur Naherholung. Als ob alles nur uns Menschen allein gehören würde! An unsere Pflichten der Umwelt gegenüber denken wir hingegen nicht.

Wir Materialisten von heute sind ja nicht einmal mehr bereit, den wirkenden Kräften in der Natur ein Bewusstsein zuzugestehen, weil wir glauben, dass Bewusstsein nur von materiellen Gehirnen erzeugt werden kann. Auf welche Weise könnte unter diesen Umständen die Natur uns heute überhaupt „eine Botschaft“ übermitteln? Wir lassen ihr gar keine Möglichkeit, anders als durch Katastrophen mit uns zu kommunizieren …

Die kleinste aller Lebensformen in der Natur (wenn wir einmal davon ausgehen, dass ein Virus doch schließlich irgendeine Art Lebensform sein muss) ist in der Lage, unser Sozialgefüge durcheinander und zum Stillstand zu bringen. Vielleicht sollte uns das zumindest ein wenig Respekt einflößen, dass wir in Zukunft etwas rücksichtsvoller mit unser aller „Mutter“ umgehen. Die Natur beherbergt uns Menschen hier auf diesem Planeten seit einigen wenigen Jahrmillionen. Vergessen wir über unseren wissenschaftlichen Errungenschaften nicht, wie unbedeutend wir in Wahrheit sind und wie völlig auf ihre Duldung angewiesen.

„Macht euch die Erde untertan…“ – Ist es dem Schöpfungsbericht der Bibel zufolge wirklich unsere Aufgabe, unser Recht und unsere höchste Bestimmung als Menschen auf der Erde, die herrlichen natürlichen Landschaften und Lebensräume auszubeuten, zu zerstören und mit unserem schädlichen Abfall zu vergiften? Achtung, Trugschluss: Schlechte und menschlich fehlerhafte Könige mögen in Gefahr sein, den Begriff „herrschen“ mit „unterdrücken“ zu verwechseln … obwohl doch jeder weiß, dass ein König „der erste Diener des Staates“ zu sein hat … Doch einer religiösen Überlieferung vom Range der Bücher Mose ist eine so fehlgeleitete Begrifflichkeit ja wohl nicht zuzutrauen.

Sich die Erde untertan zu machen (1. Mose 1,28) bedeutet aus meiner Sicht, sie in ihrer wunderbaren Gesetzmäßigkeit verstehen zu lernen, um sie dadurch erst richtig zu aller Wohl nützen zu können. Sie sachgerecht zu voller Entfaltung zu führen. Das tun wir aber nicht: Bei richtiger Benützung müsste die Natur in allen Ländern der Erde unter der Hand des Menschen aufblühen, an Fruchtbarkeit und Artenvielfalt zunehmen, würde uns ihre Geheimnisse und Wunder freiwillig und gern offenbaren, damit wir aufbauend sie und uns selbst immer mehr veredeln und in ihrer Schönheit unterstützen. Wir hingegen nehmen uns eigensinnig und gewaltsam, was wir wollen, und hinterlassen verwüstete, ausgebeutete und zerstörte Landschaften, die sich erst allmählich wieder zu erholen beginnen, wenn wir uns daraus zurückgezogen haben.

Als „Krone der Schöpfung“ tragen wir Menschen aber natürlich Verantwortung, die uns unterstellten Naturreiche umsichtig und zielbewusst zum allgemeinen Besten zu führen. Unsere Pflicht wäre es demnach also, dafür zu sorgen, dass Mineralien, Pflanzen und Tiere sich optimal entwickeln können. Ein hoher Anspruch! Aber nicht unmöglich. Voraussetzung wäre allerdings, dass der Mensch sich erst einmal seiner Verantwortung überhaupt bewusst wird. So lange man in den Tag hineinlebt, ohne über das Woher und das Wohin ernsthaft nachzudenken, wird man dem eigentlichen Sinn seiner Existenz schwerlich näherkommen können.

Die erste Hürde besteht schon in der Überwindung des Materialismus. Wir Menschen tragen zwar auf der Erde einen materiellen Körper und – damit verbunden – materielle Sinnesorgane. Unser Wesenskern (auch „Seele“ genannt) ist aber geistig. Der Begriff „Geist“ hat dabei nichts mit dem Denken zu tun, sondern bezeichnet eine immaterielle, überirdische Beschaffenheit. Nahtoderlebnisse dokumentieren eindrucksvoll die Existenz des Geistigen in der physisch-materiellen Welt. Unsere Aufgabe kann daher nicht sein, nur die Materie zu erforschen und sie in ihren physikalischen Gesetzmäßigkeiten zu begreifen, sondern wir sollen – und dazu sind wir auch befähigt! – das Materielle mit dem Geistigen verbinden.

Das Geistige muss aber – davon bin ich überzeugt – jeder erst selbst für sich entdecken. Weder starre religiöse Lehren, noch esoterische Schulungen, noch Erfahrungsberichte anderer können uns die Arbeit abnehmen, sich zu öffnen, den individuellen Zugang zu suchen und sich dann in aller Einfachheit auf den Weg zu begeben. Dann wird auch jeder für sich die beseligende Entdeckung machen, dass die Natur nicht nur durch Katastrophen mit uns Menschen kommunizieren möchte, sondern dass wir unser Glück, den Fortbestand unsrer Zivilisation sowie unseren Aufstieg selbst in der Hand haben: Indem wir den Gesetzen des Lebens folgen, die wir erkennen und verstehen lernen, sobald wir uns ernsthaft darum bemühen …

Eine solche „geistige Auferstehung“ wünsche ich uns allen!

Der Elfenfreund / Alvin

Simon A. Epptaler                                                              Ostern 2020

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Sieben Jahre Elfenwirken!

Liebe Leserin, lieber Leser,

diese Überschrift muss ich gleich richtig stellen: Elfen wirken in der Stofflichkeit natürlich nicht erst seit sieben Jahren, sondern von allem Anfang an. Nicht abstrakte, von blindem „Zufall“ bestimmte Energien, wie die Wissenschaft glaubt, nein: Wesen haben die Welt geformt, wie Welterschaffungsmythen der Völker belegen. Und Naturwesen schaffen und formen zielgerichtet in der Stofflichkeit bis heute. Das ist die frohe Botschaft des 21. Jahrhunderts: Hinter den Naturgesetzen wirkt und waltet BEWUSSTSEIN! Es ist so viel, was wir Menschen diesen überirdischen, ausschließlich dem Schöpferwillen verpflichteten, feinstoffliche-Form-gewordenen Kräften verdanken!

Was ist dann aber mit „Sieben Jahre Elfenwirken“ gemeint? – Am 7. Oktober 2012 ging dieses Weblog erstmals „on air“. Es wurde von mir ins Leben gerufen, damals in Zusammenarbeit mit der Autorin und Naturwesen-Expertin Margot Ruis, um Menschen an die Existenz der überirdischen Wesen zu erinnern und gleichzeitig ihnen für ihre treue und unermüdliche Arbeit zu danken.

Man hätte es freilich auch anders ausdrücken können – weniger bildhaft, dafür sachlicher: Es gibt Menschen, die die Existenz überirdischer Kräfte und Wirkungen anerkennen und folglich an Gott, Götter oder Wesen glauben und andere, die nur wissenschaftlich erforschbare, irdisch-materielle Lebensformen und Energien gelten lassen. Die ersteren empfinden die Stimme und das Wirken ihres eigenen überirdischen Geistes in sich, wenn auch vielleicht nicht immer klar, und sind dazu bereit, dem Geistigen bzw. „Spirituellen“ in ihrem Leben Raum zu geben, auch wenn dies Menschenverstand übersteigt. Die anderen dagegen stehen auf dem Boden des Intellekts und lassen nur das ernstlich und als Realität gelten, was ihrem irdischen Begriffsvermögen zugänglich ist. Mit meinem „ElfenWirken“-Blog wollte ich also die „Empfindungsmenschen“ darin unterstützen, sich dem Überirdischen weiterhin zu öffnen und sich dabei nicht von den „Verstandesmenschen“ beirren zu lassen, die oft genug nicht nur mit Unverständnis, sondern auch mit Spott und Häme auf die Empfindungsmenschen herabsehen sowie auf deren Sehnsucht  nach spirituellen Wahrheiten und einem „höheren Sinn“ im Leben.

Ich wollte darin aber auch die Stimme erheben für mehr Sachlichkeit dem Überirdischen gegenüber. Die Tatsache, dass Geistiges über dem Begriffsvermögen des Verstandes steht und dieses somit zwangsläufig übersteigt, darf nicht als Freibrief angesehen werden für Phantasterei, wie das leider in der esoterischen Literatur Unsitte geworden ist. Wer heute nicht von sich behauptet, zumindest mit Einhörnern oder Drachen zu verkehren oder die Badewanne mit einem Leprachaun geteilt zu haben, wird ja kaum mehr für voll genommen.

Das war vor sieben Jahren. In der Zwischenzeit durfte ich selbst ein Buch schreiben, das mittlerweile im Buchhandel erhältlich ist. Es ist ein Sachbuch geworden, das vor allem diejenigen Fragen klären soll, deren Antworten ich in der einschlägigen esoterischen Literatur bisher vermisst habe. Die Arbeit an dieser selbstgesteckten Aufgabe hat jedenfalls meinen eigenen Horizont erweitert (hoffentlich auch den der Leserinnen und Leser), die Prioritäten geklärt und mich darin bestärkt, für die reale Existenz überirdischer Welten auch weiterhin öffentlich einzutreten. Wie auch immer diese Welten im Detail aussehen mögen: Religiöse Toleranz scheint mir für jeden Empfindungsmenschen oberstes Gebot zu sein. Es ist weder zielführend noch angebracht, über Formen von Spiritualität zu streiten. Es geht darum, die Spiritualität an sich hochzuhalten sowie die prinzipielle Überzeugung von der Existenz des Überirdischen. (Also meinetwegen: Auch Drachen und Einhörner … sofern diese ernst gemeint sind …)

Über der Arbeit am Buchprojekt habe ich allerdings das Weblog zuletzt etwas vernachlässigt. So ist in dieser Jubiläumsausgabe gleich einiges abzuarbeiten und nachzuholen.

Die erste Ausgabe von ElfenWirken erschien zu Erntedank 2012. Ein passender Anlass: Eine reiche und gesegnete Ernte stimmt zahlreiche Menschen dankbar gegenüber den Kräften in der Natur, speziell am Land, wenn man (wie jeder Landwirt) mit der Fruchtbarkeit von Flora und Fauna seinen Lebensunterhalt verdient. Auch wenn freilich nur wenige Leute sich unter diesen Kräften irgendetwas Konkretes vorzustellen versuchen. Oder sich dabei die Frage vorlegen, welche Kräfte es eigentlich sind, die das Wunder von Wachstum und Reife bewirken. –

Leserinnen und Leser dieser Seite wissen aber: Es sind bewusste und intelligenzbegabte Kräfte, die zur Kommunikation mit uns fähig sind … die bereits erwähnten so genannten Naturwesen. Die Wesen sind zur Kommunikation mit uns Menschen fähig: Dass wir von ihnen heute nur mehr so wenig wissen, liegt daran, dass wir Menschen die Fähigkeit zur Kommunikation mit ihnen im Laufe unserer Entwicklung leider verloren haben! Davon handelt unter anderem mein Buch, das den Titel trägt: „Das Überirdische in der Natur – Warum die Menschen immer schon an Elfen glaubten und wieso wir ohne Naturwesen nicht überleben können“. In früheren Zeiten und Kulturen (Kelten,  Römer und Germanen habe ich eingehend untersucht, aber das Wissen von der Existenz überirdischer Wesen findet sich in Mythen und Märchen aller Völker) war es für die Menschen selbstverständlich, die „Überirdischen“ in ihr Alltagsleben mit einzubeziehen.

