Auferstehung

Wenn nach der Winterruhe die Knospen im Frühling aus dem scheinbar toten Holz hervorbrechen, wenn aus der kahlen Erde zwischen dürren Blättern das neue, frische Grün zum Vorschein kommt, dann zeigen uns alljährlich wieder die Kräfte der Natur, was der Begriff bedeutet: Auferstehung! Was scheinbar ohne Bewegung war, erwacht zu neuem Leben. Die Säfte steigen wieder. Wachstum setzt wieder ein. Ein neuer Zyklus beginnt.

Dass die Naturvölker, welche die gemäßigten Klimazonen bewohnten, nach der entbehrungsreichen Winterzeit immer schon dieses Frühlingserwachen herbeisehnten, begrüßten und verehrten, liegt nahe. So erinnert die Etymologie des Begriffes „Ostern“ an den Osten und damit an das wiederkehrende Licht sowie vermutlich an eine göttlich verehrte Wesenheit der Morgenröte, genannt Eos oder auch Aurora. Auch unsere Gewohnheit, das Osterfest mit Eiern und Hasen zu dekorieren, verdeutlicht die Herkunft des Festes als ursprüngliches Fest der Fruchtbarkeit, was im vorchristlich geprägten Brauchtum erhalten blieb.

Die Ursprünge des christlichen Osterfestes haben mit Fruchtbarkeit und mit erwachender Natur allerdings nicht viel zu tun. Es sind vielmehr zwei dramatische und im höchsten Maße tragische Ereignisse, die dieses Fest in Erinnerung ruft: eine ganze Serie entsetzlicher Naturkatastrophen einerseits und andererseits ein religiös-politischer Mord, angezettelt und ausgeführt von geistlichen und weltlichen Machthabern, um einen unbequemen Mahner zum Schweigen zu bringen. Aber der Reihe nach: Das jüdische Pesachfest erinnert an die Befreiung der Juden aus der ägyptischen Sklaverei zur Zeit des Mose. Demnach wollte der ägyptische Pharao die Hebräer nicht ziehen lassen und musste durch zehn fürchterliche Plagen von Gott bzw. von der Natur dazu gezwungen werden. – Kommt uns das heute nicht irgendwie bekannt vor? Auch wir sträuben uns seit bereits mindestens einem halben Jahrhundert (Die Grenzen des Wachstums, Club of Rome, 1972), unsere Lebensweise den natürlichen Gegebenheiten anzupassen und werden wohl oder übel von der Natur erst dazu gezwungen werden müssen. Die uns bevorstehenden Katastrophen scheinen heute bereits zum Greifen nahe: Corona ist nur ein erster Vorgeschmack darauf, was uns noch bevorsteht. Gewarnt wird vor einem „Strafgericht“ als der unvermeidlichen Folge falscher Einstellungen aber bereits seit Jahrtausenden, nicht zuletzt von Jesus Christus selbst, der sich u.a. damit der damaligen religiösen Obrigkeit höchst unbequem machte. Just am Vorabend eines Pesachfestes wurde er darum als Unruhestifter und angeblicher Gotteslästerer denunziert und im Eilverfahren hingerichtet, als die Gelegenheit dazu günstig erschien.

Der Begriff der „Auferstehung“ im Christentum

Den Leichnam Jesu legte man laut Bibelbericht aus Zeitgründen vorerst eher nur notdürftig versorgt in ein Felsengrab, das durch einen schweren Stein verschlossen war. Als Frauen nach der verordneten Sabbatruhe früh morgens kamen, um den Leichnam entsprechend den damaligen Gepflogenheiten nachträglich noch einzubalsamieren, fanden sie das Grab offen und die Kammer leer. Da Jesus in weiterer Folge zahlreichen seiner Anhänger erschien, nahm man an, er sei leiblich (also in seinem getöteten irdischen Körper) auferstanden und später zum Himmel aufgefahren. Dieser Umstand schien den Lehrern der christlichen Kirchen so bedeutsam, dass er zum Kern der christlichen Lehre erhoben wurde. Die Auferstehung Jesu gilt seither als wesentlichster Inhalt des Christentums, womöglich bedeutender noch als die Lehren, die Jesus selbst zu Lebzeiten verkündet hatte. Denn die Worte Christi, soweit sie überliefert sind, schrieb man zwar in goldene Bücher und verehrt sie, doch setzte man sie auch in die Tat um? Wenn ich mir die Politik so mancher christlicher Staaten heute wie durch die Jahrhunderte hindurch ansehe, glaube ich eigentlich nicht, dass man das wirklich behaupten kann.

Drei Frauen am Grab mit Engel. Albani-Psalter, 12. Jahrhundert. Quelle: Wikicommons

Für die Jünger Jesu, denen er sich nach seiner Kreuzigung im feinstofflichen Körper zeigte, war das begreiflicher Weise eine bahnbrechende Erfahrung, zumal die jüdische Religion damals und bis heute keine klare Position vertritt, ob und in welcher Form die Toten weiterleben. Wie ich auf Wikipedia lese, diskutieren jüdische Gelehrte immer noch darüber, was das hebräische Wort Scheol eigentlich bedeutet: Grab, Unterwelt oder gar Hölle? Das Erscheinen des irdisch gekreuzigten, aber geistig nach wie vor lebendigen Christus hat nachvollziehbar seinen Anhängern die Augen geöffnet: Es ist eben eine Sache, spirituelle Lehren zu hören – aber es in Wirklichkeit mit eigenen Sinnen zu erleben … Das spätere Dogma von der leiblichen Auferstehung und Himmelfahrt Christi wirft allerdings die Frage auf, warum Jesus, sollte es sich damit tatsächlich so verhalten wie behauptet, nicht auch auf umgekehrtem Weg gleich fertig vom Himmel herabsteigen konnte, warum er erst mühevoll als Baby geboren werden und – wie alle Menschen – erst allmählich aufwachsen und sich entwickeln musste.