Von Gott, der Himmel und Erde, Menschen und natürlich auch die Wesen erschaffen hat, wussten die allermeisten Menschen zu dieser vorchristlichen Zeit noch nichts. Erst das Christentum verbreitete das Wissen von Gott über das gesamte Römische Weltreich und hätte den Naturvölkern in dessen Einflusssphäre eine Bereicherung bringen können, der sie sich sicherlich dankbar und freudig geöffnet hätten, sobald sie für den Empfang der Eingottlehre bereit gewesen wären. Denn natürlich kann der Glaube an Gott und das Wissen von den geformten Kräften, die rings um uns nach seinem Willen tätig sind, keinen Widerspruch in sich enthalten. Sowohl Jesus Christus als auch das Alte Testament der Bibel erwähnen und bestätigen die Existenz von Engeln und anderen überirdischen Wesenheiten, wie ich in meinem Buch unter anderem nachweise. Doch die Kirchen und deren Missionare agierten leider nicht als demütige Diener der Botschaft Christi, sondern als starre und überhebliche Dogmatiker, die sich im Besitz der allein seligmachenden Wahrheit dünkten. Sie bekämpften die althergebrachten Anschauungen, anstatt auf ihnen aufzubauen und sie weiterzuführen. Meiner Meinung nach ein folgenschwerer Fehler: Die religiöse Erkenntnis reift und wächst in den Menschen von Stufe zu Stufe. Nur über das Wissen von den persönlichen, überirdischen Wesen, die um uns herum in der Natur nach dem Willen des Schöpfers tätig sind, erkannte das Volk der Juden einst die Existenz Gottes. Und nur von Stufe zu Stufe in der Erkenntnis aufwärts schreitend kann der Gottbegriff sich auch in den heute lebenden Menschen entwickeln. Wir brauchen also heute wie einst das Wissen von den überirdischen Wesen, um in der spirituellen Erkenntnis weiter wachsen zu können! Ganz abgesehen davon, dass wir die auf uns zukommenden Herausforderungen einer neuen Epoche wie z.B. den Klimawandel nur in Kooperation mit der Natur und den darin wirkenden Kräften werden bewältigen können. So aber blieb Gott bis heute vorerst ein verschwommener, abstrakter Begriff, während das Wissen vom Sein der ehemals als Götter verehrten Kräfte und Elfen aufgrund deren beharrlicher Ächtung, Leugnung und Verteufelung seitens der Kirchen allmählich ins Reich von Mythen und Märchen versank.

Aber trotzdem findet man immer wieder Menschen (und es werden mehr und mehr), die heute ein Leben im Einklang mit der Natur anstreben und ein bewusstes Zusammenwirken mit den überirdischen Kräften, die darin tätig sind, suchen. Solchen war von Anfang an dieses Weblog gewidmet.

Eine besonders erfreuliche Zuschrift erreichte mich z.B. bereits vor mehr als einem Jahr, und ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich erst jetzt Gelegenheit finde, den wunderbaren Brief von N.H. mitsamt Foto hier zu veröffentlichen:

„Bei einem stadtnahen Saisongartenprojekt haben meine Freundin und ich eine kleine Parzelle auf einem großen Acker gemietet.
Auf 80 qm haben wir so viel Gemüse und Kräuter angebaut, dass wir seit 2 Monaten nicht nur uns versorgen, sondern auch Nachbarn, Arbeitskollegen, Familie und Freunde. Dazu konnten wir unserem Sohn seinen ersten Brei aus selbst angebauten Zucchini und Karotten zubereiten.

Dabei hatten wir, als wir Anfang April vor der nassen, verklumpten Erde standen, keine Ahnung, was wir zu machen hatten, geschweige denn, wie man Gemüse anbaut. Meine einzige Erfahrung beschränkte sich auf das Retten von Büropflanzen.

Schnell merkten wir aber, dass nur ein rudimentäres Wissen nötig ist und das Wichtigste, wie bei allem, Aufmerksamkeit und Zuneigung sind, zu dem, was man sich vorgenommen hat.
Bald sahen wir, dass alles ja von alleine wächst und wir nur helfend einzugreifen hatten.

Ein guter Tipp, welchen wir vom Vermieter der Ackerstücke bekamen, war – nicht zu gießen! Die Pflanzen sollten so im Frühjahr tiefe Wurzeln bilden und sich im Sommer, soweit man ab und an die Erde durch Harken und Hacken auflockert, selbst ausreichend mit Wasser versorgen können.

So habe ich gelernt, dass zum Gärtnern auch Vertrauen gehört (welches in diesem Hitzesommer auch stark gefordert war).
Das Vertrauen konnte ich schnell gewinnen, bzw. brachte ich es schon mit, da ich an der Existenz der Naturwesen, der kleinen und großen Elfen, Zwerge usw. nie gezweifelt habe und sie sogar hin und wieder erahnen kann.

Ich denke, die Schönheit der Pflanzen, das Lebendige und das Streben dem Lichte zu, ist das Wirken der Wesen. Ihr Ausdruck, ihre Arbeit hier auf Erden, die zu ihrer eigenen Entwicklung gehört.
Wir Menschen dürfen lenkend eingreifen, helfend und schützend den Wuchs der Pflanzen unterstützen und fördern.

Als mit der Zeit sich zeigte, dass (wider Erwarten) alle Pflanzen gut keimten und prächtig wuchsen, drängte es sich mir auf, den kleinen Wesen ein Dankeschön zukommen zu lassen (neben der Sorge, was wir mit all dem Gemüse machen sollten).

Wir haben daher auf einem Stück des Ackers die Wildkräuter nicht herausgezogen, sondern sich in bunter Vielfalt ausbreiten lassen. Den ganzen Sommer blühen dort in unterschiedlichsten Farben und Größen die Blüten der Wildkräuter und sind Anlauf/flugpunkt vieler Insekten. Ich habe dazu einen schönen Gartenzwerg gestellt und 2 Kristalle in die Erde gelegt und dieses Stück den Wesen zum Dank gewidmet (die Insekten haben dabei natürlich auch etwas davon).
Der Gartenzwerg ist für mich eine (optische) Erinnerung an das Wirken der kleinen Helfer (auch wenn ich mir ‚richtige‘ Zwerge etwas anders, ernster und strenger im Ausdruck, vorstelle).

Für die Wesen ist es sicherlich, auch unabhängig eines besonderen Danks, eine große Freude, wenn wir Menschen, mit ihnen wieder zusammenarbeiten.
Wenn es auch in den meisten Fällen von den Menschen aus unbewusst geschieht,  freuen sie sich bestimmt doch über unsere Freude und Unterstützung bei ihrem Werken und Wirken.“

 

Freude heißt die starke Feder
in der ewigen Natur.
Freude, Freude treibt die Räder
In der großen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen,
Sonnen aus dem Firmament,
Sphären rollt sie in den Räumen,
die des Sehers Rohr nicht kennt.

 

Ode an die Freude, Schiller

Hübener Foto1 klein

Wie N.H. in seinem Brief schreibt: Der Konkakt der allermeisten Menschen heute mit den Naturwesen erfolgt unwissend, unbewusst. Der/die durchschnittliche Mitteleuropäer/in weiß nichts von den überirdischen Kräften und würde einen solchen Gedanken vielleicht sogar mit aller Entschiedenheit von sich weisen, wenn er/sie darauf angesprochen würde. Doch ich glaube: Es wird sich dies bald ändern. Die Ablehnung und das bewusste Nichtswissenwollen über solchen „kindischen Aberglauben“ besteht nur an der Oberfläche. Die öffentliche Meinung ist bis heute voreingenommen, aufgrund eines jahrtausendelangen Missverständnisses gegenüber der christlichen Botschaft:  Die Bibel verneint nicht die Existenz von Naturwesen als  Gottes Geschöpfe, noch verbietet sie den Kontakt mit ihnen. Die bewussten Kräfte, die in der Natur tätig sind, sind Geschöpfe und Diener des Höchsten. Auch die Wissenschaft muss erst verstehen lernen, was spätestens seit Einstein und den Erkenntnissen der modernen Physik Stand von Forschung und Technik ist: Dass die Welt nicht aus Materie besteht, sondern aus „Sinn“ (Logos), oder, noch treffender: aus Bewusstsein. Bewusstsein ist das „Wesen“ aller Dinge.

 „Den Glauben früherer Kulturen an überirdische Wesen halten die meisten Menschen heute für eine Illusion. Ihrer Meinung nach existiert in Wirklichkeit nur das Materielle. Dem widersprechen allerdings Erkenntnisse aus der modernen Quantenphysik und legen den Schluss nahe, dass es sich tatsächlich genau umgekehrt verhält: Unsere Vorstellung von Materie ist Illusion! Materie, so wie wir sie alltäglich erleben und wahrnehmen, existiert in Wirklichkeit nicht. Somit lagen die alten Völker mit ihrem Glauben an Engel und überirdische Wesenheiten im Kern wohl näher an der Wahrheit, als wir mit unserer Klugheit im heute vorherrschenden Materialismus: Das „Wesen der Dinge“ steht eben im Begriff, ganz neu entdeckt zu werden …“

(Auszug aus der Einleitung zu dem Buch: Das Überirdische in der Natur – Warum die Menschen immer schon an Elfen glaubten und wieso wir ohne Naturwesen nicht überleben können)

Emotional jedenfalls fühlen sich sehr viele Menschen bis heute dem alten Brauchtum, das an vorchristliche religiöse Gepflogenheiten erinnert, verbunden. Konkretes Beispiel, wie von N.H. angesprochen: Gartenzwerge.

Gartenzwerge

Ungeachtet aller wissenschaftlichen Hypothesen und Lehrmeinungen: Der Glaube unserer Vorfahren an überirdische Wesen ist bis heute Teil unserer kulturellen Identität – das zeigen ganz alltägliche Beobachtungen. Was mag beispielsweise Menschen dazu bewegen, Gartenzwerge im Fleckchen Grün rund um das traute Heim aufzustellen? Es handelt sich bei dieser Tradition keineswegs nur um eine künstlich gehypte Modeströmung aus der Zeit des Wirtschaftswunders, um etwa den Baumärkten zu mehr Umsatz zu verhelfen: Gartenzwerge sind seit dem 17. Jahrhundert belegt, gehen aber vermutlich auf noch wesentlich ältere Vorbilder zurück. Nach einer Schätzung stehen allein in deutschen Gärten heute 25 Millionen dieser Kunststoff- oder Keramik-Wichtel! Daraus kann man den Schluss ziehen, dass sehr viele Gartenbesitzer es intuitiv „richtig“ finden, einen Wichtel im Garten stehen zu haben – warum sonst würden sie es freiwillig tun, zumal der Gartenzwerg in der öffentlichen Meinung als kitschig gilt und lange Zeit als Ausdruck von Spießbürgertum angesehen wurde …

(Auszug aus dem 1. Kapitel des Buches: Das Überirdische in der Natur – Warum die Menschen immer schon an Elfen glaubten und wieso wir ohne Naturwesen nicht überleben können)

Paradoxer Weise hat sich gerade in Italien, das doch (sollte man meinen) besonders stark unter dem Einfluss der Päpste stand, der kindlich einfache Zugang zu Wichteln und Wesen lebendig erhalten. Was sagen Sie zu dieser Szene, die ich völlig unerwartet in Aquilea neben einem Radweg am Straßenrand entdeckte:

Aquilea Zwerg

In dieser Eiche (am Bild zu sehen ist nur eine Wurzel) wohnt ein Wichtel, dem kleine Kinder ihre Schnuller schenken können, wenn sie ihrer nicht mehr bedürfen. Die Äste des Baumes, der mir an und für sich weder durch seine Größe noch sonstwie besonders aufgefallen wäre, waren behängt mit den Geschenken bzw. „Opfergaben“ der Kleinen, deren Eltern offensichtlich der Meinung waren, es sei nun genug mit der Nuckelei.

Ich bin mir sicher: Der Gartenzwerg bedeutet manchen ZeitgenossInnen auch heute noch unterbewusst mehr als nur eine lustige Figur, die man für Kinder aufstellt, um sie so besser manipulieren zu können. Denken wir daran: Im Römischen Weltreich verehrte man Jahrhunderte lang Laren und Penaten auf dem Hausaltar.

Lar romano de bronce (M.A.N. Inv.2943) 01 Etwas eleganter geformt als ein Gartenzwerg, aber im Kern vielleicht gar nicht so verschieden? Lar (Bronzefigur, 1. Jahrhundert). Quelle: Wikipedia

Das folgende Bild stammt von Elmar Hauck. Es hat mich vor einiger Zeit zu ein paar Zeilen inspiriert, die ich hier präsentiere:

1

Frage

Bist du Nippes oder Kitsch
du Bartgesicht mit Zipfel du
am Fensterbrett neben dem Blumentopf

Zwerg
Hausgeist
Wichtelmann

oder

stehst du im Tabernakelschrein
am Hausaltar
und breitest segnend die Hände aus

wie ehedem
vor 1000 Jahren
bei allen Völkern
immer?

Aber auch der berühmte russische Poet Puschkin (1799 – 1837), mit dem ich mich natürlich in keiner Weise vergleichen möchte, hat ein wunderbares Gedicht verfasst und es „dem Hausgeist“ gewidmet:

Hausgeist Puschkin

Und noch einmal Italien: Prozessionen gehörten zur römischen Religionspraxis, lange bevor die christliche Kirche solche Elemente in ihren Kult mit übernahm. Prozessionen wurden durchgeführt, um ein Areal zu reinigen und um einer Wesenheit die Verbundenheit auszudrücken. Heute führt der feierliche Umzug beim Lichterfest in Cannero am Lago Maggiore eine Statue der Madonna del Carmine mit sich, die nach offizieller Lesart wohl eine Erscheinungsform der Himmelskönigin verkörpert; aber wer kann sagen, wer diese Madonna, die sich vielleicht im Ort Carmine einmal einer gläubigen Seele gezeigt hat, wirklich gewesen ist? Nach meinem Empfinden jedenfalls gilt noch heute der eigentliche Dank der Gläubigen einer Wesenheit des Wassers, welches bei der feierlichen Anrufung in drei Sprachen auch im Mittelpunkt steht: Ist die Madonna del Carmine vielleicht in Wirklichkeit die Herrin und Hüterin des Lago Maggiore?

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Prozessionen gibt es freilich nicht nur Italien. Am Namenstag des Hl. Bartholomäus (24. August) wurde ich Zeuge einer ganz besonderen Prozession oder Pilgerreise im Grenzgebiet zwischen Österreich und Bayern, die seit 400 Jahren (seit 1635) alljährlich und bei jedem Wetter veranstaltet wird: Die Überquerung des Steineren Meeres von Maria Alm nach St. Bartholomä am Königssee.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Der Aufstieg beginnt noch bei völliger Dunkelheit. Der höchste Punkt der Überschreitung liegt auf ca. 2200 m. Seehöhe.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Unglaublich – oder? (Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild!)

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Veranstaltet wird die Wallfahrt von der Blasmusik Maria Alm.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Sicherlich war der Charakter dieser Veranstaltung nicht so feierlich wie das Lichterfest im italienischen Cannero, sondern eher rustikal und durchaus auch ein wenig sportlich geprägt; aber auch hier glaubte ich vor allem die Liebe zur Natur zu spüren und eine tiefe Verbundenheit zum Berg, die die etwa 2500 Menschen dazu animierten, sich eine Nacht mehr oder weniger um die Ohren zu schlagen und inklusive Rückfahrt so annähernd 20 Stunden diesem schweißtreibenden Erlebnis zu opfern…

Und noch einmal Wichtel – was halten Sie von diesem hier: Kalender2020_Seite 2

Aus dem Wichtelkalender von Angelika Barbara Ufer für das Jahr 2020

Seien Sie offen für die Wunder des Überirdischen in unserer alltäglichen Welt!

Herzlich

Der Elfenfreund / Alvin                                                           im Oktober 2019

 

 

 

 

 

 

Das Überirdische in der Natur

Warum die Menschen immer schon an Elfen glaubten und wieso wir ohne Naturwesen nicht überleben können 

– So lauten Titel und Untertitel des Buches, an dem ich während der letzten 25 Monate gearbeitet habe und das nun fix fertig als Hardcover, als Softcover und als E-Book erhältlich ist. Herausgekommen sind 216 Seiten konzentrierte und seriös recherchierte Informationen rund um das Thema der Naturwesen in Geschichte und Gegenwart: Informativ, kritisch, visionär und inspirierend! Etwas Vergleichbares findet sich meines Wissens derzeit am Buchmarkt nicht.

Hier können Sie sich mein Buch ansehen und auch bestellen: Es sei hiermit allen ernsthaften Naturwesenfreund(inn)en wärmstens ans Herz gelegt.

Buch Ansicht cover

Ich bitte meine Leserinnen und Leser um Nachsicht, dass ich in ebendieser Zeit, während ich an meinem Buch arbeitete, den ElfenWirken-Blog mehr oder weniger links liegen lassen musste: Alle verfügbaren Ressourcen an Zeit und Kraft sind in dieses Buchprojekt geflossen. Es waren alles in allem weit über 500 Arbeitsstunden, wahrscheinlich annähernd 1000. Bei 500 habe ich aufgehört zu zählen.

Am Anfang stand der Vorschlag von Fotokünstler Elmar Hauck, gemeinsam ein Buch, einen Bildband, zu erstellen. Tatsächlich fand sich für dieses Projekt relativ rasch ein Verlag (und zwar tatsächlich nur ein einziger), der dafür Interesse zeigte, und es wurde ein Vertrag geschlossen. Der Aufbau in sieben Kapiteln als historischer Streifzug durch die gemeinsame Geschichte von Elfen und Menschen entstand bei mir gleich zu Beginn. Alles Andere musste ich erst recherchieren. Und ich muss sagen, man wird tatsächlich fündig! Wenn man die historisch gesicherten Fakten nach einem roten Faden aneinanderreiht, wie ich ihn meiner Arbeit zugrunde legte, kommt man auf ungeahnte Erkenntnisse – in mehr als nur in einem Punkt müssten die Geschichtsbücher eigentlich neu geschrieben werden…! Wir waren beide Feuer und Flamme für das Projekt, Texte und Bilder flogen hin und her, die Faktenlage erwies sich als äußerst ergiebig und fruchtbar und es wurde immer mehr und mehr.

So ist es leider – und das ist der Wermutstropfen dabei – mit dem Bildband vorderhand doch noch nichts geworden: Die Fülle der recherchierten Fakten legte es nahe, in Form eines Sachbuches ausführlich präsentiert zu werden, ohne an vereinbarte Seitenzahlen gebunden zu sein. Farbdruck ist leider wirklich teuer: Da bekam der Verlag wohl aus Kostengründen „kalte Füße“. Für ein nur optisch ansprechendes Bilderbuch ohne Tiefgang, mit den gewohnten klischeehaften Allgemeinplätzen, wie sich das der Verlag vielleicht vorgestellt hatte, konnten wir uns aber beide nicht recht erwärmen. Nur das schöne Cover ließ natürlich Elmar Hauck dem neuen Sachbuch angedeihen. Ich hoffe aber, dass auch ein gemeinsamer Bildband mit den sensationellen Arbeiten von Elmar Hauck noch einmal entstehen darf und wird.

Noch zwei Worte zum Pseudonym, dazu werde ich immer wieder gefragt: Simon A. Epptaler ist ein Anagramm. Das A. steht natürlich für Alvin, den Elfenfreund, und das Epptal könne sich in Südtirol befinden, irgendwo zwischen Etschtal und Wipptal vielleicht. Es ist mir ein großes Anliegen, meinen Namen aus dem Internet und überhaupt aus der Öffentlichkeit herauszuhalten.

Nun also zum Sachbuch, das es im Endeffekt geworden ist und das ich voll Stolz heute der Leserschaft präsentieren darf:

„Eine Expedition in die Anderswelt, die den Blick des Lesers erweitert und schärft. Die Reise beginnt im Kinderzimmer, bei Arielle, ALF und Pumuckl, und führt geradewegs hinein in eine großartige Wunderwelt beeindruckender Wesenheiten, die heute in Vergessenheit geraten sind, die unseren Vorfahren aber sowohl treue Gefährten als auch Götter waren.

Unsere Vergangenheit lebt wieder auf: Letzte wissenschaftliche Erkenntnisse erlauben einen völlig neuen Blick auf die Menschheits- und Kulturgeschichte. Anhand praktischer Beispiele und in klaren Worten werden die Gesetzmäßigkeiten hinter den verschiedenen Arten überirdischer Wesen erläutert. Und es wird deutlich, dass wir in Zukunft anders an die Natur heranzutreten haben werden als bisher …

Was immer wir unter Simon A. Epptalers kundiger Führung betrachten, wird, wie im Märchen, gleichsam durchsichtig und lässt in ungeahnte Räume blicken, erfüllt von tiefsinniger Mythologie, von gutwollenden Wesen, Elfenreigen und schöpferischem Formen.

Ein vielseitiges und umfassendes Werk, welches das uralte Phänomen der überirdischen Naturwesen mit dem gebührenden Respekt unverkitscht und sachlich auf dem aktuellen Stand der historischen Forschung betrachtet und dem die Leserinnen und Leser alles entnehmen können, was sie schon immer über Elfen wissen wollten!“                     (Klappentext)

Aus dem Inhalt:

Das Buch ist in 7 Kapiteln aufgebaut.

Das 1. Kapitel öffnet die Augen für Relikte im Alltag aus einer Zeit, als man ganz selbstverständlich von der Existenz personifizierter überirdischer Kräfte in der Natur überzeugt war. Diese Relikte sind zahlreicher, als die meisten Menschen heute denken! Wir stolpern förmlich auf Schritt und Tritt über (mehr oder weniger verunstaltete) Zeugen dieser Vergangenheit. Daher trägt das erste Kapitel den Titel: „Der Elf im Spiegelkabinett“.

2. Kapitel: Naturwesen im Märchen. Wir untersuchen alte Überlieferungen und befreien die darin beschriebenen Wesenheiten von aller nachträglichen Verniedlichung, Überformung und Verkitschung. Aus entwicklungspsychologischer Sicht gehen wir der Frage nach, warum und wie diese Märchengestalten in die Geschichten hineingeraten sind. Das Ergebnis dieser Nachforschungen ist durchaus beachtenswert.

Das 3. Kapitel thematisiert zunächst Naturwesen in Judentum und Christentum. Jesus und die Elfen: Bisher schien das gar nicht zusammenzupassen. Durch das Christentum wurde der Glaube an Naturwesen in Europa und weltweit zurückgedrängt, weil die Kirchen diesen Glauben als falsch und ketzerisch verfolgten. Die wenigsten Menschen wissen aber, dass sowohl im alten als auch im neuen Testament Naturwesen erwähnt und dabei durchaus nicht verteufelt werden! Daher sind Christentum und der Glaube an Elfen kein Widerspruch, sondern sie ergänzen einander. Sodann verfolgen wir die Entwicklung des Menschen von allem Anfang an und erzählen die Religions- und Kulturgeschichte auf der Grundlage letzter Erkenntnisse neu. Dabei finden wir auch eine Antwort auf die Frage, warum für frühere Kulturen die Existenz und das Wahrnehmen von persönlichen Kräften als überirdische Wesen eine Selbstverständlichkeit waren, während wir heute bei weitem nicht mehr so begnadet sind.

4. Kapitel: Ein Streifzug durch verschiedene Naturreligionen. Der Glaube der Kelten, Germanen, Griechen und Römer und noch einiger anderer Völker, anschaulich und nachvollziehbar erklärt für den Menschen von heute. Die Lebendigkeit und Beweglichkeit der jenseitigen Anderswelt, die bildhaften Mythologien, die dem Verstand oftmals so fremdartig erscheinen, anhand praktischer Beispiele enträtselt. Religiöse Überzeugungen unserer Vorfahren leben wieder auf.

Das 5. Kapitel erklärt zuerst die Kultpraxis der Römer und verfolgt dann die Entstehung und den Aufschwung der christlichen Kirchen. Die Missionierung der Germanen. Der Kampf der Kirchen gegen naturreligiöse Vorstellungen und deren Überleben in verstümmelter  Form als Brauchtum.

6. Kapitel: Die magische Gedankenwelt der Alchemisten. Die Begründung der neuzeitlichen Systematik der Elementarwesen durch Paracelsus.

Und das 7. Kapitel wagt anhand jetziger sich bereits abzeichnender Tendenzen einen Ausblick in die Zukunft: Ein neues, goldenes Zeitalter kündigt sich an, in dem Religion und Wissenschaft, Tradition und Innovation, Verstand und Empfindung keine Gegensätze mehr bilden …

Lassen sie sich inspirieren – und empfehlen Sie uns bitte weiter …!

Der Elfenfreund – Alvin / Simon A. Epptaler                                            im Juni 2019

Wonnemonat Mai

Liebe Leserin, lieber Leser!

Wenn sich die Natur in ihr festlichstes Feiertagskleid herausgeputzt hat, die Blumenwiesen  – kurz vor der 1. Mahd – in ihrer herrlichsten und buntesten Pracht dastehen, dann neigt sich meistens der Monat Mai dem Ende zu. Wonnemonat Mai! Die Sonne leuchtet warm, aber mild, alles ist frisch und neu, anmutig, unversehrt und schön … paradiesisch schön! Jeder Grashalm, jede Wiesenblume ist für sich so formvollendet und fügt sich gleichzeitig so harmonisch ein ins Ganze der Wiese, dass man die Liebe förmlich mit Händen greifen zu können glaubt, mit der jedes einzelne Detail von den Kräften der Natur hervorgebracht und geformt worden ist.

Wie die Metapher für ein anmutiges Mädchen in der Blüte ihrer Jugend – darum gilt seit Urzeiten der Mai als der Monat, der in besonderer Weise der „jungfräulichen Himmelskönigin“ geweiht ist. Im Christentum wird der Begriff der Himmelskönigin ganz selbstverständlich mit Maria, der Mutter Jesu, in Verbindung gebracht („Marienmonat Mai“), aber das war nicht immer so:

Wer ist die Madonna?

Viele Christinnen und Christen verehren die Madonna. Sie beten zu ihr, wenden sich in Gedanken an sie und unternehmen eventuell sogar Wallfahren an besondere Orte, die der Madonna geweiht sind oder wo in jüngerer Zeit die Madonna sich den Menschen gezeigt haben soll, wie beispielsweise Lourdes, Medjugorje oder Fatima.