Körper, Geist, Wesen … und der Materialismus

Spätestens durch die Schriften des deutschen spirituellen Lehrers Abd-ru-shin (Oskar Ernst Bernhardt, 1875 – 1941) ist jedenfalls klar, dass über und in der irdischen Welt auch noch Geistiges existiert, welches mit irdischen Sinnesorganen nicht wahrgenommen werden kann. Wenn ein Mensch stirbt, verlässt die unsterbliche geistige Seele bzw. der Geist seine irdische Umhüllung und lebt in einer gleichartigen jenseitigen Region weiter, während der irdische Körper ohne das ihn belebende Geistige sich zersetzt: Das legen auch moderne Berichte von Erfahrungen in Todesnähe nahe, welche von Thanatologen gesammelt und publiziert werden. Es kommt erstaunlich häufig vor, dass ein Verstorbener von trauernden Hinterbliebenen geschaut wird oder sich ihnen auf andere Art und Weise tröstend bemerkbar macht, sofern diese für einen solchen Kontakt offen sind. Dem Dogma von der leiblichen Auferstehung Christi trat Abd-ru-shin übrigens mit aller Deutlichkeit entgegen.

Auch die von Naturvölkern geschauten und als „Götter“ verehrten Naturwesenheiten wie Elfen, Disen, Nornen, Saligen etc., denen bekanntlich dieses Weblog gewidmet ist, existierten und existieren auch heute noch tatsächlich als persönlich geformte Naturkräfte. Damals wie heute wirken solche Wesenheiten von feineren Ebenen aus formend auf die Stofflichkeit, aber nur wenige Menschen verfügen heute über das erforderliche Sensorium, das es erlauben würde, solche jenseitigen Kräfte in ihrer wesenhaften Gestalt zumindest ahnend wahrzunehmen. Unseren Vorfahren jedoch waren die überirdischen Wesen gut bekannt, wie man aus Überlieferungen schließen kann. Im Laufe der Zeit versank das Wissen von ihrer Existenz aber mehr und mehr und wurde im Siegeszug der materialistischen Wissenschaften zuletzt als Märchen und Phantasiegebilde abgetan. Ganz abgesehen davon, dass auch den christlichen Kirchen jedes Mittel recht war, den als Konkurrenz zur eigenen Lehre eifersüchtig beäugten „heidnischen“ Glauben zu unterdrücken und die vom Volk verehrten Wesenheiten als Teufel und Dämonen in Verruf zu bringen. Für die moderne Wissenschaft heute sind jedenfalls längst nicht mehr Gnomen und Elfen für das alljährliche Frühlingserwachen verantwortlich, sondern zur Reproduktion fähige Zellen, die selbsttätig durch zufällige Mutation und unter dem Druck der natürlichen Auslese die bekannten Lebensformen hervorbrachten. Vom Geistigen oder „Wesenhaften“ als der Quelle allen Lebens will die heutige Biologie materialistischer Prägung nichts mehr wissen. Das völlig offensichtliche Wunder der Schönheit in allem, was da in der Natur angeblich ganz zufällig heranwächst, wird dabei ausgeblendet.

Die Errungenschaften und Fähigkeiten der modernen Wissenschaften sind in vielerlei Hinsicht nützlich und gut. Beispielsweise ermöglichten sie uns erst kürzlich die Entwicklung von Impfstoffen gegen eine gefährliche Krankheit in weniger als einem Jahr. Vor dem Hintergrund solcher Erfolge drängt sich allerdings die Frage auf, warum all unser Wissen und Können trotzdem nicht ausgereicht hat, den Ausbruch der entsetzlichen Pandemie überhaupt zu verhindern? Warum wir nicht rechtzeitig Wege suchten, die weltweite Naturzerstörung, aus der bekanntlich die reichen Länder mindestens genauso Profit schlagen wie die armen, zu unterbinden? Denn Warnungen wie z.B. den bereits erwähnten Bericht des Club of Rome gab es ja bereits seit langem. Warum ist denn der Mensch bei aller Klugheit doch so unvernünftig? Auch hier lohnt der Blick ins Werk des erwähnten, bislang leider viel zu wenig bekannten spirituellen Lehrers.

Vom Suchen und Finden

Dass wir Menschen heute so eng an die Wahrnehmung der irdischen Sinne gebunden sind und feineren Instrumenten der Wahrnehmung wie z.B. Träumen oder Empfindungen nicht mehr vertrauen können, liegt laut Abd-ru-shin nämlich an unserer einseitigen, unnatürlichen Entwicklung im Laufe langer Zeitläufe. Infolge einer einseitigen Ausrichtung hin zum Materiellen verlor der Mensch bis auf kümmerliche Reste die Fähigkeit, Überirdisches wahrzunehmen und bewusst bereits im irdischen Körper das Leben auf feineren Ebenen mitzuerleben. Das ist die eigentliche tiefere Bedeutung der biblischen Erzählung vom Sündenfall: Der einseitige Genuss der „Frucht vom Baume der Erkenntnis“ ließ mit der Zeit den Verstand des Menschen überhandnehmen und die Teile des Gehirnes, die für das Aufnehmen und Begreifen überirdischen Geschehens vorgesehen waren, verkümmerten. Auf diese Weise wurde der Mensch allmählich zu jenem unnatürlichen Lebewesen, als das er sich bis heute präsentiert, einem in sich unharmonischen Wesen, das keinen echten spirituellen Halt mehr hat, das Kriege führt, die Natur großflächig zerstört und solcherart auf vielfältige Weise die Grundlagen seiner eigenen Existenz auf der Erde gefährdet. Wie schon die Bibel warnte: Das Kosten der Frucht vom Baum der Erkenntnis endet tödlich!

Michelangelo: Der Sündenfall und die Vertreibung aus dem Paradies (Deckenfresko in der Sixtinsichen Kapelle) Quelle: Wikicommons

Da ich ein gründlicher Mensch bin, der an sich nicht besonders empfänglich ist für obskure esoterische Hypothesen, habe ich die hier aufgestellten Behauptungen gründlich nachgeprüft und diese Recherchearbeiten zusammengetragen in meinem 2019 erschienenen Buch: Das Überirdische in der Natur. Warum die Menschen immer schon an Elfen glaubten und wieso wir ohne Naturwesen nicht überleben können. Das Buch zeichnet kurz gefasst und leicht verständlich auf dem Stand der Forschung die Entwicklung der Menschheit auf der Erde nach, wobei vor allem die spirituelle Entwicklung Beachtung findet, die sich im Entstehen der verschiedenen Religionen widerspiegelt. Nach meiner Überzeugung wollte Jesus Christus mit seinen Worten und Gleichnissen die Menschen zu einer Abkehr von ihrer falschen, unnatürlichen Einstellung bewegen. Hätten die Menschen nach seinen Lehren gehandelt, wäre unsere Situation auf diesem Planeten heute anders, als sie es so nun ist. Die Kraft der Liebe, die Jesus lehrte, hätte im Laufe zweier Jahrtausende uns Menschen von unserem immer stärker werdenden krankhaften Materialismus heilen können und uns somit die geistige Auferstehung gebracht. Wir wären für geistige Warnungen offen. Die Katastrophen, die nun vor uns liegen, hätten uns erspart bleiben können. Dieser Zugang zeigt aber nicht nur die Versäumnisse und Fehler der Vergangenheit auf, sondern ermöglicht auch eine neue Einstellung zu den drängenden Fragen und Problemen, denen wir uns gegenübersehen.

Darum ist der Begriff der Auferstehung für uns heute aktuell und auch notwendig wie eh und je. Er bedeutet unter anderem die Besinnung auf jene Werte und geistigen Fähigkeiten (in klarer Unterscheidung zu bloß intellektuellen Fertigkeiten), die uns Menschen eben als Menschen auszeichnen und z.B. von künstlicher Intelligenz unterscheiden. „Suchet, und ihr werden finden!“, rief Jesus seinen Hörern zu. Die alles entscheidende Frage dabei ist natürlich, wonach man eigentlich sucht. Wollen wir Menschen wirklich immer klüger, materialistischer und damit maschinenähnlicher werden? Das sind die Früchte, die uns aus unseren bisherigen Bestrebungen erwuchsen. Oder wollen wir geistige Freiheit erreichen, spirituelle Erkenntnis, Harmonie und Wahrheit? Was allerdings voraussetzen würde, dass man dieses Geistige überhaupt erst einmal als bestehend anerkennt …

Dazu möchte dieses Weblog anregen. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass es weder für die Menschen selbst auf Dauer erträglich sein kann, die eigene geistige Wesensart zu unterdrücken und das tief menschliche Bedürfnis nach spiritueller Sinnfindung zu ignorieren, noch dass die Natur eine derartige Verirrung noch lange tolerieren wird. Ich glaube also an die Auferstehung des Geistigen aus der Unterdrückung durch den heute herrschenden Materialismus! Und darum kämpfe ich auch für eine Wiederbelebung des alten Wissens vom Wirken wesenhafter Naturkräfte, die in der Natur tätig sind. Zugegeben, Naturwesen waren schon einmal mehr in Mode, als es derzeit der Fall ist, aber nach kurzfristigen Modeerscheinungen kann man sich bei so wichtigen Dingen ja ohnehin nicht richten.

Das Geheimnis des Zauberwortes

Diejenigen Leserinnen und Leser, die dieses Weblog bereits seit mehreren Jahren begleiten, werden sich vielleicht noch an die Ausgabe Juni 2013 erinnern und an das kleine Lied „Ja, da sind viele kleine Hände“ der damals noch ganz jungen Musikerin Felicitas Schenck, das wir darin veröffentlichen durften. Auch an diesem Lied und dem dazu gehörenden (geistigen) Gedankengebilde haben in der Zwischenzeit offenbar „viele kleine Hände“ gewerkt, denn es ist gewachsen und gereift und präsentiert sich nun als kleines, liebevoll illustriertes Musicalbuch mit Noten und Begleit-CD, welches Ende 2020 im Eigenverlag Seelenlieder erschienen ist. Das Büchlein trägt den Titel „Das Geheimnis des Zauberwortes“ und eignet sich zum Vorlesen, Anhören und Mitsingen für Groß und Klein.

Was ist das für ein Zauberwort, das die Welt zum Singen bringt? Das will Nathan wissen, als er am Neujahrsmorgen einem uralten Männlein begegnet. Anstatt einer Antwort gibt ihm das Männlein den Auftrag, nach dem geheimnisvollen Zauberwort zu suchen. Ein Jahr hat er dafür Zeit. Gemeinsam mit seiner Schwester Alma macht Nathan sich auf eine Reise durch die Jahreszeiten. Sie entdecken vielerlei Wunder der Natur und so manch ein Zauberwort. All diese leuchtenden Wörter sammelt Nathan in dem Schneckenhaus, das ihm ein Hasel-Elf im Frühjahr schenkte. Doch erst am nächsten Neujahrsmorgen entdecken die beiden Kinder das Geheimnis des einen großen, alles umfassenden Zauberwortes, das die Welt zum Singen bringt …

Wir gratulieren dem Autorenteam um Felicitas Knaupp (vormals Schenck) zur gelungenen Publikation und wünschen damit viel Erfolg! Möge die Beschäftigung mit dem Wirken der wesenhaften Kräfte in der Natur mithelfen zur Auferstehung aus dem herrschenden Materialismus!

Das wünscht sehr herzlich zu Ostern 2021

Der Elfenfreund

Simon A. Epptaler

Alles Gute kommt von oben!