Nach kirchlicher Lesart ist die Madonna Maria von Nazareth, die Mutter von Jesus Christus, doch Historikern ist klar, dass dieser die Rolle der „Himmelkönigin“ erst nachträglich im Laufe von Jahrhunderten zugeschrieben wurde. Dass der Maria von Nazareth bereits von den Urchristen eine besondere Verehrung zuteil geworden wäre, ist nicht belegt und weder aus den Berichten der Bibel noch aus den überlieferten Worten Jesu Christi ableitbar.

Vielmehr ist die Verehrung der Jungfräulichen Mutter, Himmelskönigin oder Großen Göttin vorchristlichen Ursprungs. Sie wurde historisch belegt bereits zur Zeit des Alten Testaments von den Babyloniern praktiziert (Ischtar), wie in sehr ähnlicher Form auch von den alten Ägyptern (Isis), den Syrern (Astarte), den alten Griechen (Artemis/Demeter/Athene) sowie den Phrygiern (Kybele), deren Kult der Magna Mater in Rom noch Jahrhunderte nach Christus Anhänger fand. Mag sein, dass die Kirchenväter das tief menschliche Bedürfnis nach einer weiblichen Identifikationsfigur erkannten und diesem durch die dogmatische Erhöhung der Person der Maria von Nazareth Rechnung tragen wollten, sobald das Christentum zur Staatsreligion erklärt worden war. Sicher begünstigte die erhabene Stellung Marias auch die Missionierung, da den Bekehrten die gewohnte Verehrung von Muttergottheiten nicht verboten, sondern lediglich auf die christliche Gottesmutter „umgelenkt“  werden musste; dies soll übrigens auch der Grund dafür sein, warum in Europa eine Tradition der „Schwarzen Madonnen“ entstand, die von großen Teilen der Gläubigen bis heute als besonders wundertätig verehrt werden: Demnach war schwarz neben den Farben rot und weiß die Farbe der vorchristlichen Muttergottheiten – darum wird auch Schneewittchen im Märchen beschrieben als „weiß wie Schnee, rot wie Blut und schwarz wie Ebenholz“.

Hätte man jedoch nicht im Zuge der Heidenmission die Elfen verteufelt oder ihre Existenz bestritten, so hätte man auch nicht Maria von Nazareth bemühen müssen, um die „wunderschönen Frauen“ als real gelten zu lassen, die den Kindern in der Grotte von Lourdes, in Fatima, Medjugorje und noch an vielen anderen Orten erschienen sind…

(Auszug aus dem Manuskript des Buches: Elfenwirken – Naturwesen einst und heute)

Der Begriff der „Himmelskönigin“ geht vermutlich zurück auf den Kult der „Urmutter“, in der man nicht nur das „allgebärende Prinzip“ (der rote Aspekt) und das „allverschlingende Prinzip“ (der schwarze Aspekt) erkannte und verehrte, sondern eben auch das „Prinzip der reinen Jungfrau“ (der weiße Aspekt), der bis heute in der volkstümlichen Marienverehrung lebendig geblieben ist. Die christliche Theologie weist ferner darauf hin, dass der (lateinische) Gruß des Engels an Maria („Ave“), als er ihr die Geburt Jesu ankündigte, rückwärts gelesen „Eva“ ergibt, was unschwer als Anspielung an den roten und schwarzen Aspekt der heidnischen Kulte erkennbar ist. Durch Urmutter Evas Sündenfall kam nach dieser Lesart bekanntlich das Böse in die Welt.

Ich selbst hatte vor einigen Jahren ein Erlebnis, durch das mir das Prinzip der Himmelskönigin oder Urmutter sehr eindringlich vor Augen geführt wurde:

„… Ich sah eine strahlende, formvollendet schöne weibliche Gestalt, äußerlich ähnlich einer jungen Frau in der Blüte ihrer Jahre, voll Hoheit und zugleich voll liebevoller Mütterlichkeit, in weich fallende Tücher gehüllt mit leicht ausgebreiteten Armen wie eine Mantelmadonna. Aus ihren Händen und unter ihrem geöffneten Umhang hervor strömten Strahlen abwärts, und gleichfalls abwärts sah ich zu beiden Seiten weitere lichte weibliche Gestalten ähnlich der ersten, die diese Strahlen weitergaben, einander dabei die Hände reichten und somit in der Verlängerung des geöffneten Mantels Glied um Glied mit sanften weißen Händen spendend abwärts wie in einer Kette die Segnungen der Ersten weiterreichten…“

Ich habe mein Erlebnis damals in Worte zu kleiden versucht und daraus ist ein kleiner Text mit dem Titel „Ein Blick“ entstanden, den Sie hier nachlesen können: “Persönliche Erfahrungen – September 2014″ 

Im christlichen Kontext wird – insbesondere vor dem Hintergrund des katholischen Zölibats – es von Kritikern manchmal mit Häme betrachtet, wenn in kirchlich verordneter Ehelosigkeit lebende Männer Lobpreisungen der Himmelskönigin anstimmen oder in Gedanken das vorgestellte Bildnis derselben verehren. Sicherlich ist jede konfessionelle Einengung zu hinterfragen und der Zölibat aus meiner Sicht klar abzulehnen, aber sie sind nicht Kern und Ursprung männlicher Verehrung von Schönheit und Anmut einer erahnten himmlischen Wesenheit. Tief bewegen mich z.B. die Worte, die J. W. von Goethe in seinem Drama „Faust“ gefunden hat, um das Rätsel und Geheimnis der Liebe anzusprechen – ein seelisches Empfinden, das uns das ganze Leben hindurch begleitet und für das Sexualtrieb als Erklärung letztlich zu kurz greift:

Doctor Marianus (vormals Faust) zur Himmelskönigin:

Höchste Herrscherin der Welt!
Lasse mich im blauen,
Ausgespannten Himmelszelt
Dein Geheimnis schauen.

Billige, was des Mannes Brust
Ernst und zart beweget
Und mit heiliger Liebeslust
Dir entgegen träget…

(Goethe, Faust II, 5. Akt, Bergschluchten)

Diese letzte Szene des monumentalen Werkes spielt bekanntlich nicht mehr auf der Erde, sondern nach der Läuterung in einer jenseitigen Region und endet in einer Art Apotheose mit den visionären, geradezu triumphalen Versen:

Das Ewig-Weibliche
Zieht uns hinan.

Ich habe mit meiner Theatergruppe selbst oft den „Faust“ gespielt und war jedesmal tief bewegt von den Bildern, die die Sprache Goethes auferstehen lässt. Ich finde, schöner und wahrer kann man das Phänomen der Liebe in allen ihren Spielarten nicht in Worte fassen, als es Goethe in seinem „Faust“ gelungen ist.

– Mit dem Dichterfürsten kann ich mich nicht annähernd vergleichen, aber trotzdem hat auch mich heuer der Monat Mai zum Schreiben inspiriert; diesmal sind kleine lyrische Texte dabei herausgekommen, die ich vielleicht einmal in einem Gedichtband zusammenfassen werde, sollte noch mehr dergleichen zusammenkommen. Es folgt eine kleine Kostprobe; die Bilder dazu gehören dem Fotokünstler Elmar Hauck, der sie dankenswerter Weise ElfenWirken zur Verfügung stellt:

 

Maiandacht

Ehrfurcht gebietende
Sehnsucht erweckende
vielgestaltige ewig kindliche Königin

Urmutter

dein geahntes Bild
in höchsten Höhen
erweckt Nachbilder deinem Vorbild
in allen Welten
von Ebene zu Ebene abwärts
Nachahmerinnen und Nachahmer

und dein lebendiger Abglanz
lässt Blumen erblühen
die Sonne heller strahlen
die Sterne milder glänzen
und färbt den Himmel mit leuchtendem Blau

denn deine Gestalt
zeigt uns Gottes Liebe

 

 

 

 

xichtok_2943

Zum Nachdenken

Wenn es keinen Gott gibt
keinen liebenden vollkommenen Schöpfergott
und keine ewigen Götter über uns
als Brücken und Schleusen für die strömende Kraft
und keine Urmutter jugendlich unnahbar
als Herrscherin in allen Himmeln
kein Jenseits, keine Anderswelt
keine Elfen, Feen, Gnomen, Engel
Formkräfte über den vergänglichen Formen –

Warum dann ist diese Welt
so schön?

 

 

 

 

+ vr ok hp_6038

Olymp, Walhall…

Kennst du das Land hoch über der Erde
unermesslich hoch
ein Königreich über den Wolken
wo die erhabenen Götter thronen?

Sie sind wirklich
drüben
jenseits von Zeit und Raum

Ströme aus flutendem Licht
wie goldene Fäden
Lichtfäden
wirkt ihr kraftvolles Wollen
in die Tiefe herab
zu uns

alles Gute kommt von oben

schwinge dich empor

 

 

 

 

 

+ vr hp ok _3897

Feiertag

Licht von droben
aus höheren Welten
über die Erde ausgegossen
goldenes Licht
Lichtkraft
wie Feuer, das nicht versengt
Feuerzungen
Lichtfäden
Geist

 

 

Abschließend möchte ich Sie auf eine Neuheit hier auf diesem Weblog hinweisen: Unter „Wichtelkalender ABU“ finden Sie ab sofort und bis auf weiteres immer das aktuelle Blatt aus dem hinreißenden Wichtelkalender der Wollkünstlerin und Naturwesen-Expertin Angelika Barbara Ufer. Wir wünschen Ihnen viel Freude damit!

Mit herzlichen Grüßen

Der Elfenfreund – Alvin                                                                im Mai 2018

Wesen und Kind

Die berühmtesten Fotos der Welt

Kennen Sie die „Cottingley Fairies“? Bestimmt sind Ihnen als Naturwesenfreund/in diese Fotografien, die Wikipedia mit Recht als „einen der größten Hoaxes des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet, bereits einmal untergekommen. Im heurigen Jahr 2017 feiern die Fotos mit dem zweifelhaften Ruf ihr 100-jähriges Jubiläum. Die Bilder sind noch nicht gemeinfrei, aber auf der Seite „Museum of Hoaxes“ sehr schön dokumentiert und dort kann man sie sich ansehen.

Die Geschichte an sich will ich an dieser Stelle nicht neuerlich aufrollen. Jede/r kann sie z.B. auf Wikipedia nachlesen, auch wenn mir die Datenlage insgesamt nicht besonders zuverlässig erscheint; so liest man auf verschiedenen Internetseiten unterschiedliche Altersangaben der beiden Mädchen etc. Für mich enthält die Geschichte über die zwei Kinder, die mit ihren Trickfotografien die ganze Weltgemeinde der Spiritisten, der Theosophen und der Naturwesenfreunde an der Nase herumführten und zum Narren machten, durchaus noch einige Fragezeichen, und es wäre schön, wenn sich ihrer  jemand auf seriöse Art und Weise annehmen würde. Das 100-Jahr-Jubiläum heuer würde sich dafür ja anbieten.

Ich möchte das aber nicht tun, sondern lieber ein paar grundsätzliche Gedanken an die überaus berühmten Bilder anknüpfen und in den Raum stellen:

1) Wenn das, was im Internet darüber zu lesen ist, der Wahrheit entspricht, so haben sowohl Elsie Wright als auch Frances Griffiths bis zu ihrem Tod darauf beharrt, im Jahr 1917 als Kinder am Cottingley-Brook (einem kleinen Bach) wiederholt Elfen wahrgenommen zu haben. Leider hat das Tamtam um die gefälschten Fotos offenbar alle Gemüter so verwirrt, dass niemand daran gedacht hat, den beiden Mädchen bzw. später Frauen ein paar sinnvolle Fragen dazu zu stellen. Immer hat man sie nur nach den unglücklichen Fotos befragt, als ob nicht Elfensichtungen an sich schon sensationell genug wären… Schade! Es wären vielleicht sehr interessante und aufschlussreiche Schilderungen daraus entstanden.

FrancesGriffithsandElsieWright

 Frances Grifiths und Elsie Wright 1917. – Schnappschuss von Arthur Wright mit seiner „Midg“-Kamera, mit der auch die beiden ersten Aufnahmen der „Cottingley Fairies“ entstanden. Quelle: Wikimedia Commons

Naturwesen fotografieren – geht das überhaupt?