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Über die begrenzte Haltbarkeit von Neujahrsvorsätzen wird zu dieser Jahreszeit von jeher immer viel gejammert und gewitzelt. Der Jahreswechsel ist für viele ein Anlass, das vergangene Jahr zu überdenken, Einkehr zu halten und einen bewussten Neuanfang ins Auge zu fassen. Damit verbunden ist oftmals das drückende Empfinden, dass nicht alles in der eigenen Lebensgestaltung sich in der richtigen Weise entwickelt, manches davon womöglich sogar einer ernsthaften moralischen Prüfung nicht standhalten würde.

Dieses drückende Empfinden ist die Stimme des Gewissens, die in solchen ernsten Stunden mahnend zu uns Menschen spricht, wenn wir einmal in uns gehen und unser bis dahin gelebtes Leben prüfend betrachten. Die Stimme des Gewissens, die sich als inneres Empfinden äußert, stammt vom unterdrückten Geist, der das „Lebendige“ im Menschen ist und als solches mit allem Lebendigen und folglich auch mit den Wesen der Natur in Verbindung steht.

Viel Unglück und viel Leid für alles Lebendige entstehen aus dem herrschenden Materialismus, dem sich heute viele Menschen vorbehaltlos beugen. Dieser hängt zusammen mit einer beispiellosen Überbewertung des Verstandes, der dem Menschen als zwar nützliches Werkzeug auf seinen Erdenweg mitgegeben worden ist, der aber niemals die Stimme des Gewissens übertönen dürfte, wie es im Alltag leider viel zu oft der Fall ist.

Beispielsweise würde so mancher Mensch gern an ein Leben nach dem Tod glauben; doch müssen die meisten ehrlicherweise zugeben, dass sie im Grunde ihres Herzens daran zweifeln. Besser gesagt, es ist der Verstand, der daran zweifelt, weil sich unser „Wissen“ und unser „Bewusstsein“ nur auf den irdischen Leib beschränken, der nach dem Abscheiden bekanntlich im Grab verfault. Über den Verbleib und die Befindlichkeit der Seele vor, während und nach dem Erdenleben existieren bislang nur Glaubenslehren, aber kein Wissen, ja, es besteht landläufig sogar die Auffassung, dass man prinzipiell gar nichts darüber wissen kann.

Mit Bezug auf den Verstand mag diese Auffassung ja richtig sein, da der Verstand ein Werkzeug zum irdisch-materiellen Erkennen und Begreifen ist und Geistiges nicht zu beurteilen vermag. Da aber das eigentliche Lebendige im Menschen der Geist ist, zu dem wir kaum noch einen bewussten Zugang haben, und nicht der Verstand, der als Produkt des Gehirnes naturgemäß vergänglich ist, braucht man sich nicht wundern, wenn der nur aus dem Verstand agierende, materialistisch geprägte Mensch von heute sich von mahnenden Empfindungen bedrückt fühlt, sobald er ernsthaft einmal in sich Einkehr hält.

Ebenso wird ja auch die Natur von zahllosen feinstofflichen Wesen belebt und bewegt, die sie bewohnen, formen und hüten, und wir Menschen wissen davon so gut wie nichts, obwohl diese Wesen die selbe Welt bewohnen wie auch wir, nur auf einer feineren Ebene. Die spärlichen Einblicke in diese Welt der feinstofflichen Naturwesen (denen dieses Weblog bekanntlich gewidmet ist) verdanken wir den wenigen hellsichtig begabten Menschen, die heute noch, wie zu früheren Zeiten Priester, Medizinmänner und Schamanen, zu Brücken bestimmt und befähigt sind, die aber in materialistisch geprägten Zeiten (wie heutzutage) freilich noch weniger ernst genommen werden als noch vor Jahrtausenden. Ganz abgesehen davon, dass auch hellsichtig begabte Menschen sich selbst noch auf dem Weg ihrer eigenen Entwicklung und Vervollkommnung befinden und das, was sie sehen, in erster Linie für sie selbst Gültigkeit besitzt, sodass allgemeingültige Aussagen daraus tatsächlich erst in zweiter Linie und nur bei aller Sorgfalt abgeleitet werden dürfen. (Wenn dieser Gedanke Sie interessiert, können Sie mehr darüber nachlesen in unseren Artikeln „Wesen und Form“ vom März 2014 sowie „Wesen und Wahrnehmung“ vom Mai 2014.) –

Ein großer Elf des Meeres, den  Margot Ruis Eliamar nennt und mit dem sie seit Jahren eine Bekanntschaft pflegt, hat schon vor langer Zeit über die menschliche Problematik der einseitigen Hinwendung zum Verstand und damit auch zum Materialismus zu ihr gesprochen. In den Elfenstimmen vom Februar 2013 durften wir seine Worte zitieren. Die ausbeuterische Missherrschaft des Menschen auf diesem Planeten, die immer krasser zum Ausdruck kommt, je mehr der Mensch mit seinen fehlgeleiteten Aktivitäten gegen natürliche Grenzen stößt, und die den von der Ausbeutung besonders betroffenen Wesen in der Natur verständlicher Weise als „gieriges Habenwollen“ besonders abstoßend erscheint, hat ihren Ursprung in der menschlichen Überbewertung des Verstandes, die dem Menschen vergängliche materielle Werte als erstrebenswerter erscheinen lässt als ewige geistige Werte – hier noch einmal die Stelle zum Nachlesen:

„Die Gier ist der Moloch der dichten Welten. Sie verschlingt alles, und sie verschlingt euch! Die dichten Welten verleiten zum Habenwollen. Dies ist die Ursache allen Übels und allen Jammers auf dieser Erde.

Die Gier ist die Ursünde, nichts anderes! Da wurde das erste Mal der starke Wille, das ,ich will’, auf etwas gerichtet, um es sich einzuverleiben… ,Ich will das haben’, das heißt zugleich, niemand anderer soll es haben – das erlegte Wild, einen seltenen Stein, ein schönes Fell… eine Frau, Gold, Land… Macht und Einfluß… Länder, Reiche…

Raub und Brand, Sklaverei und Folter, Verleumdung und Verrat − auch an unseren Reichen! − Mord und Totschlag, Krieg und Verwüstung… das alles hat der Mensch in die Welt gebracht, um seine Gier zu stillen. Sie ist nie zu stillen… Der Mensch kann sie nur überwinden, sich über sie erheben.

Der Mensch, der erkennt, wer er in Wahrheit ist, löst sich von der Dichte und damit nach und nach von der Gier. Das ist der Weg. Wir wissen nicht, wie viele Menschen ihn gehen wollen. Wir können nur hoffen, daß es viele sind. Die Erde und ihre Wesen brauchen sie!“ (…)

„Begreift doch, daß ihr Geist seid – Geist, Geist, Geist! Nicht dieser Körper, der alles haben will! Geist will sein, darin liegt seine Glückseligkeit und seine Bestimmung!“ (…)

„Überdenkt eure Werte! Ändert eure Werte! Ihr habt falsche Werte. Das Nichtigste ist euch am wichtigsten!

Weckt in euch die Sehnsucht nach dem, was ihr nicht sehen könnt! Ihr habt sie alle in euch! Laßt sie wachsen!

Die Sehnsucht nach dem Ungreifbaren, Unnennbaren, Unsichtbaren − sie ist in euch allen, warum lebt ihr sie nicht?

Es ist so viel Leere in euch, weil ihr nur dem Sichtbaren, Greifbaren lebt! Nie kann dies eure Seelen wirklich glücklich machen!

Wie hängt ihr doch an den äußerlichen Werten! Sie sind das Nichtigste, erkennt es doch!

Ihr seid nicht auf diese Erde gekommen, um möglichst viel Geld zu verdienen, viele Dinge zu kaufen und andere zu beeindrucken! Eure Ziele sind ganz andere, aber ihr habt sie vergessen. Erinnert euch!

Ihr könnt euch nicht von den unsichtbaren Welten trennen, ohne zu leiden. Ihr seid selbst unsichtbare Wesen, die zwar auch einen grobstofflichen Körper tragen − aber der ist nicht euer wahres Sein! Ihr seid nicht euer Körper!

Erkennt, wer ihr in Wahrheit seid, und lebt es! Dann werdet ihr aufhören, in gedankenloser Gier das Antlitz der Erde zu verwüsten. Nicht eher.“

(Eliamar, Großer Elf des Meeres, zitiert nach: Margot Ruis, Naturwesen – Begegnung mit Freunden des Menschen, S. 52 ff. – Das Buch ist in 6. Auflage im Gralsverlag erhältlich, sowie Margot Ruis, Naturwesen und Erdheilung, Gralsverlag 2011, S. 190.)

Dreierlei können wir dieser Stelle entnehmen: Erstens, dass die Natur erfüllt ist von kleineren und größeren Intelligenzen, die uns Menschen und unser Tun beobachten. Zweitens, dass diese Wesen, von deren Existenz wir kaum eine Ahnung haben und von denen wir so gut wie gar nichts wissen, uns Menschen sehr gut kennen, vielleicht sogar besser als wir uns selbst. Und drittens, dass sie unserer Art zu leben und zu denken zwar voller Empathie, aber doch mit großer Sorge und – gelinde gesagt – starken Vorbehalten gegenüberstehen.

Bemerkenswert ist ferner, dass dieser Große Elf des Meeres in diesem Textbeispiel völlig zurecht uns Menschen ethische Vorhaltungen macht, ja, in seiner Haltung dem christlichen Gedanken weit näher steht als die von ihm gerügte Menschheit.

Wie lehrte Jesus Christus in seiner berühmten Bergpredigt:

Vom Schätzesammeln und Sorgen

„Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen.
Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen.
(…) Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?
Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?
Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?
Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht.
Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen.
Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen?
Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden?
Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft.
Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“

(Mt. 6, 19-33)

Es ist meiner Ansicht nach ein grundlegendes Missverständnis, wenn – wie es manchmal geschieht – diese richtungsweisenden Aussagen Jesu Christi in einer weltfremden Art und Weise interpretiert werden, in dem Sinn, dass materielle Güter und irdischer Wohlstand prinzipiell schlecht und abzulehnen seien – im Gegenteil:

„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“

Es ging Jesus nicht um das Propagieren einer selbstgewählten Armut, sondern vielmehr um die Initiative zu einer Veränderung der schon seit Jahrtausenden durch die Menschheit falsch gesetzten Prioritäten. Und diese falschen Prioritäten waren, ebenso wie sie es auch heute noch sind: Zuerst das Irdische, dann erst das Geistige. Also zuerst die durch den Verstand definierten materiellen Notwendigkeiten und Wünsche befriedigen zu wollen und erst dann (vielleicht) auch an das Geistige zu denken, also an Ethik, Moral, Gerechtigkeit, Gleichgewicht, Harmonie und Frieden etc. sowie an die Befindlichkeit der Seele. Wie wir heute deutlich sehen, hat uns diese Einstellung auf allen Ebenen an den Rand des Abgrundes geführt.

Alles Gute kommt von oben!

Was Jesus in seiner Bergpredigt also den Menschen vor 2000 Jahren in damals verständlichen, einfachen Worten und Bildern zu vermitteln suchte: Wenn ein Mensch richtig handelt, indem er bei seinem Tun den „Willen Gottes“, also geistige Gesetzmäßigkeiten beachtet, so wird ihm alles, was er dazu benötigt – auch das Irdische! –  als Geschenk gesetzmäßig zuteil! Wenn er aber ohne Rücksicht auf das „Reich Gottes“ nur nach kurzsichtigen irdischen und egoistischen Erwägungen lebt, so wird er keine Harmonie und keinen Frieden erreichen, sondern immer wieder das Zusammenbrechen des von ihm falsch Aufgebauten erleben müssen.