2) Auf unserem Weblog ist von Lesern wiederholt die Frage gestellt worden, ob es prinzipiell möglich sei, Naturwesen zu fotografieren. Mit Sicherheit kann ich dazu nur sagen, dass es meines Wissens bis jetzt jedenfalls noch nie gelungen ist, zumindest ist mir kein derartiges Bild bekannt. Ob in Zukunft vielleicht einmal eine technische  Erfindung gemacht werden wird, die das Abbilden von Naturwesen und damit deren Wahrnehmung für jedermann/-frau mit deren körperlichen Augen ermöglichen wird, kann ich zum heutigen Zeitpunkt natürlich nicht völlig ausschließen, aber ein bisschen skeptisch bin ich diesbezüglich schon – und zwar aus folgendem Grund: Wenn man verschiedene Beschreibungen miteinander vergleicht, die Hellsichtige von Naturwesen gemacht haben, so merkt man bald, dass diese Beschreibungen jede für sich genommen zwar oft durchaus stimmig erscheinen, aber mit den Beschreibungen anderer Hellsichtiger nicht unbedingt und in allen Details übereinstimmen. Die Wahrnehmungen der „inneren Welten“ durch Hellsehende/n X deckt sich nicht immer in allen Details mit den Wahrnehmungen der selben (?) Welten durch Hellsehende/n Y! Wie ist das möglich? Muss man etwa allen Hellseherberichten mit Misstrauen begegnen? Möglich, aber gibt auch eine andere Erklärung: Es könnte sein, dass bei der Wahrnehmung „feinerer“ Welten und Wesen einfach zwangsläufig sehr viel Subjektives mit in die Waagschale fällt. Mit diesem „Subjektiven“ ist die „Innenwelt“ des oder der Schauenden gemeint, die ja bei jedem Menschen buchstäblich eine Welt für sich bedeutet, also Gedanken, Einstellungen etc. Ich halte es für möglich, dass das Feinstoffliche für jeden Menschen je nach seiner individuellen Eigenart unterschiedlich – und damit meine ich auch in unterschiedlicher Form – erscheint. Genau das ist aber bei einer Fotografie, so wie wir sie kennen, aus der Natur der Sache heraus ausgeschlossen, und darum frage ich mich, ob es so etwas wie „Naturwesenfotos“ überhaupt jemals geben kann und wird. Lesen Sie dazu auch meinen Artikel „Wesen und Form“ vom März 2014! Auch Margot Ruis hat sich übrigens zum Thema „Naturwesenfotos“ sehr dezidiert geäußert, und sie können ihre Stellungnahme zu dem Thema ebenfalls auf diesem Blog unter „Leser(-innen)-Briefe“ (unterhalb der Fotos) nachlesen.

Übrigens habe ich Margot Ruis auch nach ihrer Einschätzung gefragt, ob Naturwesen dazu zu bewegen sein könnten, sich durch die Verwendung von „Ektoplasma“ (eine feine Substanz, die dem Körper eines Mediums von sich kundgebenden Geistern entnommen wird) zu „materialisieren“, wie das von Geistern auf spiritistischen Séancen dokumentiert ist. Ihre Meinung war damals sehr klar: „So etwas tun Naturwesen nicht!“

Wesen und Kind: Ein volkstümlicher Mythos?

Mantegna Engerl klein

Nicht Foto, sondern Fresko: Andrea Mantegna (1431 – 1506), Detail aus der Camera degli Sposi, Castello di San Giorgio, Palazzo Ducale, Mantua. Bitte beachten Sie die Flügel: Meiner Meinung nach kennzeichnen sie diese Putten ganz klar als Naturwesen…

3) Warum haben Kinder (besonders Mädchen) überhaupt so eine Affinität zu Elfen? Beinahe alle Mädchen im zarten Alter lieben Elfen, stellen sie entweder von sich aus bildhaft dar oder sind jedenfalls ganz leicht für das Thema zu begeistern. Die Beobachtung, dass Kinder einen besonderen „Draht“ zu Naturwesen haben, ist geradezu volkstümlich: Die Fähigkeit, „hinüberschauen“ zu können ins Reich der feinstofflichen Naturwesen (sofern man ihre Realität für möglich hält) wird am ehesten Kindern zugetraut und zugebilligt. Anders verhält es sich übrigens mit Geistern, also den Seelen Verstorbener bzw. mit Dämonen: Dass diese zu Kindern leichteren Zugang haben könnten, wird allgemein eher nicht angenommen. Obwohl praktisch alle Kinder sich im Dunkeln fürchten! (Wobei eher nicht anzunehmen ist, dass diese Furcht den Elfen gilt…)

Und noch eines ist interessant: Wenn wir uns künstlerische Abbildungen ansehen, die Naturwesen darstellen sollen, so tragen diese fast immer kindliche Züge … selbst dann, wenn sie, wie im Falle etwa eines Zwerges, mit langem weißem Bart ausgestattet wurden: Also auch auf ein an sich uraltes Wesen wenden wir unwillkürlich eine Art „Kindchenschema“ an!

Wesen und Kind: dass zwischen beiden Arten eine geheimnisvolle Verbindung existiert, „wissen“ wir offenbar intuitiv. Doch worin besteht diese Verbindung?

Beginnen wir unsere Überlegungen beim Kind und führen wir uns so entzückende Persönchen im Alter von – sagen wir – etwa sieben Jahren einmal vor Augen: Sie sind fast immer in Bewegung und allem, was sie tun, widmen sie sich mit großer Hingabe. Wir können alle Emotionen, jede Seelenregung vom Gesicht ablesen. Sie sind noch klein, darum brauchen und suchen sie den Schutz der Erwachsenen, und die Natur hat sie mit Fähigkeiten ausgestattet, die Erwachsene normalerweise dazu veranlassen, diesem Schutzbedürfnis auch nach Kräften nachzukommen. Obwohl sie ganz der Gegenwart leben – vielleicht sogar intensiver, als ein/e Erwachsene/r es fertigbringt – , ist die kindliche Wahrnehmung eine andere als die von Erwachsenen; es ist, als lebten Kinder in einer „anderen“ Welt. „Erde an …“ ist man oft versucht, die Träumenden in die „Realität“ zurückzurufen, wenn der Fokus des Kindes deutlich erkennbar auf anderen Inhalten liegt als etwa von Lehrer/in oder Erzieher/in gerade gewünscht.  Man könnte es der mangelnden Gehirnreife zuschreiben, wenn das Kind anders im Leben steht als Erwachsene, doch ist es mehr als nur das, wie ich später noch zeigen werde. Jedenfalls sollte man darin nicht nur den Mangel sehen, der Kinder vieles nicht begreifen lässt, was für Erwachsene offensichtlich ist, sondern auch die Chancen darin erkennen, die dadurch den Heranreifenden ganz natürlich gegeben sind: Von vielem, das sie noch nicht verstehen, sind Kinder unbeschwert, und sind sie dadurch für alles offen. Das Kindsein schützt vor mancher Last, oder besser gesagt: Es lässt eine Last oft nicht als solche erkennen. Dadurch können Kinder Ungeheueres ertragen, es ist bekannt, dass Kinder in praktisch jede Situation hineinzuwachsen vermögen! Kinder lernen schnell durch Nachahmung. Vieles, was sie dabei tun, bleibt ihnen unbewusst, es wird nicht reflektiert, manchmal auch verdrängt oder ausgeblendet. Doch das bedeutet nicht, dass es keine Wirkung hätte, im Gegenteil: was ein Kind erlebt, dringt sehr tief, wird Teil des Lebens, das vor ihm liegt, geht buchstäblich ein „in Fleisch und Blut“. Nichts prägt einen Menschen so stark wie seine oder ihre Kindheit und Jugend.

Was ist „Kinderfolklore“?

Faszinierend finde ich folgendes: Es existiert bei Kindern so etwas wie eine eigenständige kulturelle Tradition, also eine Art Kinderkultur, die offenbar auch ohne Zutun von Erwachsenen vermutlich seit Jahrhunderten oder sogar noch länger von Kindergeneration zu Kindergeneration weiterüberliefert wird. So hat mir etwa unlängst meine Tochter einen Witz erzählt, den ich als Erwachsener niemals weitererzählen würde; und doch kann ich mich erinnern, dass wir als Kinder vor 40 Jahren uns denselben Witz bereits genau so erzählt haben. Wie ist das möglich?

Die Wissenschaft nennt das „Kinderfolklore“ und rechnet auch Kinderschreckfiguren, Kinderglauben, Wiegenlieder, Fingerreime, Abzählspiele und ähnliches dazu. (Quelle: Wikipedia, Stichwort: Kinderfolklore)

Denken wir etwa an das auf Schulhöfen etc. so beliebte „Tempelhüpfen“ (Hickelkasten, Paradiesspiel, Himmel und Hölle etc.): Man findet dieses Spiel nahezu überall auf der ganzen Welt in einer Vielzahl von Variationen und Spielarten. Auf dem Boden des antiken Forums (!) in Rom fand man eines der ältesten erhaltenen Hickel-Diagramme, eingeritzt wohl mit einem Stein. Bestimmt ist das Spiel aber noch viel älter – doch von Kindern in die Erde eingeritzte Linien erhalten sich eben nicht auf Dauer. Doch die lebendige Tradition pflanzt sich bis heute von Kind zu Kind fort – ist das nicht faszinierend?

Möglich, dass das Gummihüpfen (Gummi-Twist) erst mit der Erfindung und der leichten Verfügbarkeit von Einzugsgummi so beliebt geworden und somit eine neue weltweite Tradition begründet worden ist – aber wer sagt, dass dieses Spiel nicht schon vor Jahrhunderten ebenso auch mit Schnur statt mit Gummi gespielt worden ist?

Klatschspiele, Abzählreime, Fadenspiele (z.B. das Abnehmspiel), Versteckspiel, Fangen, Plumpsack, Schere-Stein-Papier, Springschnurspringen, Stille Post usw. usw. sind alles Spiele, die überwiegend von Kindern direkt an Kinder weiterüberliefert wurden und werden und die vermutlich in zahlreichen Variationen abgewandelt auf bereits uralte Vorbilder zurückgehen.

Kinder sind k(l)eine Menschen?

Wenn aber Kinder über eine eigenständige kulturelle Tradition verfügen, die (und das finde ich am faszinierendsten) einigermaßen unabhängig abläuft von den kulturellen Traditionen der Erwachsenen, dann wäre es eigentlich naheliegend, das Kind als solches bzw. auch den Begriff der Kindheit als eigenständige Art zu betrachten und zu untersuchen. Das Kind also kulturell nicht einfach der Gattung Homo sapiens zuzurechnen, sondern als eigene Gattung zu führen – ein absurder Gedanke? Freilich, biologisch bzw. genetisch gesehen ist das Kind des Homo sapiens ebenfalls ein Homo sapiens, aber wie verhält es sich kulturgeschichtlich  bzw. geistesgeschichtlich?

Um es ganz pointiert zu sagen: Das Kind entwickelt sich zwar auf ganz natürliche Weise weiter zum Menschen, aber meiner Meinung nach sind Kind und Mensch (kulturell, nicht biologisch) trotzdem zweierlei!

Die Natur bringt nicht Menschen, sondern Kinder hervor. Das Kind ist Teil der Natur, der Mensch dagegen ist ihr entwachsen.

Oder anders: Durch seine natürliche Herkunft gehört das Kind den Naturreichen zu; der Mensch hat dieselben aber verlassen kraft der Freiheit seines Wollens. Denn der Mensch verfügt über einen Willen, der ihn befähigt hat, aus dem Rahmen des Naturgegebenen und auch des Natürlichen herauszutreten.

„Natur und Mensch“ ist ein weites Thema, über das sich Menschen zu allen Zeiten und aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln Gedanken gemacht haben. Was daher im Rahmen dieses Weblogs, das sich mit der Thematik der Naturwesen beschäftigt, mit den oben angeführten Aussagen angedeutet sein soll, ist folgendes:

Das Kind steht – und das deckt sich mit meinen Beobachtungen, mit denen ich als Volksschullehrer und Familienvater tagtäglich konfrontiert bin – dem Naturhaften innerlich näher als der (erwachsene) Mensch. Das Kind erlebt die Natur als etwas Lebendiges, als belebt. Für ein Kind ist es nichts Besonderes, wenn Autos (etwa in Trickfilmen) miteinander sprechen! Fast alle Kinder lieben Tiere und können eine ganz innige und nahe Beziehung zu ihnen spüren. Da liegt doch die Vermutung sehr nahe, dass Kinder auch das Wesenhaft-Belebte hinter den Manifestationen der stofflichen Natur leichter nachempfinden und verstehen können als erwachsene Menschen. Um nicht missverstanden zu werden: Damit sind nicht unbedingt Naturwesen-Sichtungen gemeint. Ich spreche hier von einem innerlichen Nahestehen, einem erleichterten Nachempfinden, einem ganz natürlichen, unverkopften „In-Beziehung-Sein“ mit den Kräften, die die Stofflichkeit beleben … und denen nicht zuletzt dieses Weblog gewidmet ist.

So weit meine Beobachtungen.