Als vierten Gedanken können wir also zum Zitat von Eliamar oben festhalten, dass die Naturwesen in ihrer Art und Haltung keineswegs im Gegensatz zur christlichen Lehre stehen, wie die Kirchen verunglimpfend jahrhundertelang behauptet haben und (z.B. gegenüber den religiösen Praktiken der indigenen Bevölkerung Südamerikas) teilweise bis heute noch behaupten, sondern dass im Gegenteil Christentum und Naturwesen völlig miteinander in Einklang zu bringen sind. Mehr dazu lesen Sie bitte in unserem Artikel „Saat und Ernte“ vom Oktober 2014.

Kehren wir zurück zu unseren Neujahrsvorsätzen. Das Gute an ihnen ist, dass offensichtlich vielen Menschen in der Tiefe ihrer Seele klar ist, dass sie sich in vielem ändern müss(t)en.

Mit dem Sichändern hat es aber so seine Bewandtnis und auch seine Tücken. Sich wirklich tiefgreifend zu ändern gelingt meistens nicht, wenn der Vorsatz nur mit dem Verstand gefasst wird und durchgeführt werden soll. Denn die Änderung betrifft ja wahrscheinlich nicht nur die unserem Tagbewusstsein zugänglichen Persönlichkeitsschichten, sondern zumindest teilweise auch den Geist, also das „innere Wesen“ des Menschen. Dieser innere Wesenskern ist aber mit dem Verstand gar nicht zu erreichen. Das ergibt die bereits erwähnte und nur allzu gut bekannte „begrenzte Haltbarkeit“ von Neujahrsvorsätzen.

Andererseits hört man immer wieder (wenn auch selten) Berichte von Fällen, in denen Menschen von einem Tag auf den anderen und ohne erkennbare Begleitmaßnahmen etwa das Rauchen oder Trinken aufgegeben haben oder von ihrer Drogensucht geheilt wurden. Wie ist das möglich?

Ich denke, der entscheidende Punkt wird sein, dass der Wunsch nach Änderung nicht nur vom Verstand ausgeht und dementsprechend nur oberflächlich gefasst wurde, sondern dass es sich wirklich um ein tiefgreifendes Wollen handelt, das den geistigen Kern des Menschen mit erfasst. Dem Geist des Menschen ist mit seiner freien Entschlussmöglichkeit ein mächtiges Werkzeug mit auf den Weg gegeben, wie auf diesem Weblog an anderer Stelle bereits ausgeführt worden ist. Wenn ein Mensch wirklich aus tiefster Seele ehrlich etwas Gutes will, so kann er damit Kräfte mobilisieren, die ihn alle Hindernisse mit Leichtigkeit überwinden lassen. Mehr zum Thema „der freie Willen des Menschen“ können Sie nachlesen in den Artikeln „Wesen und Geist“ vom Juli 2014 sowie „Wesen und Mensch“ vom September 2014.

Zu guter Letzt darf schließlich im Rahmen dieses Weblogs nicht unerwähnt bleiben, dass es gerade auch Wesen sind, die den Menschen bei allem guten Streben kraftvoll unterstützen können und nur zu gern auch unterstützen wollen, sobald sie eine dazu bereite Gesinnung vorfinden. Wenn ein Mensch im Gebet innig um Kraft und Beistand bittet, wird seine vertrauensvolle Bitte bestimmt nicht ungehört verhallen! Dafür sorgen geistige Helfer, die immer um uns sind, um uns beizustehen, wenn wir sie brauchen, und Heerscharen von Wesenheiten, die für jeden guten Zweck und jede Entwicklungsmöglichkeit bereitgestellt sind, sobald wir geistig die Hand ernsthaft danach ausstrecken. Da es sich bei diesen Wesenheiten nicht um Naturwesen im engeren Sinne handelt, haben wir bislang auf diesem Weblog erst eine Art davon vorgestellt; lesen Sie das Zitat von Flower A. Newhouse in unserem Artikel „Wesen und Mensch“ vom September 2014 und schließen Sie exemplarisch Bekanntschaft mit den von ihr so genannten „Engeln der Anbetung“. Außer diesen hat Flower Newhouse aber auch noch zahlreiche andere Arten von Engeln in ihren unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen beschrieben und betrachtete es als ihre vorrangige Aufgabe, den Menschen diese näherzubringen.

Obwohl Margot Ruis im Gegensatz dazu in ihren Büchern beinahe ausschließlich von Begegnungen mit Naturwesen berichtet, also Wesen, die sich mit der Formung und Erhaltung der Natur beschäftigen und deren Wirkungsfeld die Gesteine, Pflanzen, Tiere, Feuer, Luft und Wasser darstellen, beschreibt auch sie darunter ein Wesen, dessen Aufgabenbereich vorrangig mit menschlicher Inspiration und menschlichem Schaffen zusammenzuhängen scheint:

„Ich habe eine bezaubernde, kleine Freundin in Indien, die zu dieser Kategorie gehört. Sie ist kein Naturwesen im eigentlichen Sinne, sie ist ein Wesen der Musik, eine Genie. (Fußnote: Ge-ni-e, weiblicher Genius) Kennengelernt habe ich sie vor Jahren in einem Ashram in Bombay. Ich meditierte abends auf dem flachen Dach neben einem kleinen Tempel, da hörte ich plötzlich unbeschreiblich schönen Gesang. Eine hohe Frauenstimme, zart und doch voller Leuchtkraft, jubilierte sich durch die kompliziertesten Verzierungen altindischer Gesangskunst, flötete dann sehnsuchtsvoll, um sich schließlich wieder mit blühender Melodik in den Klanghimmel aufzuschwingen. Hinreißend! Die Stimme kam aus der Richtung des großen Mangobaumes neben der Dachterrasse, und da stand auf einem aus dem Stamm ragenden Vorsprung ein weibliches Wesen, etwa ein Meter dreißig groß, in einem goldglänzenden, anliegenden Gewand alten Stiles – und sang. Ich lauschte selig, bis die herrliche Sängerin ihr Lied beendete, und begrüßte sie dann. Daß sie nicht die Deva des Mangobaumes war, schien mir klar, aber wer war sie? Jedenfalls etwas besonders Kostbares! Genauso bezaubernd wie ihr Gesang war auch der Umgang mit ihr. Ein wunderhübsches Gesichtchen, strahlende, fröhliche Augen, ein perlendes Lachen – welch ein Schatz!

Sie war, was nicht überraschte, für Musik zuständig, und hier hielt sie sich auf, weil viel gesungen wurde. Als kurz darauf im großen Tempel unten die Abendandacht begann, bei der immer von Anfang bis Ende gesungen wird, war sie ganz dorthin konzentriert und unterstützte offenbar die Singenden. Später kam Gerhard herauf. „Ich muß dich jemandem vorstellen“, sagte ich. „Ja, was ist denn das Süßes?“, war seine Reaktion, als er die Genie sah. Fasziniert hörte er ihren Gesang. Wir haben sie seither oft getroffen, immer am selben Platz. Bombay war jahrelang unser Ankunfts- und Abflugsort in Indien, und wir pflegten bei dieser Gelegenheit einige Tage in dem Ashram  zu verbringen.

Meine zauberhafte Freundin verriet mir ihren Namen, und den darf ich ruhig veröffentlichen: Shakúntala. Sie ist eben eine Künstlerin, und die haben meist nichts dagegen, wenn ihr Name bekannt wird!

Als ich kurz davorstand, meine zweite CD aufzunehmen, hatte ich die Idee, Shakúntala könnte mich dabei unterstützen. Ich fragte sie, ob Raum, also Entfernung für sie ein Problem wäre. „Musik ist Raum“, war die Antwort – der Raum, in dem sie sich bewegt. Ich könne sie auch von anderswo rufen und um Hilfe bitten. Das habe ich seither mehrmals getan und hatte immer den Eindruck einer guten Verbindung und ihrer Aufmerksamkeit. Da fließt schon etwas herüber …

Shakúntala ist das einzige Wesen dieser Art, dem wir je begegnet sind.“

(Margot Ruis, Naturwesen und Erdheilung, Gralsverlag 2011, S. 166f.)

Margot Ruis ist freilich besonders begnadet mit ihrem seltenen Talent, als moderner Mensch trotzdem auch heute noch hineinblicken zu können in die Welt der Natur- und Elementarwesen, und sozusagen zu wissen, wen sie um Hilfe fragen kann. Doch auch, wer diese Gabe nicht besitzt – die Hilfe und Unterstützung der Wesen ist jedem Menschen gewiss, der in gläubigem Vertrauen darum bittet! Es ist ja im Nachhinein nicht unbedingt entscheidend, zu wissen, wie die Hilfe von „drüben“ konkret bewerkstelligt wurde, wenn einem geholfen wurde, und nach meiner Erfahrung bringt es absolut nichts, darüber nachzugrübeln oder ab Lektüre eines einschlägigen Buches mit vorgefertigten Bildern und Meinungen durch das Leben zu gehen und Hilfe genau nur in der Form zu erwarten, wie es der/die eine Hellsichtige XY in diesem einen Buch beschrieben hat. Im Gegenteil: Das wäre eher kontraproduktiv und würde zweifellos mehr schaden, als es nützen könnte, denn das würde bedeuten, die Hilfen von oben mit dem Verstand aufnehmen zu wollen … und das ist, wie bereits ausgeführt, unmöglich.

Zweifellos wäre es schön, wenn alle Menschen mit den Wesen um uns in bewusstem Kontakt stehen würden, denn wir könnten unendlich viel von ihnen lernen. Vielleicht wird ein solches „goldenes Zeitalter“ noch kommen. Doch fürchte ich, zuvor müssen wir Menschen aus eigenem Erleben heraus die falsche Richtung unserer Lebensführung erkennen, und vor allem auch ändern – und dazu ist es leider unabdingbar, in aller Schärfe mit den üblen Früchten konfrontiert zu werden, die aus unseren eigenen Gedanken, Worten und Werken gewachsen und reif geworden sind. (Mehr über „Zukunftsprognosen“ können Sie nachlesen in unseren Artikeln „Einen Blick in die Kristallkugel…“ vom Jänner 2013 sowie „Die Welt im Wandel“ vom Jänner 2014!)

Um diesen enormen Herausforderungen standhalten zu können, sie zu bewältigen und nicht daran zu zerbrechen, wird jeder von uns viel Hilfe von oben benötigen!

In seinem Buch „Im Lichte der Wahrheit“ hat Abd-ru-shin (Oskar Ernst Bernhardt, 1875 – 1941)  unter vielem anderen genau beschrieben, wie und woher dem Menschen im Gebet Hilfe kommen kann und wie er selbst dazu beschaffen sein muss, um ihrer teilhaftig werden zu können. Jeder und jedem an geistigen Zusammenhängen Interessierten sei daher dieses Werk zur Unterstützung bei der eigenen Suche wärmstens ans Herz gelegt.

In seinem Vortrag „Lichtfäden über Euch“ spricht Abd-ru-shin davon, dass der Mensch immer umgeben ist von Hilfen. Es sind dies von ihm so bezeichnete „Lichtfäden“, die von helfenden Wesen ausgestrahlt werden und jederzeit bereit sind, dort ihren segensreichen Einfluss zu entfalten, wo sie in einer Seele geeigneten Boden dazu finden.

„Die Fäden sind so vielseitig, daß es nichts gibt, worin der Erdenmensch und auch die von der Erde schon entfernte Seele nicht Hilfe, Stärkung, Trost und Stütze finden und erhalten könnte in dem Augenblicke, wo sein Sehnen oder Bitten darnach eine ganz bestimmte Stärke in dem wahren Wollen hat. Nicht früher; denn geformte Worte reichen allein niemals dazu aus, um die Verbindung herzustellen. Auch kein flüchtiger Gedanke.