Wer eine philosophische oder weltanschauliche Begründung sucht, WARUM Kinder dem Wesenhaften näher stehen als Erwachsene, der sei auf Abd-ru-shin (Oskar Ernst Bernhardt, 1875 – 1941) verwiesen, der in seinem weltanschaulichen Werk „Im Lichte der Wahrheit“ den Sachverhalt genau beschrieben und begründet hat. Für diejenigen, die sich dafür interessieren, sei der Versuch unternommen, in aller Kürze wesentliche Aussagen daraus zu dem Thema zusammenzufassen:

Der Begriff „wesenhaft“ bei Abd-ru-shin

Um seinen Leserinnen und Lesern zu verdeutlichen, dass auf der Welt und auch noch weit darüber hinausgehend alles in Formen sei, auch dort, wo wir mit unseren Augen normalerweise keine Formen wahrzunehmen vermögen wie z.B. die Gedanken, das „Geistige“ oder die wirkenden Kräfte in der Natur (Naturgesetze), prägte Abd-ru-shin den Begriff „wesenhaft“. Die Naturkräfte, die die Stofflichkeit bewegen, sind demnach Wesen, die – in unterschiedlicher Abstufung – auch über Persönlichkeit und Intelligenz verfügen. Naturwesen sind also Geschöpfe, die – für uns unsichtbar – in der materiellen Welt schaffen und hier streng gesetzmäßig die Formen der belebten wie auch der anorganischen Natur hervorbringen.

Da Wesen aber nicht nur in der materiellen Welt vorkommen, sondern ein allumfassendes Gestaltungsprinzip darstellen, unterschied Abd-ru-shin in weiterer Folge die Begriffe „göttlich-wesenhaft“, „geistig-wesenhaft“ und „nur-wesenhaft“ und stellte klar, dass Tierseelen und Naturwesen, deren Wirkungsgebiet die materielle Welt ist, aus dem „Nur-Wesenhaften“ stammen, die Seele des Menschen dagegen aus dem „Geistig-Wesenhaften“, welche höherer Herkunft und feinerer Beschaffenheit ist als das „Nur-Wesenhafte“. Darum benötigt die geistig-wesenhafte Seele des Menschen, um sich in einem materiellen Erdenkörper inkarnieren zu können, eine „nur-wesenhafte“ Umhüllung, da Geistig-Wesenhaftes ohne ein solches Bindeglied nicht unmittelbar auf Materielles einwirken könnte.

Der irdische Heranreifungsprozess eines auf Erden inkarnierten Menschen verläuft nun so, dass der geistig-wesenhafte Kern in der Menschenseele erst mit der Pubertät allmählich die Führung übernimmt, nachdem der Aufbau des Körpers durch die nur-wesenhaften Anteile der Seele bereits weitgehend abgeschlossen ist. Während der Kindheit kann also der Geist nicht unmittelbar durch den Körper auf die Umgebung wirken, sondern das Kind agiert lediglich aus seinen nur-wesenhaften Anteilen heraus.

Daraus wird klar, dass zwischen Kindern vor der Pubertät und Naturwesen tatsächlich eine  gewisse Gleichart gegeben ist. Für mich erklären sich durch Abd-ru-shins Darstellungen meine Beobachtungen, die ich weiter oben unter 3) angeführt habe. Dass sich aus diesem Sachverhalt heraus natürlich umfangreiche Implikationen nicht zuletzt auf Pädagogik und Erziehung ergeben würden, ist offensichtlich. In seinem Vortrag „Das Kind“ hat Abd-ru-shin solche angedeutet und Sie können einige Absätze aus diesem Vortrag unter Gralsbotschaft – April 2017 nachlesen.

Es grüßt Sie herzlich

Der Elfenfreund                                                                               im April 2017

 

Anderswelt oder vom Licht IN den Dingen

Allerheiligen und Allerseelen – zwei christliche Feste

Zu Allerheiligen  (1. November) ist es Tradition, die Gräber der Verstorbenen mit Kerzen und Lichtern zu schmücken.

Friedhof klein

Das Fest wurde als Gedenktag für alle „Heiligen, Apostel und Märtyrer“ im 4. Jahrhundert zuerst in der Ostkirche eingeführt und ursprünglich am ersten Sonntag nach Pfingsten, also im Frühsommer, gefeiert. Erst später wurde in der Westkirche der Termin auf den 1. November verlegt.

In der allgemeinen Wahrnehmung vermischt sich das Fest mit dem um etwa 500 Jahre jüngeren Fest Allerseelen (2. November), an dem der armen Seelen im Fegefeuer gedacht wird. Die römisch-katholische Kirche stellt in Aussicht, dass solchen durch Gebet und Fürbitte in bestimmter Weise geholfen werden könne (Allerseelenablass):

Hellmouth

Aus dem Stundenbuch der Katherina von Kleve: Ein Engel rettet fünf arme Seelen aus dem Fegefeuer. Utrecht, um 1440. Quelle: Wikimedia Commons

Halloween – die alten Kelten lassen grüßen

Nach altem Volksglauben, für den wohl der Begriff „Erlösung“ doch nicht konkret genug erschien, stiegen die Seelen der Verstorbenen hingegen am Allerseelentag aus dem Fegefeuer auf und ruhten für kurze Zeit aus. Für sie legte man Allerseelenbrote oder -zöpfe auf die Gräber, und auf den britischen Inseln entstand der Brauch, dass arme Kinder  Allerseelenkuchen erbetteln konnten. Irische Auswanderer brachten vermutlich diese Tradition nach Amerika, und von dort aus verbreitete sie sich seit den 1990er Jahren als „Trick or treat“-Heischebrauch („Süßes oder Saures“) auch im kontinentalen Europa.

kürbis 2

Der Jack O’Lantern, die Kürbislaterne, die zum Symbol für Halloween wurde, war ursprünglich eine ausgehöhlte Rübe. Er bezieht sich auf die irische Legende von Jack Oldfield, dessen verdammte Seele auf ewig mit einer solchen Rübenlaterne zwischen Himmel und Hölle umherwandeln muss. Das Licht soll vor dem Teufel und vor bösen Geistern schützen.

Das heute vor allem bei Kindern so beliebte Halloween-Brauchtum leitet sich zwar dem Namen nach vom katholischen Hochfest Allerheiligen ab (von All Hallows‘ Eve – der Abend vor Allerheiligen), doch finden sich inhaltlich wenig bis gar keine Bezüge zur Heiligen-Thematik. Viel eher eher ist die Nacht vom 31. Oktober zum 1. November traditionell eine Unruhnacht, deren ausgelassene Riten mit Streichen, Belästigungen und Ruhestörungen schon seit der frühen Neuzeit umstritten sind. Bereits im Hochmittelalter gab es Bestrebungen, einige Aspekte dieses besonders für die Landbevölkerung sehr wichtigen Festes von angenommenen oder tatsächlichen heidnischen Traditionen herzuleiten. Halloween

Samhain, das keltische Neujahrsfest

Aus mittelalterlichen Aufzeichnungen weiß man, dass in Irland in vorchristlicher Zeit das keltische Samhain-Fest genau am 1. November sowie bereits am Vorabend beginnend begangen wurde. Samhain ist eines der vier großen irisch-keltischen Feste und wurde als Beginn des keltischen Jahres gesehen. Wie auch bei Imbolc (1. Februar), Beltane (1. Mai – Walpurgisnacht) und Lughnasadh (1. August) wurde ganz besonders zu Samhain (die Bezeichnung wird übersetzt mit „Vereinigung“) angenommen, dass die Menschen einen Zugang zu den Wesen der „Anderen Welt“ haben, besonders zu den Bewohnern der „Elfenhügel“, die an diesen Tagen offenstehen. Weniger gut belegt ist die keltische Kultur in Kontinentaleuropa, wo die Kelten seit dem 6. vorchristlichen Jahrhundert (Hallstattkultur) sich über weite Gebiete verbreiteten. Doch auch in Kontinentaleuropa ist der Termin für Samhain bis ins 1. vorchristlichen Jahrhundert zurückverfolgbar. In ihrem Buch „Keltische Mythen – eine Einführung“ (Reclam, Stuttgart, 1994, 2016) schreibt Miranda Jane Green:

„Samhain war das Fest, mit dem der Tod des Sommers rituell betrauert wurde. Es markierte den Übergang zwischen zwei Perioden, das heißt, es fand in einer als gefährlich empfundenen Zwischenperiode statt, in der die normalen Gesetze von Zeit und Raum vorübergehend außer Kraft gesetzt waren. Die Grenzbarrieren waren aufgehoben: Geister der Anderswelt konnten auf der Erde wandeln, und menschliche Wesen konnten ihrem Reich einen Besuch abstatten.“

Ob es wirklich legitim ist, das Brauchtum zu Halloween/Allerheiligen/Allerseelen auf keltische Ursprünge zurückzuführen, ist umstritten. Die Thematik jedenfalls würde passen: Damals wie heute geht es um die Anwesenheit von Geistern in der physischen Welt, um die Vereinigung von Diesseits und Jenseits, oder modern ausgedrückt: um das Bewusstsein, dass die Trennung zwischen den für uns Menschen wahrnehmbaren und nicht wahrnehmbaren Bereichen des Seins nur durch unsere Sinnesorgane entsteht und folglich nur scheinbar, also in Wirklichkeit eigentlich gar nicht existiert. Die Kelten nannten diese Erfahrung „Anderswelt“.

Bevor ich den keltischen Begriff von Anderswelt näher behandle, muss ich zum besseren Verständnis zuvor ein wenig ausholen:

Diesseits und Jenseits – was ist das eigentlich?

Warum sprechen wir heute überhaupt von Diesseits und von Jenseits? – Was diesseitig ist und was jenseitig, hängt vor allem vom eigenen Standpunkt ab: Wir nennen alles das jenseitig, was wir – auch unter Zuhilfenahme jeglicher technischer Hilfsmittel – mit unseren irdischen Sinnen nicht erkennen können.

Gut, könnte man sagen, was man nicht erkennen kann, hat auch keinen Einfluss, ist folglich irrelevant. Wozu das Getue um Geister, Dämonen, Wesen und Elementarkräfte? An der Antwort auf diese Frage scheiden sich die Geister. Wahrscheinlich kann man den Sachverhalt am einfachsten mit Weltanschauung bzw. mit Religiosität im weitesten Sinne umschreiben. Manche Menschen glauben an überirdische Kräfte und Mächte, andere nicht. Der wissenschaftlichen Klärung entzieht sich die Kontroverse, weil die Methoden der Wissenschaft nicht geeignet sind, Geistiges zu untersuchen.

Meine persönliche Überzeugung ist, dass der Mensch nicht auf seine irdischen Sinne begrenzt werden kann. Mit anderen Worten: Aus meiner Sicht ist der Mensch selbst ein geistiges Wesen, eine Seele in irdischer Verkörperung. Der Körper, zu dem die irdischen Sinne ja gehören, ist nicht unser ganzes Wesen, sondern lediglich eine Hülle, in welche unser eigentliches lebendiges Wesen als Seele inkarniert wurde.

Zu Beginn ist diese Hülle in vielen Fällen noch locker und durchlässig. Kleine Kinder haben meist noch ein sehr ungezwungenes Verhältnis zu unseren irdischen Begriffen von Raum und Zeit! Doch die Hirnentwicklung schreitet voran und spätestens mit der Pubertät ist jeder heranreifende Mensch in der Regel doch mehr oder weniger „angekommen“ in den vier Dimensionen der Raumzeit. Unsere Sinnesorgane sind uns extra dazu mitgegeben, um uns Reize aus der irdisch-materiellen Umwelt zu Bewusstsein zu bringen! Das ist die Voraussetzung dafür, dass wir lernen können, uns in dieser irdisch-materiellen Umgebung gefahrlos zu bewegen, darin zu überleben und Glück und Freude darin zu finden.

Wenn wir aber schlafen, ruht der Teil des Gehirns, mit dessen Hilfe sich unser Tagbewusstsein zusammensetzt. Was erleben wir während des Schlafes? An den allergrößten Teil davon können wir uns gar nicht erinnern, weil unser Tagbewusstsein in diesen Teilen des Gehirnes, deren Aktivität uns das Traumerleben im Tiefschlaf vermittelt, nicht beheimatet ist. Mit Träumen ist es sonderbar: Während ich träume, erlebe ich oft den Traum als kristallklar und logisch. Manchmal nehme ich mir mir vor, mir die Lehre daraus unbedingt merken zu wollen, weil sie für mich wichtig ist, und ich wache dazu sogar auf. Aber kaum bin ich erwacht, verschwimmt mir der Traum, ich kann die Logik darin nicht mehr erkennen, die Handlung erscheint mir beinahe lächerlich und schon nach wenigen Minuten habe ich große Teile davon vergessen.