Heißes, echtes, wahres Sehnen oder Wünschen muß es sein, ohne gedankliche Berechnung, ohne Lohnerwartung, ohne irgend etwas Eingelerntes, das doch nie so recht von Herzen oder aus der Seele kommen kann; denn dazu bindet das geformte Erdenwort bereits zu stark. Das Erdenwort kann immer nur die Richtung für das Wollen einer Seele geben, eine Straße bilden für den Weg, den die Empfindung gehen will, es darf jedoch nie alles sein sollen.

Wenn der Mensch beides nicht vereinen kann, das Wort mit seinem Wollen, wenn er zu sehr an rechte Formung seiner Worte denken muß, so ist es besser, nur zu beten und zu danken oder bitten mit Empfindung ohne Worte! Dann ist es sicher ungetrübt! Das festgeformte Wort trübt viel zu leicht und engt jedes Empfinden ein.

Viel schöner ist es und auch stärker, wenn Ihr Eure Worte dabei fallenlassen könnt und Euch an deren Stelle nur ein Bild geistig erstehen laßt, in das Ihr das Empfinden groß und rein ergießen könnt! Ihr müßt versuchen, was Euch leichter ist und was Euch nicht beengt.

Es ist dann Eure Seele, welche spricht, sobald Ihr die irdischen Worte fallenlassen könnt. Die Seele, wie sie sprechen wird, wenn sie von dieser Erde und auch aus allen Ebenen der Grobstofflichkeit abgeschieden ist; denn dann bleibt das geformte Wort zurück.“

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart. Aus dem Vortrag: Lichtfäden über euch!)

Viele der alten Völker kannten solche Vermittler helfender Kräfte und verehrten sie als „Göttinnen“ und „Götter“. Mit dem Siegeszug der materialistischen geprägten Verstandes-„Aufklärung“ ging dieses Wissen aber leider verloren, woran auch der dogmatische und daher falsche Einsatz an sich guter und wertvoller religiöser Lehren nicht unwesentlich beteiligt war – doch handelt es sich hier um einen Prozess, der nicht erst mit der Christianisierung vor anderthalb Jahrtausenden begann (siehe dazu unseren Artikel „Märchen, Mythen, Göttersagen“ vom April 2013), sondern die Bindung an den Verstand und damit an bestimmte vorbereitete Riten und Worte setzte bereits wesentlich früher ein.

„Die Fäden sind die Ausstrahlungen vieler wesenhafter Mittler, welche Euch in ihrem Wirken noch nicht recht vertraut geworden sind, die aber schon von alten Völkern gut gekannt wurden. (…)

Sie wurden von den alten Völkern einst als Göttinnen und Götter bezeichnet, weil diese Menschen damals noch nicht weiter schauen konnten und die Mittlerinnen dieser Strahlungen schon als die eigentlichen Ausgangspunkte dachten und sie deshalb für die Höchsten hielten, die es gab (…)

Es sind also ganz verschiedenerlei Arten solcher Fäden. Sie haben ihren Ursprung in der Ausstrahlung der betreffenden Wesen, die die von dem jeweils höher befindlichen Mittler weitergegebene Kraft aufgenommen haben und wieder weitergeben, wobei eine Veränderung in dem Durchströmen sich vollzieht, wodurch die Strahlung der Art angepaßt wird, auf die sie abwärtsführend dann als nächste trifft.

Aus diesen Fäden können Erdenmenschen Stärkungen erhalten für jede Tugend und für jedes gute Wollen! Zu jeder Zeit; denn diese Fäden hängen immer über Euch, bereit und abwartend, daß Ihr Verlangen darnach habt.(…)

Durch sie kann jeder Erdenmensch alles erhalten, wenn er nur in Reinheit sich nach etwas davon sehnt. Die Keuschheit, welche allerdings ganz anders ist, als Menschen sich erdachten, die Treue, Fruchtbarkeit, Wahrhaftigkeit, die Anmut, die Bescheidenheit, den Fleiß (in dem Gesetze der Bewegung schwingend) und vieles mehr. Für jedes einzelne ist eine Mittlerin für alles Weibliche verkörpert, wie es auch Mittler gibt für alles Männliche, zum Beispiel für die Kraft, den Mut, die Unerschrockenheit, Gewandtheit, echtes, reines Herrentum und alles andere, welches zu nennen hier nicht nötig ist, weil ich Euch nur ein ungefähres Bild davon entwickeln will zu besserem Verstehen dessen, was ich heute gebe.

Von jedem dieser Mittler, die durch Spaltungen der Einzelteile nötig wurden, gehen diese Fäden aus, die ich Euch schildere. Und jeder dieser Mittler hat auch wiederum sehr viele Helfer, welche um ihn sind und in den Ausstrahlungen sich betätigen. Es ist ein frohes Wogen, das in allem diesem Wirken liegt!

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart. Aus dem Vortrag: Lichtfäden über euch!)

Auf antiken Abbildungen kann man heute noch sehen, wie sich die alten Kulturvölker ihre Götter und Wesen bildhaft vorstellten. Sicherlich wird vieles davon keiner lebendigen Wahrnehmung entspringen, sondern künstlerischer Überlieferung und Konvention. Trotzdem finden wir es beeindruckend, sich die Fülle und Vielfalt an verschiedensten Wesen und personifizierten Naturkräften einmal zu vergegenwärtigen. Sie gehen weit über das hinaus, was landläufig unser Schulwissen unter griechischen und römischen Göttern versteht. Einen schönen Einblick dazu bietet die Webseite http://www.theoi.com.

Lassen Sie sich inspirieren!

Der Elfenfreund                                                                    im Jänner 2015