Wahrscheinlich erinnern wir uns aber ohnehin nur an die Träume, die wir erleben, wenn wir nicht so tief schlafen oder wenn wir bereits wieder im Aufwachen begriffen sind, vermutlich deshalb, weil wir nur zu diesen Gehirnregionen, die dann bereits wieder ihre gewohnte Tätigkeit aufnehmen, überhaupt tagbewussten Zugang haben. Über unser seelisch-geistiges Erleben, also über das, was zutiefst in unserem lebendigen Wesenskern geschieht, haben wir wenig Bewusstsein. Ich stelle es mir so vor, dass wir nur diejenigen Ausläufer davon überhaupt registrieren, deren neuronale Auswirkungen bis in höhergelegene Hirnregionen reichen und damit bis zum Tagbewusstsein aufsteigen.

Mein Zugang zum Leib-Seele-Problem wäre also der, dass meiner Meinung nach der Geist oder die Seele im Körper und dabei natürlich vor allem im Gehirn des Körpers wirkt, sich von dieser Tätigkeit aber nur ein kleiner Teil im Tagbewusstsein – und das oft verworren und unklar – widerspiegelt.

Und … wenn wir sterben, verlassen wir unsere körperliche Hülle wieder. Zahllose Menschen, die sogenannte Nahtoderlebnisse hatten, als sie einmal beinahe gestorben wären und nur dank unserer fortgeschrittenen Medizin reanimiert werden konnten, berichten von sogenannten Ausleibigkeitserfahrungen. Sie blickten demnach von außen, und zwar meist von einer etwas erhöhten Position, auf ihren Körper herab, sahen die Ärzte, die sich um ihn bemühten. Manche Personen nahmen im Zuge solcher Ausleibigkeitserfahrungen auch Verstorbene wahr, die offenbar gekommen waren, um sie abzuholen oder um ihnen beizustehen. Ein helles, lichtes Wesen vermittelte die Empfindung von großer Geborgenheit, von Angenommensein und Liebe. Viele Schilderungen berichten ferner von einem Tunnel, der die sterbende Person in andere Bereiche des Seins brachte, und schließlich von einer Grenze oder Schranke, die sie nicht überqueren durfte, da sie beschloss, ins irdische Leben zurückzukehren. Nach dieser Entscheidung wurde sie ihrer Wahrnehmung nach von ihrem kranken irdischen Körper wieder „eingesaugt“, woraufhin sie nicht zuletzt auch alle Schmerzen ihrer irdischen Realität wieder fühlte. (Weitergehende Einzelheiten finden Sie in meinem Artikel: „Ein Tunnel, der ins Jenseits führt“ auf thanatos.tv, in dem auch der Begriff „Astralkörper“ besprochen wird.)

Der irdische Leib – Geschenk oder Gefängnis?

Seit ich mich mit Nahtoderfahrungen beschäftige, frage ich mich manchmal, was ich wohl um mich her wahrnehmen könnte, wenn es mir möglich wäre, die Beschränkungen des irdischen Gehirns abzustreifen und unmittelbar mit den Augen der Seele zu schauen, so, wie es den erwähnten Personen im Zuge ihrer Erlebnisse an der Schwelle des Todes geschah.

– Nicht dass ich unbedingt Wert darauf legen würde, dem Tod nahe zu kommen – bewahre nein! Eine körperliche Krisis, die geeignet wäre, den magnetischen Zusammenhalt zwischen Körper und Seele derart zu stören, dass die Seele und somit mein Bewusstsein aus dem Körper austritt, wünsche ich mir beileibe nicht! Nicht nur wegen der damit einhergehenden Schmerzen und sonstigen Unannehmlichkeiten: Da mir eine Existenz in Fleisch und Blut geschenkt ist, gehe ich davon aus, dass ich diese auch nötig habe, sie wahrscheinlich für meine seelische Entwicklung und Reifung brauche. Allein schon deshalb würde ich mich hüten, ein geschenktes Erdenleben gering zu schätzen oder es gar mutwillig zu schädigen.

Darum habe ich auch zu Hellseherei, Schamanismus oder Channeling etc. ein eher zwiespältiges Verhältnis. Natürlich interessiert es mich, was in dieser Richtung begabte Personen auszusagen haben, sofern ich sie für seriös halte; deshalb beschäftige ich mich auch mit Naturwesen und lese die entsprechende Literatur. Aber gerade weil ich mich  eingehend und auch ernsthaft mit derartigen Dingen befasst habe, weiß ich auch, wie subjektiv mediale Erfahrungen sind. Ich würde davon abraten, mediale Schauungen, Prophezeiungen etc. allzu wörtlich zu nehmen! Vor allem sollte man akzeptieren, dass heutzutage nur wenige Personen wirklich begabt und berufen sind, als Medium eine Art Brücke zum Jenseits zu bilden. Jede künstliche Nachhilfe zur sogenannten Erweiterung des Bewusstseins, sei es durch Hypnose, durch Meditation etc. oder gar durch Einnahme bestimmter Substanzen sehe ich sehr kritisch. Weiterführende Gedanken zu diesem Thema finden Sie in meinem Aufsatz „Über das Hellsehen“ auf diesem Weblog.

Nein, es besteht meiner Meinung nach absolut keine Notwendigkeit, um jeden Preis selbst hinüberschauen zu müssen in jenseitige Bereiche.

Wenn aber andererseits manche Menschen gar nichts wissen wollen von Phänomenen, die nicht ins gängige Weltbild passen und nur Spott und Häme dafür bereithalten, finde ich das auch nicht richtig. Das wäre ja so, als würde man mit Scheuklappen durchs Leben gehen! Sich neben allen irdischen Notwendigkeiten auch für geistige Gesetzmäßigkeiten, für die Frage nach dem „Woher“ und dem „Wohin“ zu interessieren, gehört meiner Ansicht nach zu einem sinnerfüllten Leben auf diesem wundervollen Planeten unbedingt mit dazu.

In diesem Sinne – und nur in diesem Sinne! – bitte ich Sie, mich anlässlich des Festes Allerheiligen/Allerseelen/Samhain/Halloween auf ein kleines Gedankenexperiment zu begleiten.

Und damit zurück zum keltischen Begriff „Anderswelt“:

Ein (virtueller) Besuch in der Anderswelt

Stellen wir uns vor, wir könnten unseren Erdenkörper abstreifen wie ein Stück Stoff, sagen wir: wie einen Mantel – was würden wir wahrnehmen?

Lassen Sie mich das präzisieren: Mein Körper liegt im Bett oder sitzt auf einem Stuhl, es ist, als wenn er schliefe. Der Astralkörper oder auch Energiekörper, der das Bindeglied der Seele zum Körper darstellt, verbleibt im Körper. Die Seele lockert sich aus dem Astralkörper und tritt aus. (Das ist übrigens, vermute ich, der Unterschied zu einer Ausleibigkeit im Zuge einer klassischen Nahtoderfahrung, wenn der Körper keine Lebenszeichen mehr hat – dort ist aufgrund der körperlichen Krisis der magnetische Zusammenhalt zwischen dem Astralkörper  und dem Körper verlorengegangen. Die Seele tritt mitsamt dem Astralkörper aus dem Körper aus, was eine dichtere, den irdischen Verhältnissen näher stehende Wahrnehmung zur Folge hat.)

Ohne Körper und Astralkörper stehe ich bzw. steht meine Seele nun in der feinen Grobstofflichkeit. Was nehme ich wahr?

Vermutlich vorwiegend in „zivilisierten“ Gebieten, wo viele Menschen wohnen, gar nicht wenig Unschönes und Dunkles, weil die feinere Umgebung der Erde durch menschliche Einflüsse verdunkelt ist. Verdunkelnde menschliche Einflüsse, das sind: Gedankenformen, also die geformten Energien menschlichen Denkens … Gedankenmüll gewissermaßen, und Dämonen, das sind Erzeugnisse destruktiven menschlichen Wollens, also übelwollende Verkörperungen menschlichen Hasses, Neides, Zorns etc., die über den Menschen lagern. Und dann nicht zu vergessen auch noch erdgebundene Menschen selbst, also die Geister solcher Verstorbener, die sich noch nicht von der groben Stofflichkeit lösen konnten und daher die astrale Umgebung der Erde bevölkern.

Alles in allem eigentlich keine besonders erstrebenswerte Aussicht! Kein Wunder, dass auch unsere Kinder zu Halloween nicht Heilige und Helden, sondern traditionell Geister, Vampire, Monster und Dämonen verkörpern …

Alle diese dunklen Gebilde würden mir vermutlich feindlich gegenübertreten, sobald ich meinen schützenden Körper verlasse und mich dadurch ihren Einflüssen gegenüber öffne, weil sie ja böse sind und mir daher von Natur aus schaden wollen. Schon möglich, dass die geistige Kraft eines Menschen, vor allem bei bewusstem, gutem Wollen, derartigen Kreaturen überlegen ist, aber als völlig unerfahrener Neuling auf astralem Boden würde ich möglicherweise schwere Schäden davontragen … wenn nicht, wie bei den Nahtoderfahrungen der Sterbenden,  jemand kommt, um mir beizustehen. –

Aber angenommen, ich hätte die nötige Erfahrung, und der lichte Schein des bewussten guten Wollens würde hell und rein aus meiner Seele strahlen, sodass ich von Dunklem nicht behelligt würde … dann könnte ich in die Natur schweben und dort meine elementaren Freunde aufsuchen. Ich könnte die Naturwesen als geformte, bewusste Geschöpfe wahrnehmen und mit ihnen kommunizieren.

Aufgrund der feinen Beschaffenheit meiner Seele könnte ich zum Beispiel in einen Berg eintreten.

Durch das Grobstoffliche des Berges könnte meine Seele einfach hindurchgleiten, aber natürlich besteht der Berg nicht nur aus dem groben Gestein, das wir Menschen irdisch wahrnehmen können, sondern besitzt ebenso wie der menschliche Körper feinere, alstrale Anteile, sozusagen eine energetische Gestalt. Und auf dieser feineren, energetischen Ebene des Berges, die meiner nunmehrigen astralen Beschaffenheit gleichartig wäre, formen sich unter anderem die Elementarkräfte, das sind die Wesen, die den Berg beseelen, ihre Wohn- und Arbeitsstätten. Ich stelle mir eine Pforte vor, an die ich klopfe, ernste strenge Wächter, dann weite, lichte Hallen und Gänge, Kristalllichter und durchaus auch leuchtende Schätze oder jedenfalls deren energetische Urbilder, wie es ja in vielen Märchen davon die Rede ist.

Jede grobstoffliche Blume wäre wie der Eingang zu einer eigenen Welt, zur Welt der diese Blumenart beseelenden Elementarkräfte. – Aus ihrem Blumenkelch winkt mir die Elfe zu: „Komm doch herein zu mir!“ Ich trete oder schwebe näher, oder besser gesagt, ich richte meine Aufmerksamkeit dorthin, mein Wollen … und schon erfasst mich ein Sog, vielleicht ein starker Luftzug und ich tauche durch den Blumenkelch hinein … und finde mich wieder  in einer anderen Welt, in einer weiten Landschaft voll lichter Schönheit, Duft und Farbe, Wärme, Frohsinn, Vogelsang… Die Zeit ist dort schneller als auf der Erde, darum kann die Elfe ihre Aufmerksamkeit auf viele einzelne irdische Blumen zugleich richten… Von dorther kommen die Elfen, wenn sie die irdischen Blumen besuchen, um sie zu pflegen, und dorthin geht es weiter in immer höhere Reiche, wohin auch die kleinen Blumenelfen noch keinen Zutritt haben, wohin sie aber voll Andacht und Sehnsucht blicken bis in die lichten Regionen, wo die ewigen Urbilder dieser Blumenart klingend strahlen und wo deren Königin huldvoll herrscht…

Das, glaube ich, meinten so ungefähr die Kelten mit „Anderswelt“.–

Was ist Anderswelt?

Hier zum Vergleich eine wissenschaftliche Definition des Begriffes, wie ich sie im Internet gefunden habe; ich finde, dass beide Zugänge sehr gut miteinander kompatibel sind:

Die Anderswelt, auch Anderwelt, Andere Welt, Anderes Land ist in der keltischen Mythologie der auf einer anderen Ebene existente Wohnort verschiedener mystischer Wesen und mythischer Personen. Die Anderswelt ist unmittelbar neben der vertrauten Welt der Menschen in Hügeln, auf Inseln und am Grunde von Seen und des Meeres angesiedelt. Der Zugang, z. B. durch Höhleneingänge, ist den Normalsterblichen nur unter bestimmten Bedingungen – mit oder ohne Einverständnis der Anderswelt-Bewohner – möglich.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen der keltischen Anderswelt und den sie zeitlich und räumlich umgebenden mythologischen Jenseitsvorstellungen anderer Kulturen besteht darin, dass sie nicht nur von den „Göttern“ und deren „Helfern“ betreten und verlassen werden kann, sondern dass dies auch den Menschen möglich ist – sei es im Verlauf ihres diesseitigen Lebens oder danach.

In den germanischen (Walhall), griechisch-römischen (Elysion und Unterwelt), christlichen (Himmel und Hölle) und anderen zeit- oder ortsbezogenen Jenseitsvorstellungen sind die Toten für immer dort festgehalten. Seltene Besuche Lebender (Odysseus, Orpheus) werden allerdings erwähnt.

Der keltischen Vorstellung ist demgegenüber ein nach dem Tode jedem Menschen zugängliches oder gar auf ewig zugewiesenes Totenreich ebenso fremd wie der Gedanke einer Belohnung oder Strafe im Jenseits. Man glaubte eher an bestimmten Zyklen und Abfolgen unterworfene Übergänge in andere Daseinsformen innerhalb der diesseitigen Welt als Regel, wobei auch Bäume und andere Pflanzen eine wichtige Rolle spielten.

Die Erwähnung der Anderswelt in keltischen Mythen ist dabei wesentlich häufiger und gewichtiger als in den Mythologien angrenzender Kulturkreise. Hier wird ein reger Kontakt alles Irdischen mit dem Mythischen betont. Es gibt im Keltischen kaum die übliche Trennung zwischen Menschen, Heroen, Ahnen und Göttern und auch nicht zwischen dieser und der Anderen Welt.

Nach keltischer Vorstellung gibt es nicht nur Schwellenorte, wo ein Übergang oder eine Verbindung der Welten möglich ist. Darüber hinaus kommen sie sich in zyklischen Abständen an bestimmten Schwellenzeiten besonders nahe, was Chancen, aber auch Gefahren mit sich bringt. Die bedeutendsten im Jahresverlauf markierten die keltischen Hochfeste wie Samhain. Einerseits konnte man ungewollt in die Anderswelt geraten, andererseits Bewohner der Anderswelt (Feen, Elfen, Kobolde, Wiedergänger usw.) in der diesseitigen erscheinen und Schaden anrichten oder Segen bringen.

Die antike Vorstellung von der Anderswelt ist vermutlich über die keltischen Sagen und Erzählungen, tradiert durch das Mittelalter, in den Begriff der Anderen Welt der Europäischen Märchen eingeflossen. Bis in unsere Zeit ist die Idee des Jenseits-Landes ein Motiv besonders der Volkserzählungen geblieben (z. B. Frau Holle, der Glasberg in den „Sieben Raben“, u.v.m.).

(Quelle: Wikipedia, Stichwort: „Anderswelt“; weiterführende Gedanken zum Märchen „Frau Holle“ finden Sie über den entsprechenden Link.)

Ich würde mit Bestimmtheit annehmen, dass das Tagbewusstsein von Menschen früherer Jahrtausende, wenigstens hier und da, „tiefer“ reichte als es bei uns heute der Fall ist und dass dann der Unterschied zwischen Tagbewusstsein und Traumbewusstsein weniger stark ausgeprägt war, als es bei uns Heutigen der Fall ist. Träumen wurde im Altertum ja noch große Bedeutung zugemessen, während sie uns heutzutage nicht mehr viel geben; ich gehe davon aus, dass das seinen Grund hat. Möglich, dass frühere Menschen z.B. im Schlaf leichter als wir modernen Menschen die Fesseln des irdischen Körpers lockern, zeitweise abstreifen und sich nach Erwachen des im Traum Erlebten bewusst bleiben konnten. Zumindest ansatzweise ist diese Fähigkeit ja sogar bei einigen wenigen Menschen von heute noch vorhanden.

Margot Ruis, Erla Stefánsdóttir und Marko Pogacnik: drei zeitgenössische Besucher in der Anderswelt

Bleiben wir bei Naturwesen und lassen Sie mich als Beispiel drei Zitate bringen aus Büchern heutiger Naturwesenkenner. Ein sehr schönes Beispiel für Anderswelt – und im Gegensatz zu meinem obigen Gedankenexperiment nach eigener Aussage wirklich erlebt – beschreibt Margot Ruis in ihrem empfehlenswerten Buch „Naturwesen – Begegnung mit Freunden des Menschen“ (Anmerkung: Margot Ruis bezeichnet den Baumelfen mit der indischen Bezeichnung „Deva“):

„Wir machten eine kleine Wanderung im Wienerwald, wobei meine Freude an der Natur von schlimmen Kreuzschmerzen, die mich seit einigen Tagen quälten, beeinträchtigt wurde. Am Rande einer kleinen Lichtung fiel uns eine besonders schöne und starke Eiche auf, und wir blieben stehen, um sie zu begrüßen. Der Deva hatte das Aussehen eines etwa fünfundfünfzigjährigen, sehr großen Mannes mit schulterlangem, graubraunem Haar und trug ein unauffälliges, erdfarbenes Gewand. Seine Ausstrahlung war eine eindrucksvolle Mischung aus konzentrierter Kraft, Herzenswärme und freundlicher Offenheit, also zweifellos sehr anziehend.

Ich folgte seiner Einladung, näherzutreten, legte meine Hände an den Stamm und ließ durch sie Schwingungen der Freude, der Liebe und des Dankes fließen. Dann lehnte ich mich mit dem Rücken an den Stamm und spürte, daß der Baumelf hinter mir stand und mich umarmte, mit seiner Energie einhüllte. Ich ließ mich in den Stamm hineinsinken und fand mich in einem runden Raum wieder. Auf einem glatten, festen Erdboden standen ein roher Holztisch und zwei Bänke. In der Dimension des Elfs, in die ich Eingang gefunden hatte, war das offensichtlich seine Stube.

Als ich den Deva fragte, ob er mir mit meinen Kreuzschmerzen helfen könne, drehte er mich um, beugte meinen Oberkörper nach vorn und begann, von meinem Rücken etwas zu entfernen. (…)

Zum Abschied riet er mir, ich solle es nicht in Gedanken festhalten, daß die Wirbelsäule krank sei, sonst würde sich das Geflecht wieder bilden. Ich dankte dem Baumdeva sehr für seine Hilfe und kehrte in meinen am Stamm lehnenden grobstofflichen Körper zurück. Dem ging es mittlerweile bedeutend besser, und während ich mich vorher nur ziemlich steif und vorsichtig bewegen konnte, tänzelte ich nun durch den Wald, daß es eine Freude war! Das blieb nicht die einzige, aber die spektakulärste Heilung, die ich von einem Baumelf erfahren durfte.“

(Aus: Margot Ruis, Naturwesen – Begegnung mit Freunden des Menschen. Anna Pichler Verlag, Wien, 1994, S. 20ff. Das Buch ist in 6. Auflage im Grals-Verlag erhältlich.)

Auch das isländische Medium Erla Stefánsdóttir schildert Anderswelt-Erfahrungen ganz im Sinne der obigen Definition. Island ist ja bekannt dafür, dass hier der Glaube und der Bezug zu Naturwesen wie Elfen und Gnomen (Huldufólk = verborgenes Volk) erhalten geblieben ist. Dass Menschen und Elfen in unmittelbarer Nachbarschaft nebeneinander leben, ist ein in Island stark verwurzelter Volksglaube. Manche von Erla Stefánsdóttirs Anderswelt-Schilderungen klingen geradezu befremdlich zeitgemäß:

“Elfen arbeiten auf dem Land und auf dem Meer. Man sieht sie beim Fischfang oder bei Arbeiten in der Landwirtschaft, so wie das früher üblich war. Genau wie das Huldufólk (die Verborgenen) besitzen auch sie alle möglichen modernen Maschinen in ihren Ländereien. Ihre Fahrzeuge sehen aus, als blicke man in die Zukunft bei uns Menschen. Es gibt sogar Wagen auf Schienen über der Erde. Elfen wohnen in feinen Häusern, die moderner als die elegantesten Häuser der Menschen sind. Sie wohnen in Schlössern, Villen oder Häusern mit einem Grasdach, auch in Reihenhäusern, doch Mehrfamilienhäuser gibt es nur ganz wenige. Ihre Kirchen sind schön, man kann sie kaum von den Kirchen des Huldufólks unterscheiden, weil sie in derselben Dimension sind. Elfen haben Schulen und Kunstgalerien. Sie haben Musiksäle und lieben den Gesang. Bei ihnen gibt es Kinderheime und Altersheime, doch sie sind so schlau, solche Heime zusammenzulegen.”

(Erla Stefánsdóttir, Erlas Elfengeschichten. Verlag Neue Erde, Saarbrücken 2011, S. 19)

Das dritte Zitat ist illustriert und Marko Pogacniks bekanntem Buch „Elementarwesen – Begegnungen mit der Erdseele“ (AT Verlag, Baden und München, 2009, S. 136f.) entnommen. Wir danken herzlich für die freundliche Genehmigung!

Pogacnik, Cernunnus002

Als Pan bezeichnet Marko Pogacnik ein hohes Erdwesen, welches das elementare Geschehen einer ganzen Landschaft leitet. Dora van Gelder hätte es vermutlich „Engel“ genannt.

Zu seinem Bild schreibt der Autor:

„(…) Der Fokus des Pans im Hirschpark bezieht sich meiner Einsicht nach auf eine weit zurückliegende Zeit, als an diesem Ort ein heiliger Hain der Kelten stand. Noch ganz vom Geist der letzten ihn noch verehrenden Epoche geprägt, zeigte sich mir der Pan des Hirschparks in der Gestalt des keltischen Cernunnos mit dem Hirschgeweih und den charakteristisch untergeschlagenen Beinen, wie er auf dem berühmten Kessel von Gundestrup zu sehen ist.“

(Marko Pogacnik, Elementarwesen – Begegnungen mit der Erdseele. AT Verlag, Baden und München, 2009, S. 136)

Wie „wahr“ ist die Wahrnehmung?

Ein Landschaftswesen in Gestalt des keltischen Cernunnos, noch dazu in klassisch-keltischer Pose. Die alten Kelten lassen grüßen! Damit klingt zum Schluss noch einmal deutlich ein Thema an, das meiner Meinung nach bei jeglicher Beschäftigung mit jenseitigen Inhalten nicht vergessen werden darf: die feinstoffliche Wahrnehmung ist  immer mehr oder weniger subjektiv gefärbt. Warum das so ist? Wir können darüber nur spekulieren. Auch in der (Quanten-)Physik hat man festgestellt, dass es nicht möglich ist, einen Sachverhalt experimentell zu beobachten, ohne dass der Beobachter an dem beobachteten Geschehen mit beteiligt ist. Vielleicht ist es hier ähnlich. Ich würde den Sachverhalt so formulieren: Das Medium kann nicht anders, als das Geschaute im Spiegel seiner eigenen Erfahrungen, seiner Kultur, seiner Persönlichkeit und Geistesreife wahrzunehmen. In meinem Artikel „Wesen und Form“ vom März 2014 habe ich versucht, diesem Thema nachzugehen.

Cernunnos:Kessel von Gundestrup

Cernunnos auf dem Kessel von Gundestrup (La-Tène-Zeit, 5. – 1. Jhdt. v. Chr.)

Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/User:Malene

Damit soll aber nicht ausgedrückt sein, dass die feinstoffliche Wahrnehmung durch medial begabte Menschen nicht ernst zu nehmen oder unwichtig sei. Im Gegenteil! Wir brauchen die Ausblicke auf diejenigen Gebiete des Seins, die wir mit unseren irdischen Sinnesorganen nicht erkennen können, damit wir nicht vergessen, wie klein, wie unbedeutend unser Wissen über das Universum heute noch immer ist. Die Suche nach Wahrheit muss immer weiter gehen! Nicht nur irdisch-wissenschaftlich, sondern auch ethisch, moralisch und spirituell. Je mehr unsere innere Reife als Menschheit dabei voranschreitet, je bewusster uns die Gesetzmäßigkeiten werden, die im sichtbaren wie auch im unsichtbaren Teil des Weltalls herrschen, desto klarer und wahrer wird auch das Bild werden, das wir uns von den Teilen des Universums machen können, die unseren irdischen Sinnen nicht zugänglich sind.

Nebel klein

– Auch wenn zu Samhain der „Tod des Sommers“ zu beklagen ist, auch wenn spätestens ab Allerheiligen uns die Novembernebel wieder fest im Griff haben: Die Nebel lasten nur auf den Niederungen! Wollen wir nie vergessen, dass die Wirklichkeit größer und wunderbarer ist als der äußerliche Augenschein!

Blicken wir stets auf das Licht – auf das Licht IN allen Dingen, das Licht, aus dem alle grobstofflichen Dinge erst entstanden sind!

Der Elfenfreund                                                                               November 2